Deutsche Grenzen

Vom Moskauer Hotel Oktober zum Spiegelsaal von Versailles

Proklamationen und Verträge

Zwischen der  Proklamation des Deutschen Kaiserreiches  im Spiegelsaal von Versailles am 18. Januar 1871 und der Unterzeichnung des  Vertrages über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland  am 12. September 1990 im Moskauer Hotel "Oktober" liegen keine 120 Jahre, in welchen sich die Grenzen des Deutschen Staatsgebietes mehrfach gravierend verändert haben.

In den folgenden Kapiteln werden die territorialen Umgestaltungen innerhalb dieser Zeitspanne bei rückschreitender Vergangenheit durch exakte Bestimmungen der Grenzverläufe mit einer Genauigkeit von etwa 10 Metern dokumentiert.

Hunderttausende waren zum Reichstag gekommen, um die Vereinigung der beiden deutschen Staaten an historischer Stelle zu feiern. © Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-004 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0

1990: Wiedervereinigung

Bundeskanzler Helmut Kohl und seine Frau Hannelore kamen während des Empfangs im Reichstag immer wieder vor das Gebäude, um die neuen Bundesbürger zu begrüßen. © Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-010 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0

Seit der Ratifizierung des Regelungsvertrages sowie des Deutsch-Polnischen Grenzvertrages fanden Grenzveränderungen nur noch auf föderaler, regionaler und kommunaler Ebene statt.

Hierbei ist in erster Linie die Bildung der ostdeutschen Bundesländer zu erwähnen, die bereits am 22. Juli 1990 von der Volkskammer der DDR als  Ländereinführungsgesetz  beschlossen und dann mit dem Einigungsvertrag am 3. Oktober 1990 entstanden waren.

Amt Neuhaus

Amt Neuhaus

Das (alte)  Amt Neuhaus  gehörte von 1689 bis 1945 zuerst zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg und ging dann im späteren Königreich Hannover auf. Noch bis Juli 1945 war es ein Teil des Landkreises Lüneburg und damit zur Britischen Besatzungszone gehörig. Die Lage des Gebietes östlich der Elbe ohne Brücken jedoch, umgeben von der Sowjetischen Besatzungszone, ließ Versorgungsschwierigkeiten seitens der Briten befürchten. Im Zusammenhang mit einem  Gebietstausch im Harz  erfolgte eine Übergabe an die Sowjetische Besatzungszone, woraus eine Zugehörigkeit zur späteren DDR erfolgte.

Am 30. Juni 1993 kam es zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern am 30. Juni 1993 zum Wechsel des 273 km 2  großen Gebietes, womit die Übergabe wieder Rückgängig gemacht wurde.

Der Gebietstausch im Harz (Bad Sachsa, Blankenburg) allerdings hatte auch nach der Wiedervereinigung Bestand.

1949-1990: BRD und West-Berlin

Konrad Adenauer, Bundeskanzler der BRD von 1949 - 1963, © Bundesarchiv Bild F078072-0004

Die Bundesrepublik Deutschland entstand nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg unter der folgenden Herrschaft der Besatzungsmächte in Nachkriegsdeutschland. Auf Veranlassung der Westalliierten wurde das Gebiet der westlichen Besatzungszonen (Trizone) mit dem Inkrafttreten des vom Parlamentarischen Rat ausgearbeiteten Grundgesetzes am 24. Mai 1949 staatlich neu organisiert. Das Grundgesetz als Verfassung beruht auf föderalen Traditionen und legt die freiheitlich-demokratische Grundordnung als Basis einer demokratischen, sozialen und rechtsstaatlichen Republik fest. Das mit der Überwindung der Kriegsfolgen einsetzende Wirtschaftswunder brachte weitgehende Vollbeschäftigung und Einkommenssteigerungen für breite Bevölkerungsschichten, während die NS-Vergangenheit zunächst weitgehend verdrängt wurde. (Quelle: Wikipedia)

1949-1990: DDR

Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrates der DDR von 1950 bis 1971, © Bundesarchiv Bild 183-08618-0005

Die Deutsche Demokratische Republik war ein bis 1989 im Sinne der Diktatur des Proletariats diktatorisch regierter, realsozialistischer Staat in Mitteleuropa. Ihre Gründung am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), nach Auffassung der DDR einschließlich des sowjetischen Sektors von Berlin als Hauptstadt, erfolgte vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Nachdem mit Unterstützung der drei Westalliierten auf dem Gebiet ihrer Besatzungszonen („Trizone“) die Bundesrepublik Deutschland gegründet worden war, wurde sie auf Betreiben der Sowjetunion als zweiter deutscher Staat errichtet.

Die SBZ bzw. die DDR erbrachte – insgesamt gesehen – mehr als 90 Prozent aller deutschen Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg auf. (Quelle: Wikipedia)

Zuschnitt der DDR-Bezirke

Bei der Grenzziehung waren wirtschaftliche Kriterien die Hauptleitlinien und man versuchte, bestimmte volkswirtschaftlich wichtige Industriezweige innerhalb der einzelnen Bezirke zu konzentrieren. Mit dem Bezirk Rostock entstand ein Küstenbezirk, der den gesamten Ostseeraum der DDR abdeckte. Cottbus wurde zum Kohlebezirk, Frankfurt zum Stahlbezirk und Halle zum Chemiebezirk. Ein Textilbezirk und ein Kalibezirk waren geplant, konnten aber nicht verwirklicht werden. Gerade im Süden der DDR war die Industrie zu verschieden, als dass nur ein Zweig die dortigen Bezirke hätte prägen können. Schwerin und Neubrandenburg waren Agrarbezirke, doch auch Frankfurt, Cottbus, Magdeburg und Potsdam blieben stark agrarisch geprägt.

Neben den wirtschaftlichen Aspekten kamen jedoch gleichzeitig sicherheitspolitische Überlegungen zum Zug. Der Bezirk Potsdam verdankte seinen Umfang einzig der Tatsache, dass ein einziger Bezirk mit den Fragen der Grenzsicherung nach West-Berlin befasst sein sollte. Zugleich gingen Teile des brandenburgischen Landkreises Westprignitz an den neuen Bezirk Schwerin, um den Bezirk Potsdam nicht noch zusätzlich mit der Grenze nach Westdeutschland zu belasten. Die neuen Kreise Templin, Prenzlau und Bernau sollten zuerst zum Bezirk Potsdam gehören, kamen dann jedoch an andere Bezirke, damit von dort auf dem Weg zur Bezirksstadt nicht West-Berlin hätte durchquert werden müssen. In anderen Regionen, vor allem in Sachsen und Thüringen, wurden Sicherheitsfragen bei der Grenzziehung weniger beachtet. Insgesamt waren acht von 14 Bezirken mit Grenzfragen befasst.

Mit dem Zuschnitt der neuen Kreise und Bezirke und bei der Festlegung der Bezirksstädte wurde daneben teilweise gezielt der Bruch mit der Vergangenheit gesucht. So wurden etwa Neubrandenburg statt Neustrelitz und Suhl anstelle von Meiningen Sitz der Bezirksverwaltung. Weimar kam zum Bezirk Erfurt, statt mit den Kreisen des Bezirks Gera einen Bezirk Weimar zu bilden. (Quelle: Wikipedia)

1945-1949: Besatzungszeit

Berliner Sektoren

Maczków - Haren 1945-1948

Polnische Besatzungszone

Die  polnische Besatzungszone  war von 1945 bis 1948 ein Sondergebiet innerhalb der Britischen Besatzungszone im Nachkriegsdeutschland und befand sich im mittleren nördlichen Gebiet des heutigen Landkreises Emsland sowie in der Gegend von Oldenburg und Leer. Sie grenzte an die Niederlande und umfasste ein Gebiet von 6470 km². Die Zone mit einem Lager für Displaced Persons wurde von der polnischen Exilregierung verwaltet. Verwaltungszentrum dieser polnischen Zone war die Stadt Haren. Sie war während dieser Zeit als Maczków nach Stanisław Maczek benannt.

