Die Luftfeuchtigkeit

von Mathilde Salber und Ronja Wimbert

In der Zeit vom 05.02.2024 bis zum 22.03.2024 hat der Erdkunde-Chemie Differenzierungskurs eine Versuchsreihe zu verschiedenen meteorologischen Themengebieten durchgeführt und die daraus erhaltenen Ergebnisse mithilfe des Programms arcgis.com festgehalten. In dieser Facharbeit wurde von Mathilde Salber und Ronja Wimbert die Luftfeuchtigkeit thematisiert. Durch verschiedene Versuche, aber auch Messungen war es uns möglich, die Luftfeuchtigkeit besser zu verstehen. Die Vorgehensweise für diese Facharbeit ist wie folgt:

  1. Die verschiedenen Einheiten von Luftfeuchtigkeit werden erklärt und wie man diese misst bzw. in welcher Einheit sie angegeben werden etc.
  2. Es wird das Messen mit Messgeräten, welche man sich einfach Zuhause nachbauen kann, erläutert (Feuchtigkeitsanzeiger, Hygrometer, Haarhygrometer)
  3. Das Haarhygrometer, welches auch noch heute benutzt wird, und seine Funktionsweise wird näher erklärt.
  4. Die Messung mithilfe von modernen Messgeräten wird erläutert.
  5. Darstellung der Ergebnisse mithilfe einer arcgis-Karte
  6. Auswertung der Messergebnisse
  7. Fazit
  8. Literaturangaben

Die Luftfeuchtigkeit ist ein Begriff, den wir alle schon einmal gehört haben. Aber was ist eigentlich die Luftfeuchtigkeit? Die Luftfeuchtigkeit hat wie der Name schon sagt, etwas mit der Luft zu tun. Die Luft enthält immer Wasserdampf, also gasförmiges Wasser. Allerdings ist dies nicht der Dampf welchen wir vom Kochen kennen, sondern der, wenn man in der Meteorologie (Wetterkunde) vom Wasserdampf spricht. Denn dieser bestimmte Wasserdampf ist gasförmiges Wasser, welches wir somit auch nicht sehen können. (vgl. herr-kalt.de 2020 o.S)

Die Messung der Luftfeuchtigkeit ist allerdings nicht ganz einfach, da es unterschiedliche Beschreibungen der Luftfeuchtigkeit gibt. Diese werden im folgenden Text näher erläutert.

Grundlagen zum Messwert

Die Luftfeuchtigkeit ist nicht einfach zu messen, weil die Messungen von vielen anderen Faktoren und Einflüssen abhängen. Luftfeuchtigkeit kann in verschiedenen Maßen, mit verschiedenen Messwerten und Methoden gemessen werden. Diese Messwerte können unterschiedliche Sachen aussagen. In diesem Text werde ich auf diese Themen eingehen und sie mit Beispielen belegen.

Absolute Luftfeuchtigkeit (g/m 3 )

Der Wert der absoluten Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft enthalten ist. Dieser Wert wird also in g/m 3  angegeben. Bei diesem Messwert gibt es aber ein Problem, nämlich, dass der Messwert auf das Volumen der Luft bezogen ist. Das Volumen der Luft ändert sich aber ständig und oft, wenn der Luftdruck sich ändert. Die Luft dehnt sich aus oder drückt sich zusammen

Beispiel: Ein Kubikmeter Luft enthält 20g Wasserdampf, also 20g/m 3 . Die Luft dehnt sich aber auf das Doppelte aus. Die Menge an Wasserdampf bleibt aber gleich, nur jetzt auf dem doppelten Volumen. Dies wiederum heißt, dass 10g/m 3  enthalten sind. Die Luftfeuchtigkeit hat sich halbiert, obwohl sich die Wasserdampfmenge nicht verändert hat, sondern nur das Volumen der Luft wegen des Luftdrucks.

Aussage der Messwerte: Je mehr Gramm pro Kubikmeter, desto größer ist der Wassergehalt.

Spezifische Feuchtigkeit (g/kg):

Das Maß der spezifischen Feuchtigkeit zu nutzen ist eine bessere Wahl. Hier wird die Menge an Wasserdampf in Gramm pro Kilogramm Luft gemessen. Dieser Wert ist nicht so umständlich, weil sich die Masse der Luft bei der Ausdehnung oder dem Zusammendrücken nicht ändert, das heißt der Wert bleibt gleich.

