
Tag des offenen Denkmals 2020
Besuchen Sie die Denkmäler Gelsenkirchens auf einer virtuellen Tour
Standorte digitaler Tag des offenen Denkmal 2020 (Weitere Informationen durch Klick auf die blauen Marker, über die Navigationspunkte oder indem Sie nach unten Scrollen)
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands und findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. In ganz Deutschland werden für Millionen Besucher historische Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, geöffnet, um die kulturelle Vielfalt und „ihre Schätze“ zu zeigen. Der Tag des offenen Denkmals ist 1993 erstmals von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert worden und wird in Gelsenkirchen von der Unteren Denkmalbehörde koordiniert. Wie jedes Jahr unterstützt die Untere Denkmalbehörde der Stadt Gelsenkirchen die Teilnehmenden und ihre Denkmäler am Tag des Offenen Denkmals durch die Veröffentlichung auf Plakaten und im Internet.
Angesichts der aktuellen Situation hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verkündet, dass der Tag des offenen Denkmals im Jahr 2020 digital stattfinden wird. Das diesjährige Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ verweist sowohl auf die ökologischen Faktoren als auch auf die ökonomischen und sozialen Aspekte von Denkmälern: Bei den meisten Denkmälern wurden z. B. Energie und Emissionen eingespart, da sie mit regionalen und natürlichen Rohstoffen erstellt worden sind. Mit interessanten Nutzungs-, Tourismus- und Wirtschaftskonzepten sowie als Kulturräume oder Identifikationsorte tragen Denkmäler ebenfalls zu einem nachhaltigen Umgang mit unserem kulturellen Erbe bei.
Die Stadt Gelsenkirchen hat diese Seite für den Tag des offenen Denkmals 2020 entwickelt, um die teilnehmenden Denkmäler virtuell zu präsentieren. Entdecken Sie die Denkmäler im Gelsenkirchener Stadtgebiet und bekommen Sie einen Eindruck durch eine Vielzahl von Informationen in unterschiedlichen Medien. Machen Sie einen Flug über die Werkssiedlungen der Stadt, entdecken Sie das Innere der Zeche Bergmannsglück in einem 360° Panoramarundgang, genießen Sie virtuell die Aussicht vom Nordsternturm und vieles mehr.
Zechen und Kokerei
Zeche Bergmannsglück
Lage Zeche Bergmannsglück
Zeche Bergmannsglück (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Zeche Bergmannsglück (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Über die Zeche Bergmannsglück
Das Fördermaschinenhaus zu Schacht 2 der ehemaligen Zeche Bergmannsglück ist seit dem 30.08.2016 in die Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen eingetragen. Denkmallisten-Nr. A 340: Fördermaschinenhaus zu Schacht 2 mit Zwillingsdampffördermaschine und Treibscheibe.
Die Bohrgesellschaft Bergmannsglück (Gründung 1872) errichtete als Zechengesellschaft um 1903 die ersten Industriegebäude, nördlich von Buer wurde mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Bergmannsglück 1/2 begonnen, welche 1905 die Förderung aufnahm. 1911 wurde das Fördermaschinenhaus zu Schacht 2 fertiggestellt und erinnert als einziges Bauwerk an die Kohleförderung, da die Förderanlagen bereits nach Abwurf der Schächte in den 1970er und 1980er Jahren abgebrochen wurden. Die Zwillingsdampffördermaschine ist ein Fabrikat aus der Eisenhütte Prinz Rudolph zu Dülmen und ist - zusammen mit der zugehörigen gusseisernen Treibscheibe zur Kohleförderung und Entwässerung der Schächte - ebenfalls erhalten. Die Deckenkonstruktion und die Innengestaltung mit gründerzeitlichem Dekor, dem keramischen Wandbelag, der Wandflächengliederung und dem bauzeitlichen Fußboden aus Fliesen existiert größtenteils.