Die neue polnischstämmige Bevölkerung setzte sich zusammen aus etwa 30.000 Displaced Persons, vor allem ehemaligen Häftlingen der Emslandlager und 18.000 polnischen Soldaten. Die wichtigsten Straßen der Stadt erhielten polnische Namen dieser Orte. Da sich ein großer Teil der in deutschen Lagern internierten polnischen Intelligenz hierauf in Maczków niederließ, entwickelte sich der Ort sehr dynamisch zum Zentrum des polnischen Verwaltungsgebietes. Die antikommunistische polnische Exilregierung soll sogar darüber nachgedacht haben, die Enklave auf bis zu 200.000 Polen aufzubauen, um so indirekt Druck für freie Wahlen in Polen ausüben zu können. Die durch die polnische Exilregierung verwaltete polnische Besatzungszone im Emsland war für die Sowjetunion nicht tolerierbar. Deshalb verlangte die Sowjetunion von den britischen Behörden, die polnische Zone aufzulösen. Am 10. September 1948 verließen die letzten polnischen Soldaten das Gebiet, hauptsächlich nach Polen oder in die Commonwealth-Staaten. Die Stadt Maczków wurde der deutschen Verwaltung unterstellt und erhielt am 10. September 1948 ihren ursprünglichen Namen Haren (Ems) zurück. (Quelle: Wikipedia)

Amerikanische Besatzungszone

Aufgrund der Eigenschaft als Versorgungshafen der amerikanischen Besatzungstruppen waren Bremen und Bremerhaven einschließlich der Landkreise Wesermünde, Osterholz und Wesermarsch bis Dezember 1945 Bestandteil der Amerikanischen Besatzungszone.

Im Wanfrieder Abkommen wurden Ortschaften an der Werra mit Ortschaften in der Sowjetischen Besatzungszone getauscht, um die Bahnstrecke Bebra–Göttingen durchgehend nutzen zu können. Damit gelangte ein Teil des Eichsfelds in diese Zone und später nach Hessen. (Quelle: Wikipedia)

Das Hauptquartier der amerikanischen Besatzungstruppen befand sich im Frankfurter I.G.-Farben-Haus.

1945: Potsdamer Abkommen

Attlee, Truman und Stalin; dahinter Bevin, Byrnes und Molotow, © Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives

Als Potsdamer Abkommen werden die auf der Potsdamer Konferenz auf Schloss Cecilienhof in Potsdam nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa getroffenen Vereinbarungen und Beschlüsse bezeichnet, die in einem Kommuniqué vom 2. August 1945 veröffentlicht wurden. Auf der Konferenz wurden hierzu unter anderem die von Deutschland zu entrichtenden Reparationen, die politische und geografische Neuordnung Deutschlands, seine Entmilitarisierung und der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern verhandelt und am 1. August 1945 festgeschrieben.

Die geänderte personelle Zusammensetzung der Großen Drei (Tod Roosevelts am 12. April 1945 und Abwahl Churchills am 5. Juli 1945) wird als eine Ursache für die Zunahme der Gegensätze gesehen, die die Konferenz beinahe scheitern ließen. In Teheran und Jalta hatte Stalin Roosevelt und Churchill als Partner akzeptiert. Truman und Byrnes, Attlee und Bevin dagegen waren in seinen Augen unerfahren und unterlegen, das Produkt eines fehlerhaften und schwachen demokratischen Systems. (Quelle: Wikipedia)

Zeitgenössische Karte der Besatzungszonen

Territoriale Entscheidungen

Die westlichen alliierten Siegermächte wurden von Stalin mit vollendeten Tatsachen hinsichtlich anstehender Gebietsveränderungen in Mittelosteuropa konfrontiert. Bereits mehrere Monate vor der Potsdamer Konferenz hatte dieser das nördliche Ostpreußen durch eine Verfassungsnovelle in das Staatsgebiet der Sowjetunion integriert. Von daher wurde in Potsdam nur der sowjetische Antrag verhandelt, die Stadt Königsberg mit umliegendem Gebiet endgültig zu übergeben.

Ebenso verhielt es sich mit der vorläufigen Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze. Die polnischen Kommunisten hatten im Vorfeld der Konferenz präventive Vertreibungen der deutschen Bevölkerung in den betreffenden Gebieten vorgenommen, so dass die Westalliierten auch diese Tatsache akzeptieren mussten.

1933-1937: NS-Zeit

Eichenlaubbekränzte Mutter Germania und Tochter umarmen sich vor aufgehender Sonne, Allegorien für das Deutsche Reich und das Saargebiet: Die Saar kehrt heim! (Sonderbriefmarke aus dem Jahr 1935)

Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde das Saargebiet nach erfolgter Volksabstimmung am 13. Januar 1935 vier Wochen später in das deutsche Zollgebiet aufgenommen.

In dieser Zeitspanne handelte es sich um die einzige Gebietsveränderung im Deutschen Reich.


1938-1945

Alle weiteren territorialen Änderungen hinsichtlich des  Anschlusses Österreichs im März 1938 , der  Sudetenkrise 1938 , sowie der  Zerschlagung der Tschechoslowakei im März 1939  werden aufgrund der Komplexität in späteren, noch zu erstellenden Kapiteln abgehandelt.

Desgleichen gilt für die gigantischen territorialen Umwälzungen während des Zweiten Weltkriegs.

Berliner Straßenszene, Gemälde von Karl Holtz 1924

1919 - 1933: Weimarer Republik

Die Geschichte der Weimarer Republik lässt sich nach der Gründungsphase in drei Abschnitte gliedern.

In den Krisenjahren von 1919 bis 1923 hatte die Republik mit den unmittelbaren Kriegsfolgen, einer Hyperinflation sowie zahlreichen Umsturzversuchen und politischen Morden zu kämpfen.

In den Jahren von 1924 bis 1929 erlebte sie eine Zeit relativer Stabilität, wirtschaftlicher Erholung sowie außenpolitischer Anerkennung und Wertschätzung.

Die Weltwirtschaftskrise ab Ende 1929, die Präsidialkabinette nach dem Bruch der Großen Koalition am 27. März 1930 un 1919 - 1933: Weimarer Republik d der Aufstieg der Nationalsozialisten mündeten schließlich in ihren Untergang. (Quelle: Wikipedia)

Großstadt, Triptychon von Otto Dix 1928, © Kunstmuseum Stuttgart

Polnischer Korridor

Aus territorialer Sicht ergaben sich in dieser Zeit keine Veränderungen.

Der polnische Korridor war ein Gebiet ohne klare ethnische Trennlinien, in dem eine sprachlich-kulturell gemischte Bevölkerung lebte. Sein Verlust wurde in Deutschland generell als ungerecht und als Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht empfunden, weil der Bildung des Korridors keine Volksabstimmung vorangegangen war. Die Bevölkerung des Korridors war überwiegend slawisch, doch gab es auch mehrheitlich deutschsprachige Gebiete, u. a. die Städte Thorn und Graudenz. Außerdem wurde von deutscher Seite argumentiert, dass die reine Sprachenstatistik nicht ausreichend das Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerung wiedergeben würde.