Beispiel: 1kg Luft enthält 30g Wasserdampf 1kg Luft hat ein Volumen von 10m 3 . Der Luftdruck sinkt und die Luft dehnt sich auf das doppelte aus. Also entspricht 1kg jetzt 20m 3  Luft, doch der Wasserdampfanteil pro kg Luft ist immer noch 30g

Aussage der Messwerte: Umso mehr Gramm Wasserdampf in einem Kilogramm Luft enthalten ist, desto höher ist die Luftfeuchtigkeit.

Sättigungsfeuchte (g/kg):

Zuerst sieht der Wert der spezifischen Luftfeuchtigkeit ähnlich aus, aber die Sättigungsfeuchte ist etwas anderes, wird aber ebenfalls in Gramm Wasserdampf pro Kilogramm Luft gemessen. Die Luft hat eine bestimme Kapazität, wenn es darum geht, wie viel Wasserdampf sie aufnehmen kann. Diesen Wert nennt man die Sättigungsfeuchte. Dieser Wert ist abhängig von der Temperatur, weil kalte Luft eine kleinere Sättigungsfeuchte hat, als warme Luft.

Aussage des Messwertes: Der Messwert sagt aus, wie viel Wasserdampfmenge die Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen kann.

Relative Luftfeuchtigkeit:

Diese Form finden wir im Alltag am häufigsten, doch wissen viele nicht, was genau sie bedeutet. Die relative Luftfeuchtigkeit ist die Menge des vorhandenen Wasserdampfes im Verhältnis zum maximal möglichen Wasserdampf. Um also die relative Luftfeuchtigkeit rechnerisch heraus zu bekommen, muss man die spezifische Luftfeuchtigkeit geteilt durch die Sättigungsfeuchte rechnen. Das Ergebnis gibt man am Ende als Prozentzahl an. Wenn die Luftfeuchtigkeit 100% erreicht, entspricht sie der Sättigungsfeuchte. Also: Sättigungsfeuchte ist gleich spezifische Luftfeuchtigkeit

Messung: Die relative Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Dies findet man häufig im Alltag und ist auch die meist benutzt Variante die Luftfeuchtigkeit zu messen.

Bedeutung der Messwerte: Wenn die relative Luftfeuchtigkeit z.B. 60% beträgt, weiß man, dass der Wert 60 das Ergebnis ist aus der Rechnung spezifische Luftfeuchtigkeit geteilt durch die Sättigungsfeuchte.

(vgl. herr-kalt.de 2020 o.S)

Verschiedene Messgeräte:

Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Tatsächlich kann man sich viele dieser Messgeräte auch ganz einfach selber bauen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass keines dieser nun erläuterten Messgeräte genaue Werte angeben kann, da für den Bau einfache Materialien verwendet werden.

 

Der Feuchtigkeitsanzeiger:

Die einfachste Art die Luftfeuchtigkeit zu messen ist der Feuchtigkeitsanzeiger. Allerdings ist dies ein sehr ungenaues Messgerät, welches nicht in der Lage ist Messwerte anzuzeigen.

Um zu veranschaulichen, wie dieser Feuchtigkeitsmesser funktioniert, wurde die Veränderung der Luftfeuchtigkeit mit Hilfe eines Föhns und einer Sprühflasche mit Wasser simuliert. Um dieses Messgerät zu bauen, wird folgendes benötigt: Tesafilm, dickeres Papier, Schere, Sprühflasche mit Wasser, Föhn. Für den Bau wird ein ca. 15 cm langer Streifen Tesafilm auf das etwas dickere Papier geklebt und ausgeschnitten. Anschließend wird der Streifen von beiden Seiten mit Wasser besprüht und anschließend wieder trockengeföhnt.

Bei diesem Versuch, konnte man sehr gut erkennen, dass sich das Papier bei Kontakt mit Wasser zusammenzieht. Aufgrund der Tatsache, dass Tesafilm wasserabweisend ist, zieht sich dieses nicht zusammen, sodass sich der Streifen bei Nässe krümmt. Föhnt man den Streifen nun wieder trocken, lässt sich beobachten, dass der Streifen Papier sich durch die Trockenheit wieder ausdehnt und der Streifen wieder gerade ist.

