ArcGIS GeoBIM

Die Verbindung von GIS und BIM

GIS & BIM

WAS IST GIS?

Ein geografisches Informationssystem (GIS) bezeichnet ein System zur Erfassung, Verwaltung und Analyse von Daten. Die Wurzeln des GIS liegen in der Geografie, doch im GIS werden neben Geodaten noch viele weitere Datentypen verarbeitet. Mithilfe von Karten und 3D-Szenen können Sie die räumliche Lage analysieren und Layer mit verschiedensten Informationen in Visualisierungen verwandeln.  Esri 

GIS-Daten in Bauprojekten

  • Flurstücke/Grundstücksdaten
  • Leitungs- und Trassenauskünfte
  • Kampfmittel
  • Altlasten/Schadstoffe
  • Bestandsbebauung
  • Naturschutzdaten
  • Geologie, Hydrogeologie, Topografie
  • Untersuchungsergebnisse
    • Schurf
    • Bohrung
    • Probennahme
  • geplante Bebauung
  • Baustellenplanung
  • etc.

Was ist BIM?

Building Information Modeling (BIM) ist der ganzheitliche Prozess zum Erstellen und Verwalten von Informationen für ein Bauobjekt. Basierend auf einem intelligenten Modell, das durch eine Cloud-Plattform aktiviert wird, integriert BIM strukturierte, multidisziplinäre Daten, um eine digitale Darstellung eines Objekts über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu erstellen – von der Planung über den Entwurf bis hin zum Bau und Betrieb.   Autodesk 

BIM-Daten in Bauprojekten

  • CAD-Zeichnungen (dwg, dgn, dxf)
  • komplexe 3D-Modelle (rvt, ifc)
  • 3D-Objekte (3ds, wrl, flt, dae, obj)
  • Kostenpläne
  • Zeitpläne
  • Aufgaben/Issues
  • Materiallisten/Herstellerlisten
  • Dokumente/Anlagen
  • Fotos
  • etc.

ArcGIS GeoBIM

Problematik

In Bauprojekten werden viele verschiedene Daten von unterschiedlichen Personen erzeugt, analysiert und benötigt.

Dabei haben die verschiedenen Fachdisziplinen über die Zeit ihre eigenen Methoden, Lösungen und Arbeitsabläufe entwickelt. Fachfremde Projektbeteiligte können diese nicht immer nachvollziehen oder benötigen die Informationen auf eine andere Weise oder zu einer anderen Zeit.

Hinzu kommt noch das die Projektbeteiligten oft an mehreren Orten zeitgleich eingesetzt werden und sich Bauprojekte im Laufe der Zeit entwickelt oder sogar ändern.

Die Herausforderungen bestehen also darin:

  • den Überblick über alle Daten, Beteiligten und Informationen zu behalten
  • Datenverluste zu minimieren
  • Stress zu reduzieren
  • um Zeit einsparen zu können
  • und die Kosten auf Grund einer effektiven und nachhaltigen Arbeitsweise zu senken

ArcGIS GeoBIM kann helfen.

ArcGIS GeoBIM ist eine spezielle Web-Anwendung, die auf ArcGIS Online und auf die Cloud von Autodesk zugreifen kann und es dem Anwender ermöglicht, GIS und BIM miteinander zu kombinieren.

Dabei liegen 3D-Modelle wie IFC- und Revit-Modelle, CAD-Zeichnungen, Dokumente, Fotos und Aufgaben in der Autodesk-Cloud.

Umgebungsdaten, Analysen, Meshes und alle relevanten 2D und 3D GIS-Daten liegen auf ArcGIS Online.

Mit ArcGIS GeoBIM können jetzt Apps erstellt werden, in denen sowohl auf die GIS Karten/Szenen als auch auf den Forge Viewer (Autodesk) zugegriffen werden kann. Aufgaben können in einem Dashboard analysiert abgebildet werden.

Die GeoBIM-Apps sind einfach zu konfigurieren und einfach zu nutzen, so dass alle Projektbeteiligten eine aktuelle, übersichtliche und vollständige Ansicht auf ihre Projekte haben.

ArcGIS GeoBIM der digitale Aktenordner

ArcGIS GeoBIM ist die App für die Auftraggeber, die Entscheider, die Nicht-Techniker!