Die Revision der Grenzziehung, die Ostpreußen vom übrigen Deutschland abtrennte, war ein vorrangiges Ziel jeder Regierung der Weimarer Republik. Aus diesem Grund ging der nach Westen stets verständigungsbereite Außenminister Gustav Stresemann auch nie auf die verschiedenen polnischen Vorschläge ein, analog zu den Verträgen von Locarno ein „Ost-Locarno“ abzuschließen, mit dem die Ostgrenze des Reiches für unverletzlich erklärt und völkerrechtlich garantiert werden könnte.

Innenpolitisch war der Korridor regelmäßig Gegenstand nationalistischer Propaganda. Im August 1930 verursachte etwa der Reichsminister für die besetzten Gebiete im ersten Kabinett Brüning, Gottfried Treviranus (Konservative Volkspartei), eine internationale Krise, als er während einer Wahlkampfrede von der „ungeheilten Wunde in der Ostflanke, diesem verkümmerten Lungenflügel des Reiches“ sprach und prophezeite, Polens Zukunft sei ohne Änderung der Grenzen nicht sicher, was im Nachbarland als Kriegsdrohung verstanden wurde.

Der Streit um den Korridor bildete die Kulisse für den vorgetäuschten  Überfall auf den Sender Gleiwitz  am 31. August 1939. (Quelle: Wikipedia)

Insellage Ostpreußens mit Verkehrswegen zu Schiene, Wasser und Luft

Durchquerung des Korridors

Der Versailler Vertrag sicherte in Artikel 89 dem Deutschen Reich die ungehinderte Durchfahrt zwischen Ostpreußen und übrigem Deutschland zu.

Zugverkehr

Diese gestaltete sich vielfach als Belastung, da der Polnischen Staatsbahn Vergütungen gezahlt werden mussten, die Waggons teilweise verplombt wurden, und es zeitweise verboten war, die Abteilfenster zu öffnen. Als die Reichsbahn 1936 aufgrund von Devisenknappheit mit den Zahlungen in Verzug kam, stellte die Polnische Staatsbahn den Betrieb der Korridorzüge für sechs Monate ein.

Zeitgenössisches Plakat zum Seedienst Ostpreußen

Schiffsverkehr

Als Alternative zum Korridorverkehr finanzierte das Deutsche Reich ab 1922 den zwischen Swinemünde und Pillau bzw. Zoppot als regelmäßige Schiffsverbindung eingerichteten Seedienst Ostpreußen.

Eine Junkers G 24 auf dem Berliner Centralflughafen 1930, © Bundesarchiv Bild 102-10055

Flugverkehr

Es bestand ab 1925/1926 eine Flugverbindung der Deruluft (ab 1937 der Deutschen Lufthansa) zwischen Berlin und Königsberg mit Zwischenlandung in Danzig. Die Flüge fanden anfangs dreimal pro Woche statt. Die Strecke führte zunächst in nördlicher Richtung über Bergen und Stolp bis Lauenburg in Pommern, um von dort aus den Korridor an seiner engsten Stelle bis Danzig zu überfliegen. Zum Einsatz kamen auf der Strecke Flugzeuge des Typs Junkers G 24.

Mit der dreimotorigen Junkers G 24 eröffnete die Lufthansa am 1. Mai 1926 auf der Strecke Berlin–Königsberg den weltweit ersten Linienflugverkehr mit Passagieren bei Nacht. (Quelle: Wikipedia)

Das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung

Der Auslöser

Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, einem Mitglied der serbisch-nationalistischen Bewegung Mlada Bosna (Junges Bosnien), ermordet. Das von der serbischen Geheimgesellschaft Schwarze Hand geplante Attentat in der bosnischen Hauptstadt löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte. (Quelle: Wikipedia)

1919: Friedensvertrag von Versailles

Die Unterzeichnung des Friedensvertrags im Spiegelsaal, Versailles, 28. Juni 1919), Gruppenporträt von William Orpen (Ausschnitt)

Das Gemälde

Auf dem  Gruppenporträt  ist der Moment der Vertragsunterzeichnung festgehalten. Hinter einer langen Tafel aufgereiht sitzen und stehen die alliierten Politiker, die als Vertreter der siegreichen Nationen ihre Entschlossenheit, Einigkeit und politische Macht demonstrieren wollen. Im Vordergrund mit dem Rücken zum Betrachter befinden sich isoliert die beiden Vertreter der deutschen Delegation, die als Verlierer des Krieges den Siegern getrennt durch die Tafel gegenüberstehen. Den Vertrag müssen beide auf einem kleinen unbedeckten Tisch unterzeichnen, der mit einigem Abstand vor der mit grünem Stoff bedeckten Tafel der Sieger steht.

Die Szene wird allerdings nicht von den Anwesenden beherrscht, sondern von der Architektur des Spiegelsaals, den der französische König Ludwig XIV. erbauen und gestalten ließ. Durch die Pracht der Wand- und Deckengestaltung werden die Politiker auf eine Fußnote reduziert. Die Legende Le Roi gouverne par lui-même (Der König regiert allein) am oberen Bildrand (hier nicht im Bild) steht über der Versammlung und ist ein pointierter Hinweis auf die andauernden Streitigkeiten der Konferenz über die Friedensbedingungen.

Die durch den  Friedensvertrag  vermeintlich neugeordnete Welt wird in den Spiegeln verzerrt und gebrochen dargestellt, ohne dass die Anwesenden davon Kenntnis haben. Da die Spiegel zueinander schief sind, sieht man auch zweimal die Reflexion des Künstlers, der nur in dunklen Umrissen erkennbar ist. Die gebückte Gestalt rechts neben ihm ist die Spiegelung des deutschen Vertreters aus dem Bildvordergrund. Bemerkenswert ist die vollkommene Abwesenheit anderer Beobachter. Niemand außer dem Künstler scheint die Szene zu verfolgen. Historische Fotoaufnahmen zeigen bei der Unterzeichnung allerdings einen überfüllten Saal mit zahlreichen Beobachtern. Orpen vermittelt den Eindruck, dass der würdevolle Akt eine bloße Inszenierung ist, da die persönlichen Eitelkeiten und Rivalitäten der Beteiligten noch immer präsent erscheinen. (Quelle: Wikipedia)

Der Vertrag

Die deutsche Delegation durfte an den bis Mai 1919 andauernden Verhandlungen nicht teilnehmen, sondern konnte erst am Schluss durch schriftliche Eingaben wenige Nachbesserungen des Vertragsinhalts erwirken.

Der Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung Deutschlands und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte.

Nach ultimativer Aufforderung unterzeichnete Deutschland den Vertrag unter Protest im Spiegelsaal von Versailles. Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat er am 10. Januar 1920 in Kraft.

Wegen seiner als hart erscheinenden Bedingungen und der Art seines Zustandekommens wurde der Versailler Vertrag von der Mehrheit der Deutschen als illegitimes und demütigendes Diktat empfunden. Insbesondere die extreme Rechte in der Weimarer Republik nutzte dies, um Nationalismus und Revanchismus zu schüren. Auch unter zeitgenössischen Vertretern der Siegermächte fand er zahlreiche Kritiker und spätere Historiker sahen in dem Vertrag eine der Ursachen des Zweiten Weltkriegs.

