Hirsche im Schweizerischen Nationalpark

Einleitung

In unserem Projekt haben wir die Merkmale des bevorzugten Lebensraumes von Rehen untersucht. Zumindest wollten wir das zu Beginn tun, denn wie sich herausgestellt hat, leben im Nationalpark insgesamt nur etwa 61 Rehe, wenn man bedenkt wie gross die Fläche des Schweizer Nationalparks ist, wäre es also ein ziemlich grosser Zufall gewesen, wenn wir Rehe gesichtet hätten. Weil wir an unserem Mittagsrastplatz eine Herde Hirsche am Hang gegenüber entdeckt haben, wurden aus den Rehen dann schliesslich Hirsche. Also lautet unsere Forschungsfrage: Wie lauten die Merkmale des bevorzugten Lebensraumes von Rothirschen. 

Hypothese

Am Anfang erwarteten wir die Rehe im Wald, weil sie oft Knospen von den Bäumen fressen. Wir dachten auch, sie wären an einem See oder an einer anderen Art Wasserstelle. Weil Rehe hauptsächlich Gras fressen, erwarteten wir, sie auf Grasflächen zu finden und nicht auf Felsen oder Steinen. Zudem dachten wir, dass wir die Rehe an einem Nord-Ost-Hang finden würden, da uns beim einleitenden Informationvortrag vom Schweizer Nationalpark erzählt wurde, dass sich Rehe gerne dort seien. 

Methode

Auf der gesamten Wanderung hielten wir Ausschau nach Rehen, zum Teil auch mit Feldstecher, leider konnten wir auf der gesamten Wanderung keine entdecken. Am Rastplatz entdeckten wir eine Herde Hirsche, worauf hin wir beschlossen, diese anstelle der Rehe zu beobachten. Ausgestattet mit Feldstecher, Kamera und Schreibzeug begannen wir damit die Herde zu beobachten und zu zählen, wie viele Tiere sich am nahegelegenen Hang aufhielten. Jeweils nach ca. 15 Minuten suchten wir den Hang nach der Herde ab und zählten wie viele Tiere wir entdecken konnten.

Resultate

Hirsche

Am Nordost-Hang gegenüber des Rastplatzes befand sich eine Herde von gut 60 Tieren, von denen wir mal mehr und mal weniger sehen konnten. Zu Beginn (1) befanden sich sehr viele Tiere auf einer offenen Grasfläche, bevor sie sich für eine Weile in den Wald zurückzogen (2) wo wir sie nicht beobachten konnten. Später bewegten sie sich auf der Lichtung etwas hin und her (3&4).

Während wir relativ an der gesehenen Anzahl Tiere immer gleich viele Hirsche beobachten konnten, variierte das Verhältnis zwischen Hirschkühen und Kitzen stark.

Diskussion

Dass wir die Rehe in der Nähe einer Wasserstelle antreffen würden, war nicht so, denn wie sich herausstellte, gibt es im SNP nur einen kleinen See, je nach Definition der Grösse, die ein See haben muss, vielleicht auch zwei Seen, die jedoch beide nicht ansatzweise in der Nähe unserer Wanderroute waren. Das hätten wir natürlich auch schon bevor wir die Daten erhoben haben, in Erfahrung bringen können, aber wir waren allgemein etwas überfordert mit den ganzen Apps, die dann schliesslich doch nicht funktionierten. Dass wir keine Rehe entdeckt haben auf der Wanderung liegt wahrscheinlich daran, dass die Wanderung relativ anspruchsvoll war und man sich auf den Weg konzentrieren musste, um nicht auszurutschen und den Hang doppelt so schnell runterkommen, wie wir hinaufgewandert waren. Unabsichtlich, logischerweise. Ausserdem sind Rehe sehr scheue Tiere, die sich nicht freiwillig in Menschennähe aufhalten und wie uns unsere Nationalparkführer gesagt haben, können uns die Tiere von Weitem riechen, selbst wenn keine Menschen mehr im Park sind, riechen sie unsere Spuren auf den Wanderwegen noch immer und daher meiden sie auch die Wege. Das ist auch der Grund, weshalb wir uns höchstens 2m vom Wanderweg entfernen durften, sonst hätten die Rehe ein viel zu grosses Gebiet gemieden und wären somit in ihrer Natur gestört worden. Die Hirsche waren tendenziell in Waldnähe oder sogar im Wald, unsere Vermutung war, was das angeht, also richtig. Was wir jedoch noch nicht wussten, oder nicht bedacht haben, war, dass Rehe, oder auch Hirsche das Gras von einer Lichtung bevorzugen zu fressen, vermutlich weil es wegen der Sonneneinstrahlung und der somit fortgeschritteneren Fotosynthese saftiger ist. Das Gras, welches im Wald nur knapp vorhanden ist, versuchen sie so gut es geht zu meiden. Sie waren trotzdem oft im Wald, wahrscheinlich, um im Schatten der Bäume Schutz vor der Sonne und der damit verbundenen Hitze zu suchen. Deshalb haben sie sich auch immer wieder zwischen der Lichtung und dem Wald bewegt. Vielleicht fühlten sie sich auch durch irgendetwas gestört und fühlten sich während des Fressens nicht mehr sicher, sodass sie in den besser geschützten Wald flohen. Auch wenn Hirsche im Nationalpark nicht gejagd werden, haben sie diese Instinkte trotzdem noch und gehen lieber in Sicherheit, wenn sie Gefahr wittern. Rehe, wie auch Hirsche sind schliesslich Fluchttiere, also müssen sie das, um ihrem Namen gerecht zu werden quasi tun. 

Kritische Hinterfragung

Wir waren zu Beginn etwas überfordert mit den ganzen Apps, welche nicht immer so funktionierten, wie wir erwarteten, was unsere Motivation zu Beginn etwas dämpfte, dass wir dann nicht ein einziges Reh entdecken konnten schwächte unsere Motivation noch mehr. Im Nationalpark funktionierte nur die Aufnahme eines Punktes, weshalb wir altmodisch mit Stift und Papier weiterarbeiten mussten und im Nachhinein unsere digitalen Daten mit den anderen abgleichen mussten. Die Kartierung unserer spärlichen Datenausbeute war kompliziert, bis wir schliesslich andere Möglichkeit fanden, sie doch noch zu kartieren. Obwohl wir die Hoffnung auf einen Erfolg dieses kleinen Porjektes zeitweise verloren hatten, haben wir am Schluss doch noch die Kurve gekriegt und ein uns zufriedenstellendes Resultat erreicht. 

Am Nordost-Hang gegenüber des Rastplatzes befand sich eine Herde von gut 60 Tieren, von denen wir mal mehr und mal weniger sehen konnten. Zu Beginn (1) befanden sich sehr viele Tiere auf einer offenen Grasfläche, bevor sie sich für eine Weile in den Wald zurückzogen (2) wo wir sie nicht beobachten konnten. Später bewegten sie sich auf der Lichtung etwas hin und her (3&4).

Während wir relativ an der gesehenen Anzahl Tiere immer gleich viele Hirsche beobachten konnten, variierte das Verhältnis zwischen Hirschkühen und Kitzen stark.