Bei der Integration von GIS und BIM treffen viele verschiedene Fachdisziplinen, viele Experten und verschiedene Daten und Systeme aufeinander. Und das ist auch gut so!

GIS und BIM zu integrieren bedeutet nicht, dass eine Person alle Systeme, Methoden und Daten kennen und verstehen muss. Es bedeutet auch nicht dass ein System alle anderen ersetzen soll.

Mit ArcGIS GeoBIM nutzen die Experten ihre Expertensoftware, um ihre Fachdaten zu generieren und ihr Wissen optimal einzusetzen. GeoBIM schlägt dann die Brücke, um diese Daten zusammen darzustellen und die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der unterschiedlichen Disziplinen auf eine Art verständlich zu machen, so dass die Endanwender ihre Entscheidung auf Basis der gesamten Fachexpertiese treffen können.

Da die Fachdaten nicht umständlich hin und her geschoben oder transformiert werden müssen, werden Datenverluste minimiert und Zeit und Kosten eingespart. Zudem wird die Zusammenarbeit erleichtert, da jeder die Informationen vorliegen hat, die er braucht.

Neue User Types (Juni 2024)

Mit der Umstellung auf die neuen User Types wird ArcGIS GeoBIM als Fähigkeit in die neuen User Types integriert. Eine zusätzliche User Type Extension ist dann nicht mehr erforderlich. Der Zugang zur Autodesk-Cloud ACC oder BIM360 muss weiterhin bereitstehen.

Auf diese Weise wird Nutzern mit einem User Type ab Contributor (oder höher) die Möglichkeit gegeben, an GeoBIM-Projekten mitzuwirken, ohne dass für jeden Nutzer eine zusätzliche Add-On Lizenz ArcGIS GeoBIM zugeteilt werden muss.

GeoBIM Projekte können von Nutzern mit den User Types Creator, Professional oder Professional Plus erstellt werden.

Nutzer mit dem User Type Contributor, können an den GeoBIM-Projekten mitwirken.

Nutzer mit dem User Type Mobile Worker, können GeoBIM-Karten auf mobilen Geräten mit auf die Baustelle nehmen, und in den GeoBIM-Issue-Prozess direkt vor Ort integriert werden.

Weitere Informationen stehen unter  Lizenzierung . Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an unsere Sales Kolleg:innen.

GeoBIM für Enterprise (Feb. 2024)

Seit Anfang Februar ist ArcGIS GeoBIM jetzt auch vollumfänglich für  ArcGIS Enterprise  11.2 verfügbar.

Unternehmen, die ihre GIS-Daten auf ihrer eigenen IT-Infrastruktur hosten und dafür auf unsere On-Premise Lösung ArcGIS Enterprise setzten, können mit ArcGIS GeoBIM eine Brücke in die BIM-Cloud von Autodesk bauen. Gemeinsam mit der Field Maps Integration aus dem November Release kann GIS- und BIM-Integration von der Baustelle bis ins Büro und zurück gelebt werden. Dabei werden die verschiedenen Fachdisziplinen durch eine transparente Kommunikation auf Grundlage von kombinierten GIS- und BIM-Daten näher zusammengebrachten.

Verbesserungen in der Leistung und Performance von ArcGIS GeoBIM wurden gewissermaßen als I-Tüpfelchen mit umgesetzt.

Eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bereitstellen von ArcGIS GeoBIM für ArcGIS Enterprise ist in unserer  Produktdokumentation  zu finden.

Release Nov. 2023

Raus an die frische Luft und ArcGIS GeoBIM direkt zur Hand. Mit dem November Release 2023 wird der gesamte Workflow um die Komponente  Field Maps  (mobile Anwendung) erweitert.

Mit Hilfe dieser Integration können 2D-Karten-GeoBIM Karten direkt auf dem Smartphone oder Tablet abgerufen und bearbeitet werden. Issues (Aufgaben) können direkt auf der Baustelle abgerufen, bearbeitet und über GeoBIM an die ACC (BIM360) zurückgespielt werden. Die Informationen fließen direkt zurück in die GeoBIM-Anwendung und werden dort z.B. Issue-Dashboard angezeigt.