Premierminister David Lloyd George als Führer der britischen Delegation, © Harris & Ewing

"Aber Ungerechtigkeit und Anmaßung, in der Stunde des Triumphs zur Schau getragen, werden niemals vergessen noch vergeben werden." ( David Lloyd George )


Territoriale Bestimmungen

Deutschland musste zahlreiche Gebiete abtreten: Nordschleswig an Dänemark, den Großteil der Provinzen Westpreußen und Posen sowie das oberschlesische Kohlerevier und kleinere Grenzgebiete Schlesiens und Ostpreußens an den neuen polnischen Staat, die Zweite Republik. Außerdem fiel das Hultschiner Ländchen an die neu gebildete Tschechoslowakei. Im Westen ging das Gebiet des Reichslandes Elsaß-Lothringen an Frankreich, und Belgien erhielt das Gebiet Eupen-Malmedy mit einer ebenfalls überwiegend deutschsprachigen Bevölkerung. Insgesamt verlor das Reich 13 % seines vorherigen Gebietes und 10 % der Bevölkerung. Darüber hinaus wurde der gesamte reichsdeutsche Kolonialbesitz dem Völkerbund unterstellt, der ihn als Mandatsgebiete an interessierte Siegermächte übergab.

Das Saargebiet, dessen Kohleproduktion (siehe Bergbau im Saarland) Frankreich zufiel, wurde dem Völkerbund unterstellt. Nach 15 Jahren sollte eine Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit stattfinden, die am 13. Januar 1935 eine große Mehrheit für Deutschland ergab. Danzig mit Umgebung kam als Freie Stadt Danzig unter Kontrolle des Völkerbundes, wurde in das polnische Zollgebiet eingeschlossen und von Polen außenpolitisch vertreten. Das Memelland wurde unter Kontrolle des Völkerbunds einem eigenen Staatsrat mit französischem Präfekten unterstellt und am 10. Januar 1923 von Litauen besetzt. 1924 wurde es in der Memelkonvention des Völkerbundes als autonomes Gebiet unter litauische Staatshoheit gestellt. (Quelle: Wikipedia)

1871-1919: Deutsches Kaiserreich


Die Reichsgründung

Die Wiedererstehung des Deutschen Reiches 1871, Zentralgemälde des Kaisersaals der Goslarer Kaiserpfalz (1882), © Hermann Wislicenus

Der Begriff deutsche Reichsgründung bezeichnet die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Prozesse, die zur Konstituierung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 und damit zur Entstehung des modernen deutschen Nationalstaats führten.

Der Abschluss dieser Prozesse in Form der kleindeutschen Lösung unter Ausschluss Österreichs war eine Folge der Einigungskriege und des gemeinsamen Sieges des von Preußen geführten Militärbündnisses der deutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg. Mit den Novemberverträgen von 1870 traten die süddeutschen Staaten Baden, Württemberg und Bayern sowie Hessen mit seinen Gebieten südlich der Mainlinie zum 1. Januar 1871 dem von Preußen dominierten Norddeutschen Bund bei. Am selben Tag trat die neue Bundesverfassung in Kraft, wodurch der föderale deutsche Staat, formell ein Bund der Fürsten und Freien Städte, erheblich zum neu geschaffenen Deutschen Reich ausgedehnt wurde.

Als Reichsgründungstag wurde später jedoch der 18. Januar gefeiert, an dem der preußische König Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert worden war. (Quelle: Wikipedia)


Deutsche Kolonien

Deutsche Kolonien 1884 - 1919

Noch 1868 hatte Bismarck in einem Brief an den preußischen Kriegs- und Marineminister Albrecht von Roon seine Ablehnung jeglichen Kolonialerwerbs deutlich gemacht:

„Einerseits beruhen die Vorteile, welche man sich von Kolonien für den Handel und die Industrie des Mutterlandes verspricht, zum größten Teil auf Illusionen. Denn die Kosten, welche die Gründung, Unterstützung und namentlich die Behauptung der Kolonien veranlaßt, übersteigen sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vorteil einzelner Handels- und Gewerbezweige zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. – Andererseits ist unsere Marine noch nicht weit genug entwickelt, um die Aufgabe nachdrücklichen Schutzes in fernen Staaten übernehmen zu können.“

Karikatur zu Bismarcks Kolonialpolitik: "Muß ich denn die Mode mitmachen?" – "Nur Muth, gnädige Frau. Wenn Sie das Neue auch im Anfang etwas geniert, so giebt es Ihnen doch ein brillantes Relief nach außen." © Holzschnitt von Gustav Heil für die Satirezeitschrift „Berliner Wespen“ vom 13. März 1885

Der Wandel in Bismarcks Politik in Bezug auf Kolonien fällt genau in die Zeit seiner 1878 einsetzenden Schutzzollpolitik zur Sicherung der deutschen Wirtschaft gegen ausländische Konkurrenz.

Das Jahr 1884 markiert den eigentlichen Beginn der deutschen Kolonialerwerbungen, wenn auch schon seit 1876 Besitz und Rechte für das Deutsche Reich in Übersee erworben wurden. In einem Jahr wurde das flächenmäßig nach dem britischen und französischen drittgrößte Kolonialreich geschaffen. Bismarck stellte nach britischem Vorbild mehrere Besitzungen deutscher Kaufleute unter den Schutz des Deutschen Reichs. Damit nutzte er eine Phase außenpolitischer Entspannung zum Beginn des „kolonialen Experiments“, dem er selbst allerdings weiterhin skeptisch gegenüberstand.

Nach 1885 wandte sich Bismarck wieder gegen weiteren Kolonialerwerb und setzte seine politischen Prioritäten bei der Beziehungspflege mit den Großmächten England und Frankreich fort. 1889 erwog Bismarck einen Rückzug Deutschlands aus der Kolonialpolitik.

Unter Kaiser Wilhelm II. (1888–1918) versuchte Deutschland, seinen Kolonialbesitz auszubauen. Die wilhelminische Ära steht für eine schwärmerisch-expansionistische Politik und eine forcierte Aufrüstung der Kaiserlichen Marine. Die Kolonialbewegung war zu einem ernstzunehmenden Faktor in der deutschen Innenpolitik angewachsen. Im Vordergrund standen jetzt aber Fragen des nationalen Prestiges und der Selbstbehauptung in einer sozialdarwinistisch verstandenen Konkurrenz der Großmächte: Deutschland als „Nachzügler“ müsse jetzt den ihm zustehenden Anteil einfordern. (Quelle: Wikipedia)


Helgoland

Helgoland 1890

Am 1. Juli 1890 ging  Helgoland  durch den Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich über die Kolonien und Helgoland an ersteres über und wurde dem Königreich Preußen zugeschlagen.

Strategischer Hintergrund war aus deutscher und preußischer Sicht der im Bau befindliche  Nord-Ostsee-Kanal . Dieser ermöglichte einen schnellen Wechsel von Handels- und Kriegsschiffen zwischen Nord- und Ostsee ohne Umrundung der Nordspitze Dänemarks; zudem mussten sich die passierenden Schiffe im Kriegsfall so nicht mehr der Bedrohung durch feindliche Kriegsschiffe und dänische Küstenartillerie aussetzen.