Zum Zeitpunkt der damaligen Industriearchitektur diente das Fördermaschinenhaus als Teil des Ensembles auch der Repräsentation. Das historistische Erscheinungsbild der Fassade aus ziegelsichtigen Wandflächen mit Putzfeldern, Sockel, Wandvorlagen und den Metall-Sprossenfenstern besteht noch, wenn auch mit kleinen Veränderungen wie z. B. einem neuen Ostseiten-Fenster und Toreinbrüchen. Die Förderseilöffnungen weisen noch auf die Lage des Schachtgerüstes hin.
Dieses Denkmal ist ein technisches und bauliches Zeugnis für die Entwicklungsgeschichte des Bergbaus, weil es die Veränderungen zu einer Industrielandschaft und den mit der Industrialisierung verbundenen Bevölkerungszuwachs sowie die sozialgeschichtliche Entwicklung der Region dokumentiert. Im Zuge der Industrialisierung wurden neben den Betriebsbauten der Zechen, die Zechensiedlungen mit den Wohnbauten für die Bergleute und ihren Familien errichtet, somit waren Arbeiten und Wohnen eng miteinander verbunden. Seit Anfang der 1980er Jahre werden einige der Häuser an der Bergmannsglückstraße künstlerisch genutzt. Unter anderem lebten und arbeiteten hier die Künstler Werner Thiel und Alfred Schmidt.
Zeche Westerholt
Lage Zeche Westerholt
Zeche Westerholt (Foto: Martin Schmüdderich)
Zeche Westerholt (Foto: Martin Schmüdderich)
Zeche Westerholt (Foto: Martin Schmüdderich)
Zeche Westerholt (Foto: Martin Schmüdderich)
Zeche Westerholt (Foto: Martin Schmüdderich)
Über die Zeche Westerholt
Die 2008 stillgelegte Zeche Westerholt 1/2/3 liegt grenzüberschreitend in Gelsenkirchen-Hassel und Herten-Westerholt/Bertlich. Das vergleichsweise schmale, längliche Betriebsgelände erstreckt sich in Ost-West-Richtung und wird von der Egonstraße im Norden und dem Zechenbahnhof sowie der Hamm-Osterfelder Eisenbahnlinie (eröffnet 1905) im Süden begrenzt. 1907 wurde mit dem Abteufen der Doppelförderschachtanlage 1/2 begonnen, die 1910 in Betrieb ging. Im Osten setzt der Förderturm des Zentralschachtes 3 mit der monumentalen Schachthalle einen Abschluss. Im Westen besteht über die Brücke der ehemaligen Zechenbahntrasse eine direkte Verbindung zum Areal der ehemaligen Kokerei Hassel, auf dem ein Park entstanden ist. Das Vorhaben „Neue Zeche Westerholt“ ist nicht nur für die angrenzenden Stadtteile Gelsenkirchen-Hassel und Herten-Westerholt/Bertlich von Bedeutung. Der Standort soll auch im Rahmen einer regionalen Entwicklungsstrategie ein besonderes Profil entwickeln.
Ehemalige Kokerei Hassel
ehem. Kokerei Hassel (Foto: Thomas Robbin)
ehem. Kokerei Hassel (Foto: Thomas Robbin)
Relief ehem. Kokerei Hassel (Foto: Thomas Robbin)
Über die ehemalige Kokerei Hassel
Die beinahe 120 Jahre währende Produktion von Koks in Gelsenkirchen endete mit der Stilllegung der Kokerei in Hassel im Jahr 1999. Seit dem 28.09.2001 steht der Eingangsbereich der ehem. Kokerei Hassel mit Verwaltungs-, Kauen- und Laborgebäuden und dem in die Vorhallenfassade eingelassenen Relief aus Natursteinplatten des Bildhauers Robert Propf unter Denkmalschutz.
Das Relief stellt Prometheus dar, der nach der antik-griechischen Sage den Menschen das Feuer gebracht hat. Es ist wegen seines Entstehungsanlasses als Werk für die erste Neugründung einer Kokerei in der Bundes Republik Deutschland nach 1945 sowie aufgrund seines Themas und dessen künstlerischer, inhaltlicher und formaler Darstellung kulturpolitisch interessant.
