Die Stadt Zürich mit allen Sinnen entdecken

Ein Stadtrundgang auf dem Sie Ihre Zeit SINNvoll nutzen werden

Im Rahmen dieses Stadtrundgangs laden wir Sie herzlich dazu ein, Zürich näher kennenzulernen. "Nicht schon wieder einer dieser langweiligen Stadtrundgänge!", denken Sie sich? Von wegen! Auf unserem Rundgang lernen Sie Zürich auf eine völlig andere Art und Weise kennen: Heute werden Sie nicht von einer Informationsflut, sondern vielmehr von einer Sinnesflut erfasst. Die folgenden Posten zielen nämlich darauf ab, all Ihre Sinne zu aktivieren. Wenn Sie sich auf dieses Abenteuer einlassen, werden Sie einige der bekanntesten Orte dieser Stadt von einer neuen Seite her kennenlernen.

Einige der folgenden Informationen werden mithilfe von Audiodateien übermittelt. Wir empfehlen Ihnen, diese anzuhören, um das volle Spektrum an Informationen zu erhalten. Der kurze Text, der sich unter jeder Audiodatei befindet, fasst deren Inhalt zusammen.  

Zudem möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Sie im Verlauf des Rundganges auf einen ehemaligen Ehgraben der Stadt stossen werden. Falls Sie diesen gerne von innen betrachten wollen, können Sie den Schlüssel gerne bei Schalter S im Stadthaus abholen. (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8–18 Uhr, Sa 9–12.30 Uhr)

Lassen Sie sich nun auf Ihre Sinne ein und geniessen Sie den Rundgang!


Karte

Route des Stadtrundgangs

Wenn Sie auf die Nummern klicken, finden Sie genauere Informationen zu den jeweiligen Posten.


Posten 1

Das Grossmünster

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Beginnen Sie Ihren Stadtrundgang mit dieser Audiodatei.

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Hier können Sie dem Glockenspiel des Grossmünsters lauschen.

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Ein Einblick in die Glocken und ihren Funktionswandel im Laufe der Zeit.

Grossmünster in Zürich

Kirchen und andere alte Gebäude sind sehr spannend! Stellen Sie sich einmal vor, was diese Bauten alles schon erlebt und überlebt haben. Dadurch bilden diese Bauwerke bilden eine Art Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. An ihnen kann man gut erkennen, wie sich die Gesellschaft über die Jahrhunderte hinweg verändert hat. Betrachten Sie beispielsweise die Glocken auf den Türmen des Grossmünster. Früher orientierten sich alle Bewohner der Stadt an ihnen, der ganze Tag wurde nach dem Glockenläuten strukturiert. So gab es zum Beispiel das Betläuten, das an das Beten erinnerte und das Sechseläuten um 18 Uhr, das den Feierabend einläutete. Heute besitzt jeder von uns eine Uhr, die Glocken verlieren dadurch einen grossen Teil ihrer ursprünglichen Funktionen. Im Moment kursiert sogar die Debatte, das Geläute in Zürich wegen der Lautstärke gänzlich abzuschaffen.

 

 

Gehen Sie nun zum Lindenhof, 8001 Zürich


Posten 2

Der Lindenhof

Wimmelbild:

Auftrag: Suchen Sie die unten abgebildeten Bildausschnitte in Ihrer Umgebung. Lesen Sie dann den dazugehörigen Text, der das Bild beschreibt, welches Sie gerade live vor sich sehen.

Bild links:

Der Brunnen, den Sie vor sich sehen, wurde zu Ehren der tapferen Zürcherinnen gebaut. Vor über 700 Jahren zogen die Zürcher Soldaten gegen Winterthur in den Krieg und erlitten eine deutliche Niederlage. Viele dieser Soldaten starben oder wurden schwer verwundet. Daraufhin erkannte der österreichische Herzog Albrecht I. von Habsburg seine Chance und wollte Zürich 1292 ohne grossen Widerstand einnehmen, im Wissen, dass es Zürich an Soldaten fehlte.