Helgoland als britischer Beobachtungs- und möglicherweise Militärposten in der westlichen Kanaleinfahrt schmälerte dessen Wert. Aus britischer Sicht waren der Tausch gegen die inzwischen in den Blickpunkt gerückte ostafrikanische Insel Sansibar und Grenzvereinbarungen in Westafrika attraktiver als andere mögliche Abschlüsse, da sich dadurch die Möglichkeit zur Bereinigung von Territorialkonflikten mit dem Deutschen Reich in dieser Region bot. Königin Victoria stimmte trotz zuvor ablehnender Äußerungen am 12. Juni 1890 dem von Premierminister Lord Salisbury propagierten Tausch zu. (Quelle: Wikipedia)

Parade zur Abtretung Helgolands an Deutschland am 10. August 1890, Urheber unbekannt


Bismarck'sche Bündnispolitik

Karikaturistische Darstellung der Bündnispolitik Bismarcks: Alle Großmächte sind mit Deutschland verbunden, nur Frankreich (verkörpert durch Marianne) bleibt außen vor. (Autor unbekannt)

Mit dem Deutschen Reich war eine neue europäische Großmacht durch kriegerische Expansion des Königreichs Preußen entstanden. Bismarck erkannte, dass Europa die Furcht vor weiterer deutscher Expansion genommen werden musste, und er erklärte das Reich für saturiert, d. h. Deutschland sah von weiteren Gebietsansprüchen ab. Bestätigt wurde dies durch einen Adressentwurf, der dem Reichstag im März 1871 zur Verabschiedung vorgelegt wurde.

Demnach war das „neue Reich [...] dem selbsteigenen Geiste des Volkes entsprungen, welches, nur zur Abwehr gerüstet, unwandelbar den Werken des Friedens ergeben ist. [...] Die Tage der Einmischung in das innere Leben andrer Völker werden, so hoffen wir, unter keinem Vorwand und in keiner Form wiederkehren“. Mit Hilfe von Bündnissen sollte der Kriegsfall möglichst ausgeschlossen werden. Bildhaft wird Bismarcks Außenpolitik oft als Spiel mit den fünf Kugeln bezeichnet, wobei die Kugeln die europäischen Großmächte symbolisieren sollen, mit denen Bismarck Deutschland jeweils verbinden wollte, ohne sich zu fest an eine von ihnen zu binden. (Quelle: Wikipedia)

Der Lotse geht von Bord. (Originaltitel: Dropping the Pilot), Karikatur von Sir John Tenniel, abgedruckt im englischen Magazin Punch. Oben Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Otto von Bismarck muss das Schiff verlassen.

Nach dem Tod Wilhelms I. und seines Sohnes Friedrich III. im sogenannten Dreikaiserjahr 1888 kam Wilhelm II. auf den Thron.

Bismarck hielt nicht viel vom jungen Wilhelm. Er sei ein „Brausekopf, könne nicht schweigen, sei Schmeichlern zugänglich und könne Deutschland in einen Krieg stürzen, ohne es zu ahnen und zu wollen.“

Wilhelm äußerte jedoch den Plan, selbst deutlich stärker politischen Einfluss zu nehmen: „Sechs Monate will ich den Alten verschnaufen lassen, dann regiere ich selbst.“

So kam es bald zu erheblichen Differenzen zwischen dem Kaiser und seinem Kanzler. Ursache waren unter anderem unterschiedliche Ansichten zur Bündnispolitik, zum Kulturkampf und zu den Sozialistengesetzen.

Am 17. März 1890 ließ der Kaiser Bismarck die Nachricht überbringen, er solle noch am selben Tag ins Schloss kommen und sein Abschiedsgesuch mitbringen.

Die Reaktionen auf Bismarcks Sturz fielen in Deutschland eher erleichtert aus. Der Kanzler hatte sich am Ende weitgehend isoliert. Im europäischen Ausland fiel das Urteil anders aus. Bismarck war es durch seine Bündnispolitik in den Jahren zuvor gelungen, eine europäische Führungsrolle zu übernehmen und den Frieden in Europa zu sichern. Diese Friedenspolitik sollte vor allem den Interessen Deutschlands dienen und verschaffte ihm zugleich im Ausland Respekt. Sein Abgang rief deshalb vor allem Besorgnis hervor. So schrieb die britische Times: „Wir in diesem Lande hören die Nachricht vom Rücktritt des großen Mannes mit Bedauern und Besorgnis. Die Entfernung des Fürsten Bismarck vom Steuerruder […] ist von derart weitreichender Bedeutung, dass niemand, der dessen außerordentliche Verdienste um den europäischen Frieden kennt, dieses Ereignis ohne ein Gefühl der Furcht im Hinblick auf die Zukunft registriert.“ Diese Besorgnis richtete sich vor allem auf den Kaiser und seinen neuen Kanzler Leo von Caprivi. So schreibt die Times weiter: „Der Kaiser und der neue Kanzler haben ein leeres Papier vor sich, um darauf Geschichte zu schreiben. Die Welt fragt sich ängstlich, welche Art von Geschichte dies sein wird.“ (Quelle: Wikipedia)

Karikatur aus der britischen Zeitschrift "The Punch" von John Tenniel. Sie zeigt den deutschen Kaiser Wilhelm II., den spanischen König Alfons XIII., die französische Symbolfigur Marianne, den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. und den italienischen König Umberto I. Übersetzung der Bildunterschrift: Das schreckliche Kind! Chor im Heck: "Mach nicht so weiter — oder du wirst uns alle zum Kentern bringen!!"


Maximale Ausdehnung

Im Rahmen der Beilegung der  zweiten Marokkokrise , auch bekannt als Panthersprung nach Agadir, vergrößerte sich das Deutsche Kolonialgebiet am 4. November 1911 ein letztes Mal mit einem Teil der französischen Kolonie Französisch-Äquatorialafrika (Neukamerun).

Das Deutsche Reich hatte zu diesem Zeitpunkt die maximale Ausdehnung in Friedenszeiten erreicht, welche auch international anerkannt war.

Gefährlicher Konflikt

Allerdings war die Zweite Marokkokrise war der bis dahin gefährlichste Konflikt zwischen den europäischen Mächten. Vielen Menschen war die Gefahr eines großen Krieges bewusst und entsprechend regte sich vielfältiger Protest. In den meisten europäischen Ländern gingen massenhaft Menschen auf die Straßen oder versammelten sich in großen Sälen, um gegen die Kriegsgefahr zu protestieren - allein in Berlin kamen im Treptower Park am 3. September 1911 etwa 200.000 Menschen zusammen. (Quelle: Wikipedia)

Grenzen deutscher Provinzen auf heutigem deutschen, sowie polnischen und russischen Territorium (in Arbeit)

Die Zerstörung Ratzeburgs durch die Dänen am 12. August 1693

Ratzeburg um 1588, Stich von Braun/Hogenberg

Ende des 17. Jahrhunderts geriet Ratzeburg zwischen die Mühlen der großen Politik. Herzog Julius Franz von Sachsen-Lauenburg war 1689 überraschend verstorben und sein Herzogtum musste als kaiserliches Lehen neu vergeben werden. Neben dem Haus Lüneburg-Celle meldeten Kursachsen, Kurbrandenburg, Mecklenburg und sogar Schweden sowie Dänemark ihre Erbansprüche an. Der Welfenherzog Georg Wilhelm von Lüneburg–Celle handelte blitzschnell und marschierte mit seinen Truppen im Herzogtum Lauenburg ein, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Hierdurch bahnte sich ein Streit zwischen ihm und Dänemark an, das im benachbarten Holstein die politische Macht ausübte. Der Konflikt zwischen Dänemark und dem welfischen Haus von Lüneburg-Celle spitzte sich dramatisch zu, weil Dänemark eine Ausdehnung der welfischen Macht nördlich der Elbe in das Lauenburgische als eine Gefährdung der eigenen Herrschaft in Holstein und zugleich als eine konkrete Bedrohung der Stadt Oldesloe ansah.