Auf der brachliegenden Fläche der ehem. Kokerei entstand in den Jahren von 2016 bis 2020 eine ökologisch anspruchsvolle Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität – der Glückauf Park Hassel - Park des Wandels.
Rathaus Buer mit Paternoster
Lage Rathaus Buer
Rathausplatz 2/ Goldbergstr. 12, 1929 (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Rathausplatz 2/ Goldbergstr. 12, 2006 (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Goldbergstr. 12, 2016 (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Über das Rathaus Buer
Das 1912 errichtete Rathaus Buer ist mit dem hohen Rathausturm eine weithin sichtbare Landmarke von städtebaulicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung.
In den 1950er Jahren wurde das Rathaus durch einen Anbau erweitert und der Paternoster in Betrieb genommen. Er ist fast noch im originalgetreuen Zustand und steht wie der Turm und der historische Teil des Rathauses unter Denkmalschutz. Ein Bronzerelief mit dem Themen Arbeit, Familie und Kunst des Künstlers Hubert Nitsch ziert den Eingang des Anbaus am Goldbergplatz und in der Eingangshalle zeigen acht große Glasfenster des Künstlers Eduard Bischoff die Tätigkeiten der Hauptämter einer Stadtverwaltung. Michael Liedtke vom Verein für Orts- und Heimatkunde hat einen Film über den Paternoster, den Maschinenraum und den Blick vom Rathausturm gedreht.
Musiktheater im Revier - MiR
Lage Musiktheater
Über das MiR
Theatergebäude - Großes und Kleines Haus - Architekt: Werner Ruhnau.
Das Große Haus wurde über einem rechteckigen Grundriss als großformatiger Kubus mit markantem Bühnenturm errichtet: Ein Betonskelettbau mit vorgehängten Fassaden aus Stahl und Glas. Die zur Innenstadt ausgerichtete Fassade ist ganz in Glas aufgelöst und schafft so die gewünschte Transparenz. Die Spielstätte - ein Oval mit keilartiger Ausrichtung auf die Bühne - ist als raumhohe, zylindrische Plastik in den Kubus eingestellt. Auf der Außenwand des Auditoriums ist ein baumrindenartig strukturiertes Relief von dem Künstler Paul Dierkes angebracht. Die blauen Wandreliefs im Foyer- und Garderobenbereich sind von dem Künstler Yves Klein gestaltet worden und die Außenwand der vorgelagerten eingeschossigen Kassenhalle wird von dem Betonrelief des Künstlers Robert Adams modelliert.
Das westlich angrenzende Kleine Haus ist für alle möglichen Formen des Theaterspiels konzipiert. Das äußere Erscheinungsbild des zurückhaltenden Baukörpers ist mit anthrazitfarbenen Natursteinplatten schlicht verkleidet und mit einer Röhrenplastik von dem Künstler Norbert Kricke auf der Südfassade verziert. Der Künstler Jean Tinguely erstellte die rotierenden Elemente der südlichen Foyerseite mit Velours verkleideten Platten.
Werkssiedlungen Klapheckenhof und Grawenhof in Heßler
Lage Klapheckenhof
Über die Siedlungen Klapheckenhof und Grawenhof
Die Siedlung Klapheckenhof wurde von der Bergbau AG Wilhelmine-Victoria am Schacht 2 für ihre Arbeitskräfte zwischen 1873 und 1882 gebaut. Sie erhielt den Namen des Kottens, welcher bis dahin auf dem Gelände stand. 1885 baute die Zeche südlich der Klapheckenhofsiedlung die Grawenhofsiedlung.
Die Häuser wurden in der damals üblichen Kreuzgrundriss-Bauweise mit Ziegelsichtmauerwerk erstellt; erst später wurden die Fassaden auf der „Wetterseite“ verputzt. Die Wohnungen waren ohne Nebenräume ca. 65 Quadratmeter groß.