1. vor dem Anfeuchten 2. nach dem Anfeuchten 3.nach dem Föhnen

Das Hygrometer:

Bau: Um das Hygrometer zu bauen, benötigt man einen Korken, einen Strohhalm, ein Stück Pappe, einen Kleber, einen Stift, ein Messer, eine Sprühflasche gefüllt mit Wasser, einen Föhn und ein Hygrometer. Man schneidet den Strohhalm in zwei Hälften, man benötigt für den Versuch aber nur eine Hälfte. Ritze mit dem Messer einen Schlitz auf die lange Seite des Korkens, der Schlitz sollte ungefähr die Größe des Strohhalms haben. Dann befestigt man den Strohhalm in diesem Ritz und danach klebt man den Korken auf dem Stück Pappe fest. Dabei sollte der Strohhalm mittig nach oben auf die Pappe zeigen. Die Innen und Außenseite sollte in entgegengesetzte Richtungen zeigen (rechts und links).

Durchführung: Nachdem das Messgerät gebaut worden ist, markiert man die Anfangsstelle. Nachdem man dies gemacht hat, besprüht man den Strohhalm mit Wasser. Dieser wird sich verbiegen und an der Stelle an welcher der Strohhalm sich hinbiegt, macht man ebenfalls eine Markierung auf dem Stück Pappe. Dann misst man mit dem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit am Strohhalm. Danach föhnt man den Strohhalm mit dem Föhn wieder trocken. Diesen Vorgang wiederholt man noch einmal.

Erklärung: Aufgrund der wasseraufsaugenden Schichte auf der Innenseite des Strohhalmes zieht er sich dort beim Befeuchten stärker zusammen und dehnt sich beim Trocknen stärker aus als an der äußeren, wasserabweisenden Schicht. Folglich verändert sich die Position des Zeigers des selbstgebauten Hygrometers bei Änderungen der Luftfeuchtigkeit.

 Das Haarhygrometer

Das Haarhygrometer ist das genauste der drei vorgestellten Messgeräte. Es wird auch heute noch benutzt, um die Luftfeuchtigkeit zu messen. Allerdings wurde im Unterricht nicht eines der allseits bekannten Haarhygrometer nachgebaut, sondern eine vereinfachte Version. Um diese Version des Haarhygrometers zu bauen, braucht man Folgendes: ein langes Haar, Brennspiritus, Föhn, Lineal, Becherglas mit Wasser. Als Allererstes muss das Haar über Nacht in Brennspiritus eingelegt werden, damit es kein Fett mehr enthält. Schließlich wird es trocken geföhnt und die Länge gemessen (siehe Tabelle). Danach legt man es in ein Becherglas mit Wasser und misst es anschließend wieder. Beim Vergleich der Werte ist erkennbar, dass sich das Haar um so weiter ausdehnt, desto nasser es ist. So funktioniert auch das Haarhygrometer, welches in vielen Gärten, Räumen, etc. zu finden ist.

Leider kann man das Haar auf diesen beiden Bildern nicht sehr gut erkennen, dennoch sollten die Fotos zur Veranschaulichung des Versuches ausreichen.

Wie gerade schon erwähnt, ist das Haarhygrometer noch heute ein bekanntes Messgerät. Mit diesem Messinstrument ist es möglich, die relative Luftfeuchtigkeit zu bestimmen, also die Menge des vorhandenen Wasserdampfes im Verhältnis zum maximal möglichen Wasserdampf. Sie ist ein gutes Maß dafür, ob wir die Luft als feucht oder trocken empfinden.

Der Physiker Horace-Bénédict de Saussure nutzte erstmals die Eigenschaft menschlicher Haare, sich bei hoher Luftfeuchtigkeit auszudehnen, für die Erfindung eines Messgerätes. Nach fünf-jähriger Arbeit hatte er ein reproduzierbares und vergleichbares Messgerät entwickelt, welches zur Messung der Luftfeuchtigkeit verwendet wurde.

Für dieses Messgerät wird ein Bündel (meist) menschlicher Haare als Messelement benutzt. Durch die Eigenschaft, dass sich das menschliche Haar bei Feuchtigkeitszunahme ausdehnt und bei Feuchtigkeitsverlust zusammenzieht, kann man es dazu benutzen die Längenänderung mithilfe einer Skala anzeigen zu lassen. Hierbei werden die Haare zwischen zwei Punkten gespannt und konstant von einer Feder auseinander gezogen. Dehnen sich die Haare bei Feuchtigkeit aus, zieht sich die Feder mehr zusammen und der daran befestigte Zeiger bewegt sich.