Die Zerstörung Ratzeburgs 1693, © Matthäus Merian

Die zunehmende Gefahr eines militärischen Angriffs durch die Dänen auf Ratzeburg machte drastische Sicherheitsmaßnahmen erforderlich und diese sollten die Sterbestunde des alten Schlosses bedeuten. Bereits im Januar des Jahres 1690 hatte Herzog Georg Wilhelm verkündet, dass er mit dem Schloss eine „Veränderung“ vorhabe. Hiermit meinte er konkret den Bau einer starken Festungsanlage nach dem Vorbild des französischen Festungsbaumeisters Vauban. Herzog Georg Wilhelm, vom europäischen „Festungsfimmel“ besessen, wollte wegen der sich abzeichnenden kriegerischen Auseinandersetzung mit Dänemark eine regelrechte Festung errichten. Die in dem Ratzeburger Schloss wohnende Herzoginwitwe Sibylla Hedwig wurde daher zum Auszug aus dem Schloss aufgefordert. Doch die alte Dame weigerte sich strikt. Um dem „Räumungswunsch“ massiv Nachdruck zu verleihen, schaffte man Pulver und Artilleriematerial in die benachbarten Räume. Doch erst als man mit dem Niederreißen des Schlosses begann, wich die energische Fürstin der rohen Gewalt und siedelte in das Lauenburger Schloss über. Die militärische Befestigung Ratzeburgs wurde von Dänemark als ein kriegerischer Akt betrachtet, so dass König Christian V. sich zu einem Angriff auf Ratzeburg entschied, um die Festungsanlagen zu zerstören. Am 12. August 1693 erschienen die dänischen Truppen mit ihrem König vor Ratzeburg und am 21. August 1693 begann in den frühen Morgenstunden ein vernichtendes Bombardement auf die Stadt. Mit schwerem Kanonenbeschuss wurde Ratzeburg massiv unter Feuer genommen, so dass am Abend die gesamte Stadt fast völlig in Schutt und Asche lag. Nur der Dom, die Petri-Kirche und vermutlich fünf Bürgerhäuser überstanden das Inferno.

Plan der Stadt und Festung Ratzeburg um 1750, © G. Grahling

Am 24. August 1693 kam es zu einem Waffenstillstand zwischen den kriegsführenden Parteien und am 29. September 1693 konnten die Friedensverhandlungen mit dem „Hamburger Vergleich“ abgeschlossen werden. Mit der Auflage, alle Schanzen zu demolieren, hatten die Dänen erreicht, dass Ratzeburg „entfestet“ wurde. Als Gegenleistung erkannte Dänemark die Besitznahme des Herzogtums Sachsen-Lauenburg durch Herzog Georg Wilhelm an. Die endgültige Zerstörung der Wehranlagen erfolgte im Jahr 1815. Diese Ereignisse schlagen sich in den Straßennamen „Demolierung“ und „Schlosswiese“ nieder. Noch heute sind einige der Kanonenkugeln im Mauerwerk von einzelnen Ratzeburger Häusern nachträglich eingemauert. Insbesondere das berühmte unvollendete „Kegelspiel“ aus acht Kanonenkugeln am nördlichen Querschiff sowie Kugeln an der Eingangshalle des Doms sollen auf die damalige Beschießung Ratzeburgs hinweisen. Der langjährige Wiederaufbau Ratzeburgs erfolgte nach dem Grundrissplan der Stadt Mannheim, um nach diesem Vorbild einen strukturierten Straßenverlauf zu schaffen. Im Verlauf dieser kriegerischen Auseinandersetzung haben die welfischen Verteidiger aus strategischen Gründen tatsächlich ernsthaft erwogen, den Ratzeburger Dom in die Luft zu sprengen. Diese uns heute unglaublich anmutende Idee ist nur aus dem Grunde nicht zur Ausführung gelangt, da die Berechnungen der Verteidiger ergaben, dass „unser ganzer Vorrat an Pulver dazu schwerlich ausreichen würde“. Es mutet wie ein Treppenwitz an, aber so wie im vorletzten Jahrhundert im Jahr 1863 die Lübecker Senatoren sich nur mit einer einzigen Stimme Mehrheit gegen den Abriss des Holstentors aussprachen, so scheiterte die Zerstörung des romanischen Doms Heinrichs des Löwen und Wahrzeichen Ratzeburgs lediglich aus Mangel an Sprengstoff.

(Quelle: Hartwig Fischer auf  herzogtum-direkt.de )

Grenzgebiete

Département des Bouches de l'Elbe / Karte der Départements der Elbmündungen

Trotz der Neutralität in den Koalitionskriegen und der Entfestigung der Stadt ließ Napoleon zur Durchsetzung der Kontinentalsperre am 19. November 1806 die Freie und Hansestadt Hamburg besetzen, da diese der nach Frankreich wichtigste Handelspartner Großbritanniens war.

1811 verleibte sich das Französische Kaiserreich Hamburg als Ganzes ein und machte es als Arrondissement Hambourg mit neun Kantonen zur Hauptstadt des Département des Bouches de l'Elbe mit der Nummer 128 der französischen Departementliste.

Dadurch gab es erstmals in der Geschichte eine direkte Grenze zwischen dem Königreich Dänemark und dem Kaiserreich Frankreich, welche mitten durch das heutige Hamburg führte.

Karte der hanseatischen Départements, Wikimedia: © Ziegelbrenner

Schmuggel zwischen Altona und Hamburg

Die Handelsblockade führte sowohl zum Zusammenbruch der Hamburger Wirtschaft, als auch zu einem regen Schmuggel zwischen dem dänischen Altona und dem französischen Hamburg, der sich alsbald zu einem regelrechten Gewerbe entwickelte. Aufgrund der zu erwartenden drastischen Strafen für Erwachsene bildete man sogar Kinder und Hunde zum Schmuggeln aus.

Zeitgenössische Karikatur, welche den Schmuggel zwischen dem dänischen Altona und dem französisch besetzten Hamburg bezeugt.

Einziger erhaltener Zeuge der damaligen Grenze ist der Grenzpfeiler am Nobistor an der Reeperbahn.

Grenzpfeiler am Nobistor, Fotograf unbekannt

Grenzpfeiler des Nobistores an der Reeperbahn, Wikimedia: © Pauli-Pirat

Grenzgebiete

Hamburger Cholera-Epidemie 1892

Im südlichen Abschnitt befindet sich auf der rechten Seite hinter den Hausnummern 14 und 24 der sogenannte Hamburger Hof. Die beiden langgestreckten, drei- und viergeschossigen Putzriegel, erbaut zwischen 1869 und 1882, umschließen an der Nord- und Ostseite einen dreieckigen Platz, dessen unbebaute Seite durch eine Mauer auf der historischen Grenzlinie zwischen Hamburg und Altona geschlossen wird.

Sein Name ist darauf zurückzuführen, dass ein auf Hamburger Territorium gelegener Wohnhof allein über Altonaer Gebiet, jenseits der Stadtgrenzen, erschlossen war.