Die österreichischen Truppen standen bereits vor dem Stadttor, als den Zürcher Frauen eine Idee kam, wie sie ihre Stadt verteidigen könnten. Schnell bewaffneten sie sich mit Speeren und Schildern und zogen sich die dicken Harnische über. Angeführt von Hedwig ab Burghalden versammelten sie sich auf dem Lindenhof und formierten ein Heer. Der Herzog von Österreich, schockiert über den Anblick der Soldaten, brach die Belagerung ab und trat enttäuscht den Rückzug an. Durch den genialen Schachzug der Frauen blieb Zürich unversehrt.

Der Lindenhofbrunnen wird in Erinnerung an die Anführerin Hedwig ab Burghalden auch Hedwigbrunnen genannt.

Bild rechts:

Sehen Sie den Fluss vor sich? Bestimmt kennen Sie auch seinen Namen. Richtig, das ist die Limmat! Sie tritt aus dem Zürichsee aus und mündet nach 34 km in die Aare. Abgesehen vom Limmatschiff ist die Limmat heute kaum noch befahren. Im Sommer wird sie hingegen häufig von Badenden besucht.

Im Spätmittelalter war dies noch anders: Der Fluss lieferte den Bewohnern der Stadt Trink- und Brauchwasser. Zudem waren all die Brücken, die Sie sehen, damals noch nicht vorhanden. Der Fluss musste für die Handelsschiffe gut passierbar sein. Viele Handelsgüter wurden damals auf dem Wasserweg transportiert, weil dadurch grössere Mengen und schwerere Waren transportiert werden konnten. Neben den Handelsschiffen fuhren aber auch etliche Fischerboote auf der Limmat. Damals bildete der Fischfang für die Bevölkerung eine wichtige Nahrungsquelle. Ausserdem wurde der Fluss zum Antrieb diverser Mühlen genutzt. Allein schon innerhalb der Stadt überspannten zwei Stege mit mehreren Mühlen die Limmat, darunter Walk-, Papier- und Pulvermühlen.

Bedauerlicherweise gab es zu dieser Zeit noch kein gut funktionierendes Abwassersystem. Dadurch landeten der ganze Dreck und Schmutz aus der Stadt in der Limmat. Erst mit dem Bau des Abflusssystems und des städtischen Klärwerks Werdhölzli (1969) wurde die Wasserqualität verbessert.

Bild links:

Der Lindenhof ist die älteste öffentliche Grünanlage Zürichs. Er bietet einen einmaligen Blick auf die Altstadt Zürichs. Zwischen der geschäftigen Bahnhofstrasse und dem stark befahrenen Limmatquai bietet der Lindenhof eine kleine Insel der Ruhe zwischen all dem Trubel.

Als ehemaliger Moränenhügel bot sich der Lindenhof früher als idealer Siedelungsort an. Bereits 80 v.Chr. bewohnten Kelten die Region auf und um den heutigen Lindenhof. Im Mittelalter wurde dieser Platz zu einem öffentlichen Festplatz. Mit seinen Tischen, Armbrustständen, Schachspielen und der Kegelbahn bot er seinen Besuchern eine ganze Reihe Attraktionen an.

Wenn Sie sich genau umsehen, werden Sie feststellen, dass dieser Hof auch heute noch ein tolles Ausflugsziel bietet: Aufgrund der schönen Aussicht, der vielen Bänke, dem Schachfeld, dem Blätterdach der Linden und dem Spielpatz fühlt sich hier fast jeder wohl.

Bild rechts:

Haben Sie eine Vermutung, welches der Gebäude auf der gegenüberliegenden Uferseite der Limmat einst unter dem Namen «Polytechnikum» bekannt war? Sie haben richtig erkannt. Die ETH wurde 1855 unter diesem Namen gegründet. Erst etwa 60 Jahre später erhielt die Eidgenössische Technische Hochschule ihren heutigen Namen. Der gute Ruf der ETH ist nicht unbegründet. Heute kann die ETH auf verschiedene wissenschaftliche Höchstleistungen zurückblicken. Dies in den Bereichen Physik, Chemie, Maschinenbau und Informatik. Zudem wurden bis heute 22 Nobelpreise an Forscher*innen vergeben, die in Kontakt mit der ETH stehen oder standen. Bestimmt kennen Sie einen dieser Forscher. Richtig, Albert Einstein. Er studierte von 1896 bis 1900 am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Rund zehn Jahre später kehrte er an die ETH zurück und unterrichtete als Professor theoretische Physik.

