MEEE 2022/23: Die neue Baufakultät

Umfeldanalyse Prinz-Karl-Gelände

Das Areal

Die ehemalige Justizvollzugsanstalt Augsburg-Hochfeld am Campus Prinz Karl

Auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA) Augsburg-Hochfeld soll eine neue Baufakultät entstehen. Das 3.400 m² große Areal gehört dem Freistaat Bayern und wurde 2016 der Hochschule Augsburg übertragen. Im Rahmen eines  städtebaulichen Ideenentwurfs  wurde 2019 ein Konzept für die weitere Planung ausgewählt. Die nachfolgenden städtebaulichen Umfeld- und Infrastrukturanalysen sind im Rahmen des Projektseminars "Methoden des energieeffizienten Entwerfens" des Masterstudiengangs EnergieeffizienzDesign (E2D) im Wintersemester 2022/23 entstanden. Sie zeigen ausgewählte Aspekte städtebaulicher Effizienz- und Synergiepotenziale für die Bedarfsanalysen der neuen Baufakultät auf.

Eindrücke vom Areal der neuen Baufakultät und dem Umfeld des Prinz Karl Geländes (Fotos: S. Fina).

Stadtgrün

(Florian Rack/Christian Fischer)

Zielsetzung: Inwertsetzung von Klimasenken im Bestand des Umfelds und der Vernetzung mit Grünpotenzialen auf dem Areal der neuen Baufakultät (Grünflächen, grüne und blaue Infrastrukturen) zur Verbesserung des Mikroklimas (Aufenthaltsqualität) und der urbanen Resilienz gegenüber Naturgefahren (z.B. Hitzestress, Starkregen, Schutz kritischer Infrastrukturen).

Ökosysteme nehmen die Hälfte der vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase auf und gelangen nicht in die Atmosphäre. Natürliche Senken (Klimasenken) haben immensen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Klimawandels. Hinsichtlich der Klimaneutralität Deutschlands ist die Änderung von Landnutzung Richtung versiegelte Fläche zu unterbinden. Kohlenstoffpools wie marine Ökosysteme, Wald- und Bodenbiotope sind deshalb immer bevorzugt zu entwickeln. Der zukünftige Campus der Hochschule Augsburg wird deshalb hinsichtlich seiner Klimasenken bzw. Wirksamkeit im Umkreis auf Klimasenken analysiert und Handlungsvorschläge unterbreitet:

Grün und Freiflächenkonzept Augsburg – Grüne und Blaue Lebensadern*

Entwicklungsziele (siehe auch das Konzept  hier ):

  • erhält und pflegt seine prägenden Natur- und Landschaftsräume und fördert ihre Erlebbarkeit und Biodiversität durch eine gute Vernetzung und Erreichbarkeit 
  • schützt seine hohe biologische Vielfalt mit seiner besonderen naturräumlichen und biogeografischen Situation 
  • bietet als lebenswerte, naturnahe und umweltfreundliche Stadt auch zukünftig attraktive Lebensbedingungen 
  • fördert die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion seiner Wälder
  • steigert die Erlebnis-, Erholungs- und Umweltqualität seiner Landschaft und Gewässer

 * Methodischer Hinweis: Es war nicht möglich hochauflösende Karten vom Hochfeld zu bekommen. Diverse Mails an die Stadt Augsburg haben kein gutes Kartenmaterial hervorgebracht. 

IST-Analyse Klimasenkenpotential Areal um Campus

Auf Basis einschlägiger Literatur zeigt sich, dass derzeit noch kein allgemeingültiger Ansatz zur Bewertung von Stadtgrün bzw. Ökosystemleistung vorliegt. Deshalb wurde im ersten Schritt die Senken im Radius von 500m um den zukünftigen Campus analysiert und die drei nachfolgend beschriebenen Bewertungsmethoden überprüft.

IST-Analyse Klimasenkenpotential Areal um Campus

Für eine Quantifizierung von Grünflächen und deren Ökosystemleistung offeriert die Literatur die Phytomassenzahl (PMZ), die Grünvolumenzahl (GVZ) und den Biotopflächenfaktor (BFF).