Im Gegensatz zu Syntetikfasern verläuft die Längenausdehnung der menschlichen Haare nicht linear. Dadurch werden die Abstände der Skala mit zunehmender Luftfeuchtigkeit immer geringer. Durch diese Tatsache lassen sich die Echthaarhygrometer von den Syntetikfaserhygrometern unterscheiden. Die Skala von Synthetikfaserhygrometern ist linear, während die von Echthaarhygrometern nicht linear ist.

Haarhygrometer-Einsatzorte

Haarhygrometer können grundsätzlich sowohl draußen als auch drinnen benutzt werden. Jedoch ist zu beachten, dass die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen häufig relativ niedrig ist. Aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit muss man das Haarhygrometer im Abstand von 2-3 Wochen regenerieren, da es sonst zu hohe Werte anzeigt. Für diesen Prozess werden entweder die Haare mit destilliertem Wasser befeuchtet oder das ganze Messgerät für etwa eine halbe Stunde mit einem feuchten Tuch umhüllt. Danach sollte die Luftfeuchtigkeit bei 95% liegen. Wird dieser Wert nicht erreicht oder überschritten, muss der Zeiger mithilfe einer Einstellschraube am Gerät korrigiert werden.

Aufgrund dieses aufwändigen Prozesses eignet sich ein Haarhygrometer eher für die Messung im Außenbereich, da dort nachts oft eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht wird. Das führt dazu, dass die Haare nicht alle 2-3 Wochen befeuchtet werde müssen sondern sich das Haarhygrometer von selber regeneriert. (vgl. de.wikipedia.org 2019 o.S)

Messung mit modernen Messgeräten:

Neben dem Haarhygrometer gibt es auch noch andere Messgeräte, die die relative Luftfeuchtigkeit messen können. In unserer Messreihe haben wir die relative Luftfeuchtigkeit mithilfe eines "Thermo-Hygrometers" gemessen, welches zu den digitalen Hygrometern gehört. Dieses funktioniert folgendermaßen: Digitale Hygrometer messen die Luftfeuchtigkeit mit Sensoren. Diese Sensoren messen die Spannung, welche durch einen feuchtigkeitsempfindlichen Widerstand im Hygrometer fließt. Mittels dieser Spannung lassen sich Rückschlüssen auf die Luftfeuchtigkeit schließen (ohmsches Messverfahren). Durch die digitale Anzeige lassen sich die Werte genauer ablesen, als die beim analogen Haarhygrometer. Ein großer Vorteil der digitalen Hygrometer ist außerdem, dass diese nicht regeneriert werden müssen. (vgl. de.rs-online.com 2023 o.S.)

Bei unseren Messungen haben wir das digitale Thermo-Hygrometer der Möller-Therm GmbH verwendet, welches eine Max.-Min. Funktion hat.

Bei der Durchführung der Messung, stand das Hygrometer mindestens eine halbe Stunde im Außenbereich um korrekte Messwerte zu erfassen. Es wurde an vier verschiedenen Orten gemessen. Diese Orte waren gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt, so dass auch unterschiedliche Höhenlagen berücksichtigt werden konnten.

Messorte:

Ort (Schwelm)

Höhenmeter (ü.d.M)

Wildpark

ca.305

Moltkestraße

ca.230

August-Bendler-Straße

ca.250

Wiesengrund

ca.280

Insgesamt wurde 2-3 Mal am Tag gemessen. Hierbei wurde um 7 Uhr, 14 Uhr und 18 Uhr gemessen. Es ist zu beachten, dass in der Parallelgruppe um 15:30 Uhr und 19:30 Uhr gemessen wurde, was zu leichten Abweichungen führen kann.

In diesem Bild sind ausschließlich die Messwerte von Ronja Wimbert (Wildpark) zu sehen, um den Verlauf an diesem bestimmten Messpunkt zu verdeutlichen.

In diesem Bild sind sämtliche Messwerte von allen Messtationen zu sehen.

Auswertung der Messwerte

Die Luftfeuchtigkeit wird von vielen meteorologischen Phänomenen beeinflusst beziehungsweise hängt mit diesen zusammen. Unter anderem kann man allein mit dem Wert der relativen Luftfeuchtigkeit bestimmen ob der Wind eine maritime Polarluft oder ähnliches ist. 