Maßgebliche Auswirkungen hatte dies während der Choleraepidemie von 1892: während in dem, an das Altonaer Wassernetz angeschlossenen, Hamburger Hof mit damals 345 Bewohnern kein einziger Krankheitsfall auftrat, waren in den direkt angrenzenden, mit Hamburger Wasser versorgten Häusern hohe Opferzahlen zu beklagen. (Quelle: Wikipedia)

Grenzgebiete

Ribnitz-Damgarten (1950–1990)

Die Doppelstadt Ribnitz-Damgarten entstand am 1. Juli 1950 durch Zusammenlegung der beiden Städte Ribnitz (in Mecklenburg) und Damgarten (in Pommern).

Beide Stadtvertretungen hatten sich gegen den Zusammenschluss der Städte ausgesprochen.

Die Gemeinde Borg kam am selben Tag hinzu. Die damals Regierenden wollten jede Erinnerung an Pommern und die damit verbundene historische mecklenburgisch-pommersche Grenze auslöschen. Offiziell wurde die Notwendigkeit einer größeren Kreisstadt für den 1952 gebildeten Kreis Ribnitz-Damgarten im DDR-Bezirk Rostock vorgeschoben. Die Recknitz bildet die natürliche Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern. Die beiden Stadtteile Ribnitz und Damgarten werden durch die breite sumpfige Flussniederung getrennt. Der Übergang über die Recknitz wird auch Mecklenburger Pass genannt. Auf der mecklenburgischen Seite befindet sich unmittelbar am Fluss das Pass-Gehöft. (Quelle: Wikipedia)

Grenzgebiete

Ahrenshoop

Das Ostseebad Ahrenshoop ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Teil des Amtes Darß/Fischland mit Sitz in Born a. Darß. Sie liegt auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst am Übergang vom Fischland zum Darß. Quer durch die Gemeinde Ahrenshoop verläuft die historische Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern.

Der Ort Ahrenshoop gehörte zu Vorpommern, während die heutigen Ortsteile Althagen und Niehagen zu Mecklenburg gehörten. (Quelle: Wikipedia)

Rekonstruierte Grenzanlage mit Schlagbaum und Wärterhäuschen westlich von Baranowice, Polen, Google Street View: © Dailak

Grenzpunkte

An einigen Stellen entlang der früheren Grenzen des Deutschen Reiches sind Zeugnisse in Form von Gebäuden, Grenzsteinen bzw. -anlagen oder Informationstafeln erhalten.

Grenzdokumentation nordwestlich von Zbąszyń, Polen: Google Street View © Artur Smoleń

Grenzstein der Freien Stadt Danzig auf der Frischen Nehrung: Google Street View © W. Kościuczyk

Empfangsgebäude des ehemaligen Grenzbahnhofs Deutsch-Avricourt, © Wikimedia: Arfupe

Postkarte von Tirschtiegel aus den 1920er Jahren

Tirschtiegel/Trzciel

Infolge des Versailler Vertrags wurde die am östlichen Ortsrand von Tirschtiegel verlaufende Bahnlinie Bentschen–Birnbaum 1920 zur neu entstandenen polnischen Republik geschlagen. Die Grenze verlief im Raum Tirschtiegel ca. drei Meter westlich neben dem Bahnkörper. Damit blieb der Ort Tirschtiegel zum größeren Teil bei Deutschland, jedoch der Bahnhof, einige Vorwerke und ein Friedhof befanden sich in Polen. Die neue Grenze teilte auch ein Haus, dieses Motiv des „Hauses in zwei Ländern“ wurde in den 1920er Jahren auf Ansichtskarten gezeigt.

Deutsch-Polnische Grenze 1922, kolorierte Postkarte

Die gleiche Stelle in Trzciel, Polen 2023 © Google Street View

Gedenkstein mit Skulptur, © Google Street View

Erinnerungsorte

Mit hoher Präzision lassen sich auch Stätten mit besonders aufgeladener symbolischer Bedeutung verorten, wie z.B.: ...

die Lutherstube

... in der Eisenacher Wartburg.

Die Lutherstube auf der Wartburg zwischen 1890 und 1905, Autor unbekannt

Ziel

des Projektes ist ein

interaktiver Atlas der Geschichte des deutschen Sprachraumes

mit einer angestrebten Genauigkeit von 10 Metern bezüglich Grenzen, Wegen und Orten, welche aus nachvollziehbaren Gründen bei rückschreitender Vergangenheit freilich abnimmt.

Die Möglichkeiten, innerhalb genauer historischer Grenzverläufe selbst komplexeste thematische Inhalte darzustellen oder mit externen Datenbanken zu verknüpfen, sind mannigfaltig.

Weitere Schritte

Nach Erfassung der nationalen Grenzen von 1871 bis 1990 ist es geplant, die ehemaligen Provinzgrenzen (z.B. Pommern, Brandenburg, Schlesien), die Grenzen der Königreiche (z.B. Hannover, Sachsen, Bayern) sowie die der zahlreichen Herzogtümer, Grafschaften, Fürstentümer und Reichsstädte bis zurück zum Wiener Kongress zu rekonstruieren.

Karte: Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress (Ausschnitt

Friedensschluss zwischen Spanien und den Niederlanden 1648 im Rathaus von Münster (Ausschnitt aus dem Gemälde „Friedensbeschwörung“ von Gerard Ter Borch)

1648: Westfälischer Frieden

Auch zur Zeit des Westfälischen Friedens gab es bereits relativ präzise Karten. Dementsprechend wäre dies im rücklaufenden Sinne der nächste angestrebte Zeitpunkt für Grenzrekonstruktionen.

Igeler Säule in Igel an der Mosel

Die Römer im deutschen Sprachraum

Von etwa 50 v. Chr. bis ins frühe 5. Jahrhundert n. Chr. gehörten die Gebiete westlich des Rheins und südlich der Donau zum Römischen Reich, von etwa 80 bis 260 n. Chr. auch ein Teil Hessens (Wetterau) sowie der größte Teil des heutigen Baden-Württemberg südlich des Limes. Die römischen Gebiete im heutigen Deutschland verteilten sich auf die Provinzen Germania superior, Germania inferior und Raetia.

Auf die Römer gehen Städte wie Trier, Köln, Bonn, Worms und Augsburg zurück, die zu den ältesten Städten Deutschlands zählen. Die Römer führten Neuerungen in Hausbau und Handwerk ein. Zur Sicherung der Grenzen siedelten die Römer befreundete germanische Stämme in den Provinzen an. Auch Siedler aus allen Teilen des Römischen Reiches, insbesondere aus Italien, wanderten ein und wurden westlich des Rheins und südlich der Donau sesshaft. (Quelle: Wikipedia)

Die rekonstruierte Porta Praetoria an der Südseite des Kastells Saalburg, Wikimedia: © Carole Raddato

Der Limes

Der Limes stellt in Deutschland ein Bodendenkmal von internationaler Bedeutung dar. Einige bauliche Anlagen am Obergermanisch-Raetischen Limes wurden rekonstruiert. Beispiele sind die Saalburg bei Bad Homburg vor der Höhe, das Kastell Aalen, die jeweils bedeutende römische Museen in ihren Mauern bergen, sowie zahlreiche Wachtürme.

Von der eigentlichen Grenzbefestigung haben sich am obergermanischen Limes Wall und Graben am besten erhalten. Das gilt vor allem für die Waldgebiete des Westerwaldes und des Taunus. Beim rätischen Limes markiert dagegen ein breiter Streifen aus Gesteinsschutt, in der Feldgemarkung oft als gradlinig verlaufendes Feldgehölz auszumachen, den Verlauf der Befestigung. Kleine Hügel aus Erde und Schutt finden sich entlang der beiden Limites an den Stellen, an denen ein Wachturm gestanden hat. (Quelle: Wikipedia)

Der Limes-Verlauf wurde relativ genau rekonstruiert und ist ebenfalls mit hoher Genauigkeit hier abrufbar.