Tipp: Issues sind verknüpft mit einem Dokument der Autodesk Cloud (IFC, dwg oder RVT). Um ein neues Issue über Field Maps zu erstellen, muss zunächst die Bouding-Box des entsprechenden Dokuments angewählt werden. Der Issue muss dann über GeoBIM in die ACC gepusht werden.

Über die Field Maps App besteht zudem die Möglichkeit Fotos und Dokumente vor Ort zu erfassen und sie z.B. an GeoBIM-Notizen anzuhängen. Auf diese Weise werden eine transparente Kommunikation und eine ausführliche und verständliche Dokumentation der Baufortschritte erleichtert.

GeoBIM goes Field Maps

Verschiedenen Projektteams wird mit diesem Release ein weiter Baustein für eine effektive Zusammenarbeit bereitgestellt.

Neben der Integration von Field Maps und GeoBIM wurde auch an der Performance der GeoBIM-Werkzeuge gefeilt. Das GeoBIM-Werkzeug "Technische Dokumente ermitteln" wird ca. 40% schneller ausgeführt als bisher. Das Werkzeug "Probleme ermitteln" wird ebenfalls doppelt so schnell ausgeführt. Durch diese Verbesserungen wird es für die Anwender:innen noch komfortabler BIM-Inhalte ins GIS zu integrieren.

Release Jun. 2023

Mit dem ArcGIS Online Release von Juni 2023 sind auch einige Neuerungen in ArcGIS GeoBIM eingeflossen. Hier die Highlights.

  • Eigene Basemaps als Grundkarte
  • Auswahlmöglichkeit: Koordinatensystem
  • Slice is Back
  • Flexiblere Dashboard Filterfunktion
  • Optimierte Bearbeitungszeit (GeoBIM-Werkzeuge)
  • Verbesserte Issue-Positionierung

Die erste Neuerung begegnet uns direkt beim Erstellen eines Neuen Projektes in ArcGIS GeoBIM. Wie gewohnt werden im ersten Schritt die Projektparameter (Name, Beschreibung und Bild) eingetragen. Im unteren Bereich des Fensters (blau Hinterlegt) erscheint jetzt der Hinweiß auf das Koordinatensystem, das für dieses Projekt angelegt wird.

In diesem Beispiel ist als WKID 102100 angegeben, das verwendete Koordinatensystem ist demnach:

WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere)

Anschließend klickt man auf die Schaltfläche "Weiter".

Vor diesem Release war an dieser Stelle das GeoBIM-Projekt erstellt. Jetzt hat man die Möglichkeit den Raumbezug für das gesamte GeoBIM-Projekt zu definieren.

Dies erfolgt über die Auswahl der Projekt-Grundkarte (Basemap).

Möchte man ein lokales Koordinatensystem z.B. für die Schweiz auswählen, muss der Haken bei Andere Grundkarte gesetzt und anschließend die Schaltfläche Weiter geklickt werden.

Möchte man wie bisher im WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere) arbeiten und benötigt lediglich die Standard Basemaps, wird die Option Standardgrundkarte der Organisation oder des Portals angehakt.

Jetzt öffnet sich eine Auslistung aller zur Verfügung stehenden Grundkarten. Für jede Grundkarte wird auch die WKID mit angegeben.

Für die Nutzung eines lokalen Koordinatensystems in diesem ArcGIS GeoBIM-Projekt muss eine Grundkarte in eben diesem lokalen Koordinatensystem ausgewählt und über die Schaltfläche OK bestätigt werden.

Tipp: Über die Suchleiste können Grundkarten nach ihrem Namen, WKID oder WKT gesucht werden. Eine Liste der verschiedenen Projektionen und ihrer WKIDs findet ihr  hier .

Slice is back!

Wir haben es schon vermisst und nun ist es zurück das Slice-Widget (Schneiden), jetzt auch mit eigener Schaltfläche bei den 3D-Werkzeugen in der Szene.

Die Funktionalität ist die Selbe, wie im Scene-Viewer und Experience Builder.

Die Charts in der GeoBIM Viewer-App werden wie gewohnt bei der Konfiguration der Viewer-App angehakt, farblich angepasst und geben dann einen Überblick über die Issues (Aufgaben) der Autodesk Cloud.

Durch Auswahl der verschiedenen Diagrammfelder werden die sowohl die anderen Diagramme (Charts) also auch die Issues in der Karte gefiltert.