Um die folgende Auswertung zu verstehen, sollte man zuerst den Zusammenhang zwischen den Großwetterlagen und den Hauptluftmassen verstehen. Die Großwetterlagen sind eine Ansammlung von Hoch- und Tiefdruckgebieten, welche großräumig verteilt sind. Sie sind verantwortlich für den einheitlichen Charakter eines Witterungsabschnittes. Durch diese Ansammlung an Hoch- und Tiefdruckgebieten, werden auch die daraus folgenden Winde beeinflusst. Je nachdem aus welcher Himmelsrichtung der Wind kommt, handelt es sich auch um unterschiedliche Lüfte. Diese werden unterteilt in die maritime Polarluft (mP), maritime Tropikluft (mT), kontinentale Polarluft (cP) und die kontinentale Tropikluft (cT). Wie der Name schon sagt, kommt die maritime Luft vom Meer und bringt dadurch schon automatisch eine höhere Luftfeuchtigkeit mit sich. Im Gegensatz dazu kommt die kontinentale Luft vom Land und hat eine geringere Luftfeuchtigkeit. Zudem unterscheidet sich die Polarluft auch von der Tropikluft. Die Polarluft ist eine kalte Luft aus dem Norden, welche auch höhere Luftfeuchtigkeitswerte aufweist, da sich kalte Luft zusammenzieht und somit weniger Wasserdampf aufnehmen kann. Im Gegensatz dazu ist die Tropikluft eine wärmere Luft aus dem Süden, welche üblicherweise trockener ist, da sich warme Luft ausdehnt und somit auch mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Luft. Deshalb ist die relative Luftfeuchtigkeit bei warmem Wetter auch geringer als bei kaltem. Jedoch ist zu beachten, dass die Auswirkungen der Hauptluftmassen im Winter anders sind als im Sommer. Im Sommer kann die Tropikluft nämlich ebenfalls feucht und schwül sein. (vgl. klett.de 2012 o.S.)

Eine der Auffälligkeiten, welche bemerkt wurde, ist, dass die Luftfeuchtigkeit stark variieren kann, besonders morgens, je nachdem ob auf einem Berg gemessen wurde oder im Tal, da auf dem Berg morgens Nebel war. 

Allgemein fiel auf, dass an manchen Tagen die Luftfeuchtigkeit, welche auf dem Ehrenberg gemessen wurde, am Morgen viel höhere Werte hatte als, die Werte der anderen Messstationen. Dies liegt daran, dass es an diesen bestimmten Morgen nebelig war, was die Messung des Hygrometers beeinflusst hat.

Einer der aussagekräftigsten Werte, wurde am 12.03.2024 um 13 Uhr gemessen. Die Luftfeuchtigkeit betrug zur Zeit der Messung 94% und die Temperatur 10°C. Aufgrund der Tatsache, dass der Wind an diesem Tag aus dem südlichen Westen wehte, handelte es sich bei diesem Wind um eine maritime Tropikluft. Dadurch, dass die Luft vom Meer kommt, ist die Luftfeuchtigkeit zur Zeit der Messung auch entsprechend hoch. Zudem passt die Temperatur ebenfalls zu den bereits angegebenen Werten, da die Tropikluft, wie der Name schon sagt aus den Tropen kommt und somit die Temperatur automatisch höher ist.

Am 08.03.2024 wurde ein Wert von 40%-60% sowie eine Temperatur von 10°C gemessen. Hier herrschte kontinentale Tropikluft. Dies liegt daran, weil die kontinentale Tropikluft eine warme Luft ist und die Werte bei einer warmen Luft sowieso geringer sind, da die Luft zu höheren Temperaturen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Um dies nun noch an einem weiteren Bespiel zu veranschaulichen, kann man die Messung des 10.03.2024 betrachten. An diesem Tag herrschte die ganze Zeit über, eine Luftfeuchtigkeit von etwa 51-62%. Bei Betrachtung der Wetterkarte (vgl. ventusky.com o.S.), kann man erkennen, dass an diesem Tag eine kontinentale Tropikluft mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 4-10 km/h über die Stadt Schwelm wehte. Dadurch, dass es eine kontinentale Luft ist, also vom Land kommt, ist die Luftfeuchtigkeit an diesem Tag nicht besonders hoch. Doch auch die Tatsache, dass es sich um eine Tropikluft handelt, beeinflusst die Messwerte, da warme Luft immer eine geringere Luftfeuchtigkeit hat. Die Aussage, dass es eine kontinentale Tropikluft ist, wird zudem von den 8-14 Grad Celsius bestätigt.