  • Die GVZ quantifiziert anhand der Vegetationshöhe in Verbindung mit der vegetationsbestandener Fläche. Dabei sind keine unterschiedlichen Effekte der Ökosysteme berücksichtigt.
  • Die PMZ hingegen unterscheidet nach Scherer (1973) in 14 verschiedene Vegetationsformen. Von offenen Boden über Stauden zu unterschiedlichen Gehölzsorten in variierenden Höhen. Dort wird die Phytomasse je Quadratmeter nicht überbaute Grundstückfläche auf die Leistungsfähigkeit auf diverse bioökologische Komponenten beschrieben.
  • Der Biotopflächenfaktor wurde durch die Stadt Berlin als ökologisches Planungsinstrument zur Sicherung von grünen Qualitäten definiert. Durch die Faktorisierung wird festgelegt, welcher Anteil des Grundstückes – ähnlich der GRZ – durch eine Begrünung versehen werden muss. Dies kann durch verschiedene Vegetationen und der entsprechende Gewichtung erreicht werden.

IST-Analyse Klimasenkenpotential Campusareal

Für das Areal um den zukünftigen Campus wurde die PMZ gewählt, da die GVZ weniger Vegetationsformen aufweist. Der BFF hingegen eignet sich nur für eine zukünftige übergreifende Bewertung von einzelnen Grundstücken und eine Quantifizierung der Ökosystemleistung ist uneindeutig. Im Zuge der Quantifizierung wurden die Flächen mit niedriger Vegetation gezogen. Sämtliche höherwüchsige Vegetationsformen wurden händisch quantifiziert.

Zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse

  • Radius: 500m um Campusareal (785.400m²)
  • Prozentualer Anteil Grünfläche: 7,22 % (ohne Bäume)
  • Prozentualer Anteil Grünfläche: 11,53 % (mit Bäumen)

Campus HS Augsburg, schematische Grünvernetzung zwischen Grundstück und Umfeld

Die IST-Analyse zeigt auf, dass drei Ökosystem im Umkreis von 500m vorhanden sind. Diese sind untereinander nicht vernetzt und können das maximale Potential deshalb nicht entfalten.

Campus HS Augsburg, Stärkung der Grünvernetzung zwischen Grundstück und Umfeld

Handlungsempfehlung ist die Vernetzung über zusätzliche verbindende Grünräume, sodass eine Mehrwert für das erweiterte Areal geschaffen wird und für zukünftige Stadterhitzungsmaxima Lösungen vorhanden sind.

Campus HS Augsburg, Grünvernetzung im städtebaulichen Entwurf

Visuelle Eindrücke zu den Grün- und Biotopvernetzungspotenzialen zwischen Baufakultät und Umfeld, ergänzt um Potenziale der extensiven Dachbegrünung.

Campus HS Augsburg, Entwurfsrendering I

Fassadenbegrünung + Dachbegrünung + diverse Vegetationsformen auf dem Grundstück ermöglichen Biotopvernetzung. Verbindung der Biotope zu einem Verbund versetzt Areal in eine klimaresiliente Zukunft.

Campus HS Augsburg, Entwurfsrendering II

Campus HS Augsburg, Entwurfsrendering III

Walkability

(Dorothea Nieroba/ Christian Fickler)

1. Definition von Walkability (deutsch: Fußgängerfreundlichkeit): Unter Fußgängerfreundlichkeit versteht man die Qualität eines Ortes für die Fortbewegung zu Fuß. Im weiteren Sinne beschreibt sie, ob beziehungsweise wie gut es dort möglich ist, die Wege des Alltags zu Fuß zurückzulegen.

2. Methodisches Vorgehen 2.1 Ortsbegehung Um die Walkability der Umgebung vom neuen Campusgelände zu überprüfen, wurde ein ausgewähltes Audit Tool aufbereitet und im Rahmen einer Ortsbegehung durch 20 Studierende des parallel laufenden Seminars Umfeldplanung zur Verfügung gestellt. Die Studenten haben am 10.11.2022 die Aufgabe erhalten und umgesetzt. Eine Auswertung erfolgte in den Tagen darauf.

Folgende Arbeitsschritte wurden im Rahmen der Ortsbegehung für 10 Routen vom und zum neuen Campusgelände durchgeführt:

  1. Bildung von Zweiergruppen
  2. Einteilung der 10 Routen auf die zuvor festgelegten Gruppen
  3. Suchen der Route auf Google Maps/Apple Karten, Verwendung der vorgeschlagenen Route mit dem Navigationsmodus "schnellste Route".
  4. Ablaufen der Route vom neuen Campusgelände zum markierten Standort (hin oder weg vom Campusgelände)
  5. Bewertung: Kriterien bzw. Vergabe von Punkten (0-40) mit der „Walkability Audit“-Tabelle für die jeweilige Route
  6. Gemeinsame Auswertung und Verwertung der Informationen

