GreenJLU - Teil 2: Diversität

Schritte zu einem vielfältigen und widerstandsfähigen Grünflächenmanagement (Überblick über die Vielfalt der Gehölze)

Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement IFZ für Umweltsicherung

Einleitung

Diese ArcGIS StoryMap wurde an der  Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung  der Justus-Liebig-Universität Gießen erstellt. Bitte lesen Sie die erste ArcGIS StoryMap "GreenJLU - Teil 1: Kartierung", um Konzept und Ziele des Projektes kennenzulernen. Dort haben wir Informationen über die Zusammensetzung der verschiedenen Grünflächenkategorien bereitgestellt. Hier konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Gehölzarten, die während der Feldarbeit von Anfang April 2022 bis Ende Oktober 2022 erfasst wurden. Kontinuierlich werden wir weitere Informationen und interaktive Inhalte veröffentlichen.

Vor dem Start des GreenJLU-Projektes wurde auf dem Campus der Naturwissenschaften die Wiederherstellung von Grünflächen mit klimaangepassten heimischen Pflanzenarten in einen eigenen Projekt durchgeführt. Dabei wurden die Pachysandra-Beete, die an den trocken-heißen und windigen Gebäudeseiten des interdisziplinären Forschungszentrums in den letzten Jahren sehr gelitten haben und einer erheblichen Pflege bedurften, entfernt und auf eine Tiefe von 30 cm ausgekoffert. In die ausgekofferten Beete wurden als Pflanzsubstrate fünf unterschiedliche regionale Gesteine eingebracht und entsprechend typische Pflanzenarten eingebracht. Folgende Ziele standen im Vordergrund: (a) Erhöhung der Artenvielfalt in der Stadt Gießen und auf Flächen der JLU (b) Erhöhung des ästhetischen Erscheinungsbildes (c) Senkung der Unterhaltungskosten (d) Veranschaulichung von regionalen Substraten (e) Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema; Aufzeigen von Möglichkeiten für eine ökologischere Gartengestaltung (f) Neugierde wecken und zur Nachahmung in privaten Gärten anregen (g) Arten und Lebensräume, die in der offene Landschaft selten geworden sind, können den Studierenden in unmittelbarer Nähe präsentiert werden (h) Veranschaulichung von Sukzessionsprozessen, Gestaltungs- und Wiederherstellungs-möglichkeiten für gefährdete Arten und Lebensräume. Sie können weitere Informationen zu diesem Projekt über die unten befindlichen Schaltflächen bekommen. Zusätzlich können Sie die Fotos nach links und rechts swipen, um einen Vorher- Nachher-Eindruck zu erhalten.

Wie Sie auf den obigen Bildern sehen, wurde das Projekt "Blühgärten mit heimischen Pflanzen" zur Förderung der Artenvielfalt durchgeführt. Biodiversität bezeichnet die Vielfalt des Lebens und umfasst neben der Vielfalt an Arten auch die genetische Diversität und die Vielfalt an Labensräumen. Je größer die Vielfalt ist, desto leichter ist es für die Natur, sich an Umweltveränderungen wie etwa durch die menschengemachte globale Erwärmung anzupassen und damit unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Denn nur eine intakte Natur kann Menschen die notwendigen Ökosystemleistungen anbieten: etwa frisches Trinkwasser, saubere Luft, fruchtbare Böden, Rohstoffe und Heilmittel und Erholungsräume. Es ist wichtig zu betonen, dass biologische Vielfalt auch in Städten und urbanen Räumen existiert und von großer Bedeutung ist. Die Justus-Liebig-Universität will sich mit ihren Grünflächen zum einen nach außen repräsentieren und Erholungsraum bieten, zum anderen aber auch die Biodiversität im urbanen Raum steigern. Warum soll und muss die Vielfalt der Grünflächen der JLU Gießen gesteigert werden? Die Bewahrung der biologischen Vielfalt ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Seit Jahrzehnten ist weltweit ein drastischer Rückgang der biologischen Vielfalt zu beobachten.  Allein in Hessen sind in den letzten 230 Jahren mehr als 140 Pflanzenarten ausgestorben . Degradierte Ökosysteme sind anfälliger und können Extremereignissen wie die  Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021  nur begrenzt standhalten. Deshalb muss der Rückgang der biologischen Vielfalt unbedingt gestoppt werden. Dabei geht es nicht nur um das Überleben von Tier- und Pflanzenarten und den Schutz von Lebensräumen, sondern letztlich auch um den Schutz der Lebensgrundlagen aller Menschen. Und wie? Durch die Erhaltung und Schaffung unterschiedlicher Biotope wie Gehölzstrukturen, solitären Bäumen, Sträuchern mit darunter befindlicher krautiger Vegetation, Gründächer und -fassaden oder interne Grünräume wird die Aufenthaltsqualität direkt und indirekt über eine Verbesserung der Luftqualität oder kühlere Temperaturen im Sommer gesteigert. Damit bieten die Grünflächen eine wunderbare Umgebung für das Unipersonal und Studierende, um sich vom Alltagstress entspannen können. Gleichzeitig können aber auch Habitate für unterschiedliche (zum Teil gefährdete) Tiere- und Pflanzenarten geschaffen werden.