Ein weiteres anschauliches Beispiel ist der 05.03.2024. Am 05.03. wurde gegen 15 Uhr eine eher niedrigere Luftfeuchtigkeit von 56%-68% gemessen. An diesem Tag betrug die Höchsttemperatur 7°C, was im Gegensatz zu den anderen Werten auch relativ kühl ist. Der Wind kam aus Südwesten, also handelte es sich um eine maritime Tropikluft. Dazu muss man aber beachten, wenn man Schwelms Umgebung anschaut, erkennt man, dass der Wind aus Richtung Westen kommt. Der Wind kommt also vom Atlantik, nicht aus Richtung Mittelmeer. Dies kann wiederum erklären, warum die Temperatur an diesem Tag eher mild bist fast kühl war. Diese Werte gehören wie bei den vorherig genannten Beispielen alle zusammen beziehungsweise haben alle etwas mit einander zu tun. Dadurch, dass die Temperatur eher kühl war, war auch die Luftfeuchtigkeit an diesem Tag relativ tief.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Begriff der Luftfeuchtigkeit eine Vielzahl von Aspekten enthalten ist. Diese konnten mithilfe der Facharbeit und den verschiedenen Versuchen, welche durchgeführt worden sind kennengelernt und besser verstanden werden.

Es wurden die unterschiedliche Messwerte, Messgeräte und Methoden erklärt. Es ist festzustellen, dass man mit einfachen Materialien Zuhause selbst Messgeräte nachbauen kann. Jedoch sind diese, wie in den Versuchen gezeigt worden ist, nicht genau, da sie aus einfachen Materialien gebaut wurden.

Bei den Messungen, welche an verschiedensten Orten in der Stadt Schwelm durchgeführt worden sind, war es den Schülern möglich, die Luftfeuchtigkeit über den Zeitraum von einer Woche zu verfolgen. Es war zu erkennen, dass Temperatur, Wind, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit zusammenhängen. Dies konnte man auch an den meisten Messwerten gut erkennen. Allerdings war es manchmal nicht möglich die gemessenen Werte zu deuten, da sie nicht immer mit den Wetterkarten, welche zum auswerten heran gezogen worden sind, übereinstimmten. Es ist anzumerken, dass dies nur höchst selten vorkam und es auch keine extremen Abweichungen waren, sondern eher leichte.

Es war zu erkennen, dass Temperatur, Wind, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit zusammenhängen. Dies konnte man auch an den meisten Messwerten gut erkennen.

Jedoch gab es bei diesem Vorgehen auch Probleme innerhalb der Gruppe. Eines dieser Probleme war, dass aufgrund von Krankheitsausfällen die Aufteilung der Schreibabschnitte nicht ganz ausgeglichen ist. Ein weiteres Problem war, dass die Werte, welche bei der Messreihe gemessen worden sind, in manchen Fällen im Widerspruch zu der Temperatur und den Winden standen.

Durch diese Facharbeit war es den Schülern möglich sich intensiv mit verschiedenen meteorologischen Phänomenen auseinanderzusetzen und ihr Wissen in diesen Bereichen zu erweitern.

Literaturangaben

  1. Herausgeber: retemirabile, Abrufdatum: 17.03.2024, URL:  https://herr-kalt.de/geographie/wetterelemente-und-ihre-messung  von der Website herr-kalt.de
  2. Herausgeber: RS Components GmbH, Abrufdatum: 15.03.2024, URL:  https://de.rs-online.com/web/content/discovery-portal/produktratgeber/thermo-hygrometer-leitfaden  von der Website de.rs-online.com
  3. Herausgeber: Nmoas sowie 93 weitere Autoren, Abrufdatum: 10.03.2024, URL:  https://de.wikipedia.org/wiki/Hygrometer  von der Website de.wikipedia.org
  4. Herausgeber: Matthias Forkel, Abrufdatum: 20.03.2024, URL:  https://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=infothek_artikel&extra=TERRA-Online%20/%20Realschule&artikel_id=107937&inhalt=klett71prod_1.c.154738.de  von der Website www2.klett.de

In diesem Bild sind ausschließlich die Messwerte von Ronja Wimbert (Wildpark) zu sehen, um den Verlauf an diesem bestimmten Messpunkt zu verdeutlichen.

In diesem Bild sind sämtliche Messwerte von allen Messtationen zu sehen.