2.2 Das Walkability Route Audit Tool (WRAP) Die Hauptfunktion dieses Instruments besteht darin, den aktuellen Zustand und die Eignung einer Fußgängerroute zu bewerten. Das Audit-Tool verwendet verschiedene Kriterien zur Bewertung, welche mit 0, 1 oder 2 eingestuft sind:

  • 0) Unzureichende Qualität (rot)
  • 1) Angemessene Qualität, aber verbesserungsfähig (orange)
  • 2) Gute Qualität (grün)

Die jeweilige Route wurde von der festgelegten Gruppe aufmerksam abgelaufen, dabei wurde die Tabelle ausgefüllt. Hier waren Punkte von 0 bis 2 zu vergeben (0 = schlecht, 2 = optimal).

3. Auswertung Auswertung Audit Tool vom 10.11.2022 - WALKABILITY

  • Route 1: Einkaufszentrum Edeka - Campusgelände
  • Route 2: Ristorante RiPASSO- Campusgelände
  • Route 3: Bäckerei Balletshofer - Campusgelände
  • Route 4: Cafe&Bar VICTOR - Campusgelände
  • Route 5: Haltestelle Haunstetterstraße - Campusgelände
  • Route 6: Haltestelle Morellstraße & Studentenwohnheim - Campusgelände
  • Route 7: Ristorante Da Luciano & Manyo - Campusgelände
  • Route 8: Einkaufsmarkt Edeka & Bäckerei Wolf & Prinzkarl Apotheke - Campusgelände
  • Route 9: Einkaufsmarkt Comfort - Campusgelände Route 10: Haltestelle Schertlinstraße – Campusgelände

Ausgewählte Routen für die Ortsbegehung mit dem Walkability Route Audit Tool (WRAT)

Beispiel für einen ausgefüllten WRAT-Fragebogen

Die Bewertungen aus den Fragebögen wurden nach den Kategorien des WRAT ausgewertet.

Kategorie 1: Attraktivität (max. 8 Punkte) Attraktivität = Instandhaltung Fußwege, Verbrechensquote, Lärm und Umweltverschmutzung etc.

  • Route 1:  7 Punkte
  • Route 2: 4 Punkte
  • Route 3: 7,5 Punkte
  • Route 4: 5 Punkte
  • Route 5: 4 Punkte
  • Route 6: 7 Punkte
  • Route 7: 3 Punkte
  • Route 8: 6 Punkte
  • Route 9: 5 Punkte
  • Route 10: 5 Punkte
  • ⌀ Durchschnitt: 5,35 Punkte von max. 8 Punkten

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Attraktivität je Route

Es wurden keine großen Auffälligkeiten festgestellt. Als teilweise verbesserungsfähig werden z.B. Straßenschäden durch Wurzeln, Graffitis und Lärm durch höheres Verkehrsuafkommen benannt.

Kategorie 2: Komfort (max. 12 Punkte) Komfort (= Zustand Fußwege, wie zB. Gehwegbreite, Übergangsbreite, Parken, Steigung)

  • Route 1: 6 Punkte
  • Route 2:              7 Punkte
  • Route 3:              10 Punkte
  • Route 4:              10 Punkte
  • Route 5:              9 Punkte
  • Route 6:              10 Punkte
  • Route 7:              5 Punkte
  • Route 8:              10,5 Punkte
  • Route 9:              11,5 Punkte
  • Route 10:            4 Punkte
  • ⌀ Durchschnitt: 8,3 Punkte von max. 12 Punkten

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Komfort je Route

Die teilweise höheren Differenzen in der Bewertung der einzelnen Routen untereinander erklären sich z.B. durch fehlende Barrierefreiheit, geringe Gehwegbreiten, fehlende Radwege, falsch geparkte PKW’s oder Pfützenbildung im Belag

Kategorie 3: Direktheit (max. 12 Punkte) Direktheit (= Anordnung Fußgängerweg, Kreuzungen, Überwege, Ampelsituation)

  • Route 1:              8 Punkte
  • Route 2:              10 Punkte
  • Route 3:              8 Punkte
  • Route 4:              8 Punkte
  • Route 5:              10 Punkte
  • Route 6:              11 Punkte
  • Route 7:              11 Punkte
  • Route 8:              10 Punkte
  • Route 9:              11 Punkte
  • Route 10:            10 Punkte
  • ⌀ Durchschnitt: 9,7 Punkte von max. 12 Punkten

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Direktheit je Route

Bei der Bewertun der Direktheit gab es keine weiteren Auffälligkeiten. Die Bewertung ist insgesamt gut, teilweise sind Ampeln und Straßenübergänge ausbaufähig.