Beide Siedlungen werden durch die strenge geometrische Reihung von eineinhalb geschossigen Vierfamilienhäusern mit überwiegend tief heruntergezogenen Dächern geprägt. Die zwischen den Häuserzeilen angelegten Gärten bieten heute aufgrund ihrer Größe viel Lebensqualität.
Kirchen in Gelsenkirchen
Bleckkirche
Lage Bleckkirche
Über die Bleckkirche
Heute wird die Bleckkirche auch als „Kirche der Kulturen“ aufgrund der zusätzlichen interkulturellen Nutzung für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen etc. bezeichnet. Die evangelische Bleckkirche präsentiert sich als Raum für Glaube, Religiosität, Gesellschaft und zeitgenössische Kultur. 1735 erbaut und bis 1889 mehrfach erweitert, ist die Bleckkirche in den Jahren 1992 bis 1996 aufwendig restauriert worden. Der Grimberger Altar von 1574 befindet sich als eines der bedeutsamsten historischen Kunstwerke der Stadt seit 1738 in der Bleckkirche, gestiftet von dem Ritter Heinrich von Knipping und seiner Frau Isabella von Nesselrode.
Christuskirche in Bismarck
Lage Christuskirche
Außenansicht Christuskirche (Foto: Fabian Ritgen, PR Photo Creativ Studio)
Altar Christuskirche (Foto: Fabian Ritgen, PR Photo Creativ Studio)
Über die Christuskirche
Die evangelische Christuskirche in Gelsenkirchen-Bismarck wurde ab 1899 nach dem Entwurf des Bielefelder Architekten Alex Trappen im neugotischen Stil erbaut und am Reformationstag 1901 geweiht. Der Stil der Neugotik, welcher besonders durch in die Höhe strebende schlanke Säulen, Spitzbögen und Pflanzenornamente geprägt ist, imitierte die Architektur der Gotik des Mittelalters.
Im Jahr 1944 wurden durch Fliegerbomben besonders stark das Dach des Kirchenschiffs und der Altarraum zerstört. Die Kirche wurde in den Jahren 1947 bis 1950 wiederaufgebaut und ist bis heute Ort für Gottesdienste und Begegnungen.
Das äußere Erscheinungsbild der evangelischen Christuskirche blieb - abgesehen von der fehlenden Turmspitze - über die Jahrzehnte hinweg weitgehend bewahrt, während das Innere überwiegend durch die reduzierte Formensprache der Nachkriegszeit geprägt ist. Die schlicht gestalteten weißen Wände und schmucklosen Rundbögen heben die farbigen Altarfenster und Gemälde besonders hervor.
St. Michael in Hassel
Lage St. Michael
St. Michael, Kirchturm (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
St. Michael, Fassade (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
St. Michael, Innenraum (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
St. Michael, Detail Ornamentbänder (Foto: Stadt Gelsenkirchen)
Über St. Michael in Hassel
Die Kirche St. Michael wurde nach den Entwürfen von Ernst Brand und Ernst Stahl in den Jahren 1914 - 1917 errichtet. Mit den neoklassizistischen und neobarocken Stilelementen bietet der vielgliedrige Kirchenbau ein besonderes architektonisches Bild.
Die Hauptfassade der Kirche wurde nordwärts ausgerichtet, um sich mit der Zuwendung zum Kirchplatz bzw. der Straße den örtlichen Gegebenheiten anzupassen und als „Schaufassade“ wirken zu können.
Gegenüber dem Sockel aus gräulich schimmerndem Naturstein (Muschelkalkquader) erzeugen die mit holländischen Handstrichziegeln verblendeten Kirchenaußenmauern eine warme und lebendige Optik. Etliche Zierglieder bestehen aus beigefarbenem Ettringer Tuff, und für die Zwischendecken im Kirchturm und die Fundamente wurde Stahlbeton verbaut.