Gehölzbestand der JLU

Unten finden Sie weitere Details und Statistiken über den aktuellen Gehölzbestand an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wenn Sie die Karte vergrößern und anklicken, können Sie die Namen der Gehölzarten in Hecken oder sonstigen Gehölzstrukturen sehen. Falls Sie weitere Fragen zum Informationsgehalt der unterschiedlichen "Levels" haben, dann werfen Sie bitte einen Blick auf das GreenJLU-Protokoll oder "Green JLU - Teil 1: Kartierung". Dort haben wir unsere Arbeitsweise ausführlich erläutert.

Klicke auf den unten stehenden Link, um dir eine Liste aller Gehölzarten anzuschauen, die wir bisher auf den Flächen der Justus-Liebig-Universität Gießen nachgewiesen haben!

Wie wir alle wissen, ist der anthropogene Klimawandel heutzutage eines der dringendsten Themen für die Menschheit und auch im Hinblick auf das Grünflächenmanagement von entscheidender Bedeutung. Die jüngsten Hitzewellen im Jahr 2022 haben Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betroffen. Es wird erwartet, dass solche Hitzewellen intensiver und häufiger werden. Extreme Hitze kann aber auch unerwartete Folgen haben, wie z. B. einen "falschen Herbst", in dem sich die Blätter braun färben und die Früchte aufgrund von Stress und dem Versuch der Bäume Wasser zu sparen früher reif werden. Der "falsche Herbst" wird Entscheidungen der GärtnerInnen und LandschaftsplanerInnen beeinflussen, da die steigenden Temperaturen die Vegetationsperiode der heimischen Flora unterbrechen und die Ausbreitung invasiver Arten fördern wird.  Unsere Gärten, Wälder und urbanen Grünflächen werden in Zukunft definitiv anders aussehen . Die GärtnerInnen werden Pflanzen für wärmere und trockenere Bedingungen auswählen müssen. Derzeit sind von den 350 Arten auf der Flächen der Justus-Liebig-Universität Gießen 100 gebietsfremde Arten, die sich im Laufe der Zeit eingebürgert haben.


Invasive Pflanzen

Die nächsten Informationen widmen sich einer invasiven Gehölzart, die wir oben schon einmal erwähnt haben: dem Götterbaum (Ailanthus altissima)! Wir haben diesen unerwartet häufig auf dem Teilcampus "Seltersberg/Medizin" gefunden.

Alian + species: Alian species! :)

Kontakt

Bitte verfolgt Updates auf  unserer Homepage , wenn ihr euch in Zukunft über weitere Aspekte dieses Projekts informieren möchtet. Wir freuen uns über eurer Feedback! Bitte schreibt uns, wenn ihr Fehler findet oder Verbesserungs- und Ergänzungsvorschläge habt. E-Mail: GreenJLU@umwelt.uni-giessen.de

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Alian + species: Alian species! :)