Impressum

Eine Storymap von

Gemeinnütziger Verein für kartographische Dokumentationen

Hundestraße 4 | 23552 Lübeck | 0451 707 83 82 |  www.kartdoku.org 


Quellenangaben

zur Digitalisierung

Die Grenzen des Deutschen Reiches in der Zeit von 1871 - 1937 wurden auf folgenden Grundlagen in verschiedenen Ausgaben bzw. Aufnahmen in QGis digitalisiert:

Diese wurden georeferenziert und mit Überblendfunktion bereitgestellt von:  Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden 

Die verschiedenen Ausgaben bzw. Aufnahmen und Jahrgänge der Generalstabskarte und des Meßtischblattes sind eindeutig rekonstruierbar und werden zu einem späteren Zeitpunkt in geeigneter Weise zugänglich gemacht.

Die Grenzen im Nachkriegsdeutschland in der Zeit von 1945 - 1990 wurden auf folgenden Grundlagen digitalisiert:

  • Verwaltungskarte der DDR mit Bezirks- und Kreisgrenzen 1:600.000 (1968)
  • Germany: Allied Map of the Occupation Areas, Atlanta Map Service, Frankfurt am Main 1945
  • OSM Boundaries

Arbeitsweise

In der Regel sind die Grenzverläufe auch nach maximal 150 Jahren auf aktuellen Luftbildern gut zu rekonstruieren, da diese zumeist entlang von Wasserläufen und noch heute gültigen Flurgrenzen verlaufen. Schwierigkeiten treten auf u.a. bei der Begradigung von Wasserläufen und genereller Überformung der Landschaft, wie z.B.  Tagebau und Bergbaufolgelandschaften  sowie Flurbereinigungen. Die Genauigkeit der digitalisierten Grenzen kann zu 95% mit etwa 10 Metern gewährleistet werden.

Hunderttausende waren zum Reichstag gekommen, um die Vereinigung der beiden deutschen Staaten an historischer Stelle zu feiern. © Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-004 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0

Bundeskanzler Helmut Kohl und seine Frau Hannelore kamen während des Empfangs im Reichstag immer wieder vor das Gebäude, um die neuen Bundesbürger zu begrüßen. © Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-010 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0

Konrad Adenauer, Bundeskanzler der BRD von 1949 - 1963, © Bundesarchiv Bild F078072-0004

Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrates der DDR von 1950 bis 1971, © Bundesarchiv Bild 183-08618-0005

Maczków - Haren 1945-1948

Attlee, Truman und Stalin; dahinter Bevin, Byrnes und Molotow, © Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives

Zeitgenössische Karte der Besatzungszonen

Eichenlaubbekränzte Mutter Germania und Tochter umarmen sich vor aufgehender Sonne, Allegorien für das Deutsche Reich und das Saargebiet: Die Saar kehrt heim! (Sonderbriefmarke aus dem Jahr 1935)

Berliner Straßenszene, Gemälde von Karl Holtz 1924

Großstadt, Triptychon von Otto Dix 1928, © Kunstmuseum Stuttgart

Insellage Ostpreußens mit Verkehrswegen zu Schiene, Wasser und Luft

Zeitgenössisches Plakat zum Seedienst Ostpreußen

Eine Junkers G 24 auf dem Berliner Centralflughafen 1930, © Bundesarchiv Bild 102-10055

Das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 in einer nicht ganz exakten zeitgenössischen Darstellung

Die Unterzeichnung des Friedensvertrags im Spiegelsaal, Versailles, 28. Juni 1919), Gruppenporträt von William Orpen (Ausschnitt)

Premierminister David Lloyd George als Führer der britischen Delegation, © Harris & Ewing

Die Wiedererstehung des Deutschen Reiches 1871, Zentralgemälde des Kaisersaals der Goslarer Kaiserpfalz (1882), © Hermann Wislicenus

Karikatur zu Bismarcks Kolonialpolitik: "Muß ich denn die Mode mitmachen?" – "Nur Muth, gnädige Frau. Wenn Sie das Neue auch im Anfang etwas geniert, so giebt es Ihnen doch ein brillantes Relief nach außen." © Holzschnitt von Gustav Heil für die Satirezeitschrift „Berliner Wespen“ vom 13. März 1885

Parade zur Abtretung Helgolands an Deutschland am 10. August 1890, Urheber unbekannt

Karikaturistische Darstellung der Bündnispolitik Bismarcks: Alle Großmächte sind mit Deutschland verbunden, nur Frankreich (verkörpert durch Marianne) bleibt außen vor. (Autor unbekannt)

Der Lotse geht von Bord. (Originaltitel: Dropping the Pilot), Karikatur von Sir John Tenniel, abgedruckt im englischen Magazin Punch. Oben Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Otto von Bismarck muss das Schiff verlassen.

Karikatur aus der britischen Zeitschrift "The Punch" von John Tenniel. Sie zeigt den deutschen Kaiser Wilhelm II., den spanischen König Alfons XIII., die französische Symbolfigur Marianne, den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. und den italienischen König Umberto I. Übersetzung der Bildunterschrift: Das schreckliche Kind! Chor im Heck: "Mach nicht so weiter — oder du wirst uns alle zum Kentern bringen!!"

Ratzeburg um 1588, Stich von Braun/Hogenberg

Die Zerstörung Ratzeburgs 1693, © Matthäus Merian

Plan der Stadt und Festung Ratzeburg um 1750, © G. Grahling

Département des Bouches de l'Elbe / Karte der Départements der Elbmündungen

Karte der hanseatischen Départements, Wikimedia: © Ziegelbrenner

Zeitgenössische Karikatur, welche den Schmuggel zwischen dem dänischen Altona und dem französisch besetzten Hamburg bezeugt.

Grenzpfeiler am Nobistor, Fotograf unbekannt

Grenzpfeiler des Nobistores an der Reeperbahn, Wikimedia: © Pauli-Pirat

Rekonstruierte Grenzanlage mit Schlagbaum und Wärterhäuschen westlich von Baranowice, Polen, Google Street View: © Dailak

Grenzdokumentation nordwestlich von Zbąszyń, Polen: Google Street View © Artur Smoleń

Grenzstein der Freien Stadt Danzig auf der Frischen Nehrung: Google Street View © W. Kościuczyk

Empfangsgebäude des ehemaligen Grenzbahnhofs Deutsch-Avricourt, © Wikimedia: Arfupe

Postkarte von Tirschtiegel aus den 1920er Jahren

Deutsch-Polnische Grenze 1922, kolorierte Postkarte

Die gleiche Stelle in Trzciel, Polen 2023 © Google Street View

Gedenkstein mit Skulptur, © Google Street View

Die Lutherstube auf der Wartburg zwischen 1890 und 1905, Autor unbekannt

Friedensschluss zwischen Spanien und den Niederlanden 1648 im Rathaus von Münster (Ausschnitt aus dem Gemälde „Friedensbeschwörung“ von Gerard Ter Borch)

Igeler Säule in Igel an der Mosel

Die rekonstruierte Porta Praetoria an der Südseite des Kastells Saalburg, Wikimedia: © Carole Raddato