Auch im Innenraum setzten die Architekten auf die Wirkung von verschiedenfarbigen Materialien. Ein hellblau getünchtes Tonnengewölbe, welches durch Ornamentbänder gegliedert wird, überspannt das weite Hauptschiff der Kirche. Es ruht auf einem ausladenden Gebälk, welches von zehn Pilastern getragen wird. Der Chorraum mit einem großen Altar wird durch den Arkaden-Umgang gestalterisch hervorgehoben.
Das Uhrwerk ist ein Zeugnis der Technikgeschichte: Es ist eine sehr frühe Version einer Turmuhr mit freischwingendem Pendel und automatischem elektrischen Gewichtsaufzug über Endlosketten.
Der Film zeigt die historische Glockenanlage, welche seit fast einem Jahrhundert in Betrieb ist, wobei sich der Glockenklang über all die Jahrzehnte nicht verändert hat.
Nordsternturm
Lage Nordsternturm
Nordsternturm (Foto: BEE2B Dronesforgood UG)
Über den Nordsternturm
Seit Betriebsbeginn der ehemaligen Zeche Nordstern im Jahr 1868 wurde sie mit Ergänzungsbauten verändert und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut (nach Entwürfen des Architekten Fritz Schupp). Die Kohleförderung wurde im Jahr 1986 eingestellt und nach der Betreibung durch die Zeche Consolidation bis 1993 fand auf der brachliegenden Bergwerksfläche im Jahr 1997 die Bundesgartenschau statt.
Der 65 Meter hohe, aus dünnen Stahlziegelfachwerkwänden bestehende Förderturm der Zeche Nordstern über dem Schacht 2 war das Herzstück der ehemaligen Zeche. Der Nordsternturm ist eine im Ruhrgebiet seltene Konstruktion einer sog. Turmförderanlage, indem die Fördermaschine sich nicht mehr neben dem Schacht, sondern im Kopf des Gebäudes befindet.
Im Rahmen der „Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010" wurde der Förderturm um einen gläsernen Kubus mit einer darüber liegenden Aussichtsplattform ergänzt. Bekrönt wird der Förderturm mit der 18 Meter hohen und 23 Tonnen schweren Monumentalplastik „Herkules von Gelsenkirchen“, die eigens für diesen Ort von dem Künstler Markus Lüpertz geschaffen wurde.
Von der Besucherterrasse hat man einen weiten und unverstellten Blick über das einstige Bundesgartenschaugelände und dem heutigen Nordsternpark. An den Wochenenden können vor der historischen Kulisse der denkmalgeschützten Fördermaschine Wechselausstellungen im Videokunstzentrum besichtigt werden.
KiTa Niefeldstraße
Über die KiTa Niefeldstraße
Die heutige „Städtische Tageseinrichtung für Kinder“ wurde 1911/12 als „Kleinkinderschule für die Kolonie Löchter“ gebaut. Seit 2002 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Bauherr und Träger war die Zeche Bergmannsglück. Sie gehörte dem Staat Preußen und wurde zusammen mit der Zeche Westerholt von der „Königlichen Berginspektion 3 Buer“ verwaltet, die ihren Sitz an dem Rondell Uhlenbrockstraße hatte. 1926 wurden die Staatszechen unter dem Namen „Hibernia AG“ zusammengefasst. Der Kindergarten mit den hohen Sprossenfenstern ähnelt in seiner Bauweise den benachbarten Arbeiter- und Beamtenhäusern und blieb in seiner ursprünglichen Form nahezu unverändert erhalten. Er besitzt seitlich zwei zweigeteilte Gruppenräume („Schulzimmer“) und auf der Rückseite einen großen „Spielsaal“, dem seitlich überdachte Veranden vorgelagert sind. Bevor die Dorstener Straße in den 1870er Jahren als Chaussee ausgebaut wurde, war die Niefeldstraße Teil der Wegeverbindung von Buer zu den Bauernhöfen von Scholven. Das Gebiet, in dem Kindergarten und „Löchterkolonie“ gebaut wurden, war ein Waldstück, das zum Gut Uhlenbrock gehörte. Einige der großen Buchen hinter dem Kindergarten könnten weit über 100 Jahre alt sein. Die hohen Eichen pflanzte man beim Bau des Kindergartens.