Gehen Sie nun zum alten Botanischen Garten (Talstrasse 71, 8001 Zürich)


Posten 3

Der alte Botanische Garten

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Blick in den alten Botanischen Garten

Der alte Botanische Garten gilt als grüne Oase inmitten der Zürcher Innenstadt. Der Garten existiert seit 1837 und beheimatet viele alte Bäume aus der ganzen Welt. Weiter oben auf dem Hügel befindet sich der mittelalterliche Kräutergarten, auch „Gessner-Garten“ genannt. Dort findet man eine Vielzahl von Heilpflanzen des 16. Jahrhunderts. Ein weiterer Teil des alten Botanischen Gartens ist das Palmenhaus aus dem 19.Jahrhundert. 

Öffnungszeiten:

März - September: 07.00Uhr - 19.00Uhr

Oktober - Februar: 08.00Uhr - 18.00 Uhr

Der Eintritt in den Garten ist kostenlos.

Pflanze ist nicht gleich Pflanze! Hier haben Sie die perfekte Gelegenheit, mithilfe Ihres Tastsinnes verschiedene Rinden miteinander zu vergleichen, während Sie die ruhige Stimmung des Gartens, in dem Sie sich gerade befinden, auf sich wirken lassen.

Gehen Sie nun zur Polyterrasse (Leonhardstrasse 34, 8092 Zürich)

Falls Sie auf dem Weg nichts zu tun haben:

Hier erwarten Sie sechs Schätzfragen rund um Zürich. Die erste Frage finden Sie in dem dunkelblauen Kasten, gleich unter diesem Text, eingeblendet. Mit einem Klick auf den Pfeil an der rechten Seite des Kastens können Sie sich die Lösung der Frage ansehen. Anschliessend werden Sie mit einem erneuten Klick auf den Pfeil bei der nächsten Frage landen. So können Sie sich durch unser kleines Quiz bewegen, während Sie den Weg zur Polyterrasse in Angriff nehmen.


Posten 4

Die Polyterrasse

Aussicht von der Polyterasse

Der Ort, an dem Sie nun stehen, bietet Ihnen ebenfalls einen schönen Blick auf die Stadt Zürich. Vom Lindenhof aus haben Sie die Stadt aus einem entgegengesetzten Blickwinkel betrachtet. Erst durch die zwei verschiedenen Perspektiven fällt auf, wie gross und vielfältig die Stadt Zürich eigentlich ist. Die Polyterasse ist an und für sich ein ruhiger Ort mit vielen Sitzgelegenheiten, an den sich beispielsweise die Student*innen der ETH gerne in ihren Pausen zurückziehen. Obwohl sie sich hier, auf dem Unigelände, mitten in der Stadt befindet, kann man sich im Sommer in den Schatten der Bäume setzen, die am Rand der Terrasse wachsen. Neben den Augen kann dieser Platz jedoch auch ihre Ohren beanspruchen. Wenn Sie sich gut konzentrieren, können sie mit vielleicht mit ein wenig Glück das fröhliche Gezwitscher des ein oder anderen Vogels hören. Nach den drei Posten, die Sie bereits absolviert haben, fällt es Ihnen sicher nicht allzu schwer, auch noch Ihre anderen Sinne zu benutzen.

Konzentrieren Sie sich für einen Moment und versuchen Sie, so viele einzelne Sinneseindrücke wie möglich zu sammeln. Vielleicht streichen Sie gerade über poröses Mauerwerk, während Sie im Hintergrund ganz leise, ganz unscheinbar, Schritte auf dem Pflaster hören. Anschliessend können Sie sich selbst fragen, was Sie gerade riechen. Worauf Sie blicken.

Der Platz, an dem Sie sich gerade befinden, unterscheidet sich nämlich wesentlich von vielen anderen Orten der Stadt Zürich. Während die Stadt sonst sehr geschäftig ist, befinden Sie sich hier an einer Art Ruheoase. Die Polyterasse bietet nämlich – genauso wie der Lindenhof und der alte Botanische Garten auch – ein ruhiges Plätzchen, um dem Trubel der Stadt zu entkommen.