Neu hinzugekommen ist eine weitere Möglichkeit diese Auswahl wieder aufzuheben. Bisher konnten mehrere Filter zeitgleich angewandt werden, aber nur alle gemeinsam wieder aufgehoben. Jetzt erscheint im oberen Bereich (pinke Markierung) für jede Auswahl eine Schaltfläche, die dann auch einzeln wieder aufgehoben werden kann. Auf diese Weise wird die Navigation im Dashboard flexibler und intuitiver.

Tipp: Mithilfe der kleinen "Mülleimer"-Schaltfläche können wie gewohnt alle Auswahlfilter auf einmal entfernt werden.

Release Dez. 2022

Mit dem Dezember Release 2022 hat GeoBIM viele weitere Funktionen dazubekommen

  • 3D-Analyse Widgets
    • Tageslichtsimulation in 3D-Szenen
    • Wetterkonditionen simulieren in 3D-Szenen
    • Schattenwurf für 3D-Objekte
    • Sichtbarkeitslinien konstruieren
  • Höhenprofil
  • Werkzeuge zum Editieren
  • Aufgaben-Dashboard im Viewer
  • Neue Verlinkungsmöglichkeit für ISO 19650
  • Verbesserte Georeferenzierung
  • Mehr Freiheiten in der Gestaltung

Die 3D-Analyse Werkzeuge aus dem Szene-Viewer sind jetzt auch in GeoBIM-Szenen verfügbar

  • Tageslichtsimulation
  • Wetterkonditionen simulieren
  • Schattenwurf für 3D-Objekte
  • Sichtbarkeitslinien

Tageslicht und Wetter simulation in 3D Szenen

  • Sonne
  • Wolken
  • Regen
  • Schnee
  • Nebel

Schattenwurf für 3D Objekte

  1. Fläche über Schwellenwert
  2. Schattendauer gesamt
  3. Diskonitnuierlicher Schatten

Sichtbarkeitslinien konstruieren

Höhenprofile erzeugen

Editier-Werkzeuge zum Erstellen und Bearbeiten von Anmerkungen

  • Fläche/Punkt/Linie mit Anmerkung
  • Editieren von vorhanden GIS-Features

Aufgaben-Dashboard in GeoBIM-Viewer

  • Aktivieren/Deaktivieren
  • Farbe anpassen
  • einfach zu konfigurieren
  • festes Schema

Mehr Freiheiten in der Gestaltung um den Fokus der App auf die gewünschten Aktivitäten zu legen

Georeferenzierung von BIM-Modellen verbessert

  • genauere Boundingbox
  • IFC-Koordinaten werden ausgelesen
  • Verbesserte Verortung mit PRJ- und WLD3-File

Neue Dokumenten-Verlinkung

  • Textsuche für Link zu Feature
  • LinkRegel für ISO 19650
    • GIS-Feature mit ISO-Benennung (Attribut)

Lizenzierung

Bis zum AGOL-Release Juni 2024 gilt:

ArcGIS GeoBIM ist eine User Type Extension (UTE) für ArcGIS Online und Enterprise (ab. 11.2)

  • Bereitstellen des GeoBIM-Projektes
    • Creator + GeoBIM UTE + ACC/BIM360
    • ArcGIS Professional Standard + ACC/BIM360
    • ArcGIS Professional Advanced + ACC/BIM360
  • Konsumieren des GeoBIM-Projektes
    • Viewer + GeoBIM UTE + ACC/BIM360

Ab dem AGOL-Release Juni 2024 gilt:

ArcGIS GeoBIM wird als Funktionalität in die neuen User Types integriert.

  • Erstellen von GeoBIM-Projekten
    • Creator + ACC/BIM360
    • Professional + ACC/BIM360
    • Professional Plus + ACC/BIM360
  • Bearbeiten/Mitarbeiten an GeoBIM-Projekten
    • Contributor + ACC/BIM360
    • Mobile Worker + ACC/BIM360

Die neuen User Types und ihre Fähigkeiten werden zum Stichtag des neuen AGOL-Release im Juni 2024 für ArcGIS Online (AGOL) Subskriptionen und für ArcGIS Enterprise Deployments umgesetzt. Bestehende Subskriptionen werden fortgeführt, die Änderung auf die neuen User Types erfolgt beim Renewal.