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollten Kinder hier nicht „verwahrt“, sondern auf die Schulzeit vorbereitet werden. Bewegung an frischer Luft auch im Winter und bei Regen gehörte von Anfang an zum Programm der vorbildlichen Einrichtung . 40 Jahre lang, von 1912 bis 1952, leitete Wilhelmine Müller („Tante Mine“) den Kindergarten. Sie war die Tochter des Zechenbaumeisters Heinrich Müller, dem Baumeister dieses Gebäudes, und wohnte mit ihrer Kollegin Gertrud Behn im Dachgeschoss. 1959 übergab die Hibernia den Kindergarten an die Arbeiterwohlfahrt. Als er 1966 geschlossen werden sollte, führten Elternproteste dazu, dass er von der Stadt übernommen und fortgeführt wurde. 2010/11 wurde die Anlage um Angebote für Kleinkinder und zwei weitere Gruppen-Vielzweck-Schlafräume mit Foyer vergrößert. Seit 1912 bis zum Jahre 2020 hat sich viel ereignet und aus der „Königlich-preußischen Kleinkinderschule“ ist ein offiziell beurkundetes „Familienzentrum NRW“ geworden.
Wohnhaus Markgrafenstraße
Lage Markgrafenstraße 3/3A
Der dreigeschossige Putzbau mit Satteldach entstand 1904 als Wohn- und Geschäftshaus des für Gelsenkirchen bedeutenden Architekten Josef Franke. Foto: Stadt Gelsenkirchen
Über das Wohnhaus Markgrafenstraße
Der Gelsenkirchener Architekt Josef Franke erbaute seine ersten Wohnhäuser mit asymmetrischen Fassaden, zerklüfteten Dachlandschaften unter Verwendung von historischen Formen und oft mit Materialwechseln von Bruchstein (Sockelbereich), Putz für flächigen Fassadenteile und Holz für Zierfachwerke. Bei dem Doppelwohnhaus Markgrafenstr. 3, 3a werden Anklänge an Gotik und Barock durch die unterschiedlichen Elemente der beiden Erker erkennbar; sie unterstützen auch den malerischen Charakter des Gebäudes.
Kunstmuseum
Lage Kunstmuseum
Kunstmuseum in Buer (Foto: Kunstmuseum Gelsenkirchen )
Über das Kunstmuseum
Der Altbau des Kunstmuseums Gelsenkirchen in der Horster Str. 7 ist seit dem 16.01.1985 unter Nummer A 14 in die Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen eingetragen: Zweigeschossige Villa als Putzbau mit einer aufwendigen Stuckfassade in historistischen Formen aus dem Jahr 1893 unter einem Walmdach.
Die vierachsige Straßenfront und fünfachsige Ostseite ist mit einem Mitteleingang durch Diamantquaderung im Erdgeschoss und Eckquaderung auf glattem Putzfond im Obergeschoss gestaltet. Die Fenster sind schlicht umrahmt mit Scheitelsteinmotiven sowie Rundbogen- und Dreiecksbekrönungen. Westseitig liegt der eingeschossige Wintergarten-Anbau mit Balusterfüllungen in den Sohlbankfeldern und zwei umrahmten Stuckmedaillons mit Portraitbüsten als Fassadendekor.
Der Schwerpunkt dieses städtischen Museums in Gelsenkirchen-Buer ist die Sammlung kinetischer Kunst. In der alten Villa werden neben den Wechselausstellungen auch die ständigen Ausstellungen gezeigt. 1984 wurde das Kunstmuseum mit einem Neubau erweitert (Architekt Albrecht Egon Wittig).