Gehen Sie nun zu den Gebäuden Schifflände 30 und 32

Auf dem Weg zurück in die Altstadt empfehlen wir Ihnen einen kleinen Umweg über den Rechberg-Garten zu machen. Er ist einer der schönsten Barockgärten der Stadt Zürich und gehört zur UZH. Die Idylle und die Ruhe, die Sie dort finden werden, kombiniert mit den barocke Statuen, sind sehr eindrücklich.


Posten 5

Die Ehgräben

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Sie stehen nun vor einem sogenannten Ehgraben. Früher muss es hier furchtbar gestunken haben, denn dieser Graben wurde für die Fäkalienbeseitigung genutzt. Auch Küchenabfälle und Ähnliches wurden im Spätmittelalter in diese Gräben, die direkt hinter den Häusern verliefen, geworfen. Für die Nase war das ziemlich sicher keine Wohltat. Heute riecht es hier vermehrt nach Teer, Benzin und Tabak. Doch durch die vielen Klimaanlagen und Lüftungen verfliegen diese typischen Düfte oft sehr schnell. Dabei sind Gerüche für uns ausschlaggebend für die Wahrnehmung unserer Umgebung. Sie erreichen das Gehirn auf direktem Weg und haben dadurch einen grossen Einfluss auf unsere Entscheidungen. Deshalb kommt es oft vor, dass wir unbewusst «unserer Nase nach» laufen. Genau dies wollen wir jetzt machen, denn nun geht es der Nase nach weiter zur Bäckerei. Achten Sie sich auf Ihren Geruchsinn! Riechen Sie die Bäckerei schon, bevor Sie diese mit Ihren Augen wahrnehmen können?

Falls Sie den Schlüssel für den Ehgraben beim Schalter S geholt haben, können Sie nun die schmale Tür zwischen den Gebäuden mit den Hausnummern 30 und 32 aufschliessen und den Graben passieren. Viel Spass!

Haben Sie keinen Schlüssel geholt, so können Sie Ihren Weg zur Bäckerei Vohdin direkt forsetzen.

Gehen Sie nun zur Bäckerei Vohdin, (Oberdorfstrasse 12, 8001 Zürich)


Posten 6

Die Bäckerei Vohdin

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Die Bäckerei Vohdin

Sie befinden sich nun am Eingang der ältesten Bäckerei der Stadt Zürich. Schon seit 1626 werden in dieser winzigen Backstube die feinsten Köstlichkeiten hergestellt und durch das Fenster mit den pinken Fensterrahmen verkauft. Falls Sie selbst mittlerweile hungrig sein sollten, empfehlen wir Ihnen, sich von dem tollen Geschmack der Backwaren zu überzeugen und eine kurze Pause einzulegen.

Öffnungszeiten der Bäckerei:

Dienstag bis Freitag, 7.30 -18 Uhr

Gehen Sie nun zum Bellevueplatz, 8001 Zürich


Posten 7

Der Bellevueplatz

Als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt Zürich bildet der Bellevueplatz einen deutlichen Kontrast zu der Ruhe des Lindenhofs oder des alten Botanischen Gartens. Hier begegnen sich Fussgänger, Autos, Busse, Fahrräder und Trams im Sekundentakt. An so einem Ort fällt es Ihnen wahrscheinlich schwerer, sich nur auf einen bestimmten Klang zu konzentrieren und den Überblick zu behalten. Ihre Sinne werden hier, an diesem geschäftigen Platz, sehr stark beansprucht.

In dem folgenden Video können Sie sehen, wie Sie sich, trotz des ganzen Trubels, auf ihre Sinne konzentrieren können.

Falls Sie von dem Rundgang hungrig sind, können Sie Ihre Sinne zum krönenden Abschluss mit einem Besuch des Restaurants Sternen Grill verwöhnen. Dort können Sie die beste Bratwurst der Stadt verkosten und gleichzeitig dem regen Treiben auf dem Bellevueplatz entspannt von oben zusehen.

Jetzt sind Sie also am Ende unseres Rundganges angekommen. Wir hoffen natürlich, dass Sie eine lehrreiche, aber auch entspannte Zeit verbringen konnten. Zum Schluss wünschen wir Ihnen noch einen schönen restlichen Tag!


Bildgalerie

Grossmünster in Zürich

Blick in den alten Botanischen Garten

Aussicht von der Polyterasse

Die Bäckerei Vohdin