Kategorie 4: Sicherheit (max. 6 Punkte) Sicherheit (= Verkehrsaufkommen, Verkehrsgeschwindigkeit, Sichtbarkeit, Übersichtlichkeit) 

  • Route 1:              4 Punkte
  • Route 2:              5 Punkte
  • Route 3:              6 Punkte
  • Route 4:              4 Punkte
  • Route 5:              5 Punkte
  • Route 6:              6 Punkte
  • Route 7:              2 Punkte
  • Route 8:              6 Punkte
  • Route 9:              4,5 Punkte
  • Route 10:            6 Punkte
  • ⌀ Durchschnitt: 4,85 Punkte von max. 6 Punkten

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Sicherheit je Route

Teiweise wurden für die Sicherheit z.B. die eingeschränkte Sichtbarkeit (je nach Route) als auffällig erwähnt.

Kategorie 5: Zusammenhalt (max. 2 Punkte) Zusammenhalt (= Bordsteinabsenkung, Barrierefreiheit)

  • Route 1:              1 Punkt
  • Route 2:              1 Punkt
  • Route 3:              0 Punkte
  • Route 4:              1 Punkt
  • Route 5:              2 Punkte
  • Route 6:              2 Punkte
  • Route 7:              1 Punkt
  • Route 8:              2 Punkte
  • Route 9:              2 Punkte
  • Route 10:            1 Punkt
  • ⌀ Durchschnitt: 1,3 Punkte von max. 2 Punkten

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Zusammenhalt je Route

4. Gesamtergebnis und Fazit

In der Gesamtbewertung über alle Kategorien werden von den max. erreichbaren 40 Punkten durchschnittlich 29,5 Punkte ( 88%) erreicht.

Netzdiagramm zur Darstellung der Gesamtbewertungen über alle Kategorien je Route

Ein Abgleich mit einem weiteren Bewertungstool, das die Ausstattungsqualität der Walkability mit weiteren Kategorien aufzeigt, zeigt, verweist allerdings auf mögliche Problemlagen, die in der Ortsbegehung nicht erfasst und benannt wurden .

Das Ergebnis ist insgesmat dennoch als positiv zu betrachten. Verbesserungen sind immer möglich, vor allem in der Übersichtlichkeit im Straßenverkehr und der Barrierefreiheit. Maßnahmen sollten ergriffen werden, da durch den Bau der neuen Fakultät ein um ein vielfaches erhöhtes Personenaufkommen (und somit auch Verkehrsaufkommen) erzeugt wird. Die Gegend aktuell besteht hauptsächlich aus Wohn- und Bürogebäuden. Wenige Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in der unmittelbaren Umgebung. Auch hier bestehen Verbesserungsmöglichkeiten, wodurch ein hohes Potential entsteht, die Nahversorgung durch ein Angebot auf dem Campus zu ergänzen. Die Attraktivität und „Haltbarkeit der Studenten auf dem Campus“ erhöht sich dadurch stark, ein modernes und nachhaltiges Campus(&)Leben entsteht.

5. Verbesserungsvorschläge Barrierefreiheit

⇨ Für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen, insbesondere für Rollstuhl- und Rollatornutzer, ist ein stufenlos gestaltetes Wegenetz erforderlich.

⇨ Oftmals sind für sie hohe Bordsteinkanten kaum zu überwindende Barrieren. Daher sind in den zur Fahrbahnquerung vorgesehenen Bereichen, wie beispielsweise Kreuzungen und Grundstückszufahrten, Bordsteinkantenabsenkungen bzw. niedrigere Bordsteinkantenhöhen vorzusehen bzw. umzurüsten.

⇨ Straßenmarkierungen für Blinde

⇨ 3 cm Bordsteinhöhen: Überprüfung und Umbau der Bordsteine mit Rampen etc. für Rollstuhlfahrer und Blinde

Überwindbarkeit von Bordsteinhöhen für unterschiedliche Radradien.

Bordsteinabsenkung für barrierefreie Fußgängerüberquerungen

Ansätze zur Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit im öffentlichen Stadtraum

Erläuterungen zu den Nummern in der Abbildung:

1 und 2) Rampenausbildung (mind. 2,50m; 6% Gefälle) mit Handlauf, Randeinfassungen an Wegen (tastbare Kante) für Sehbehinderte, Aufmerksamkeitsfelder in Noppenplatten für Sehbehinderte zur Orientierung;

3) Geländer / Grünstreifen oder Bordstein zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit;

4 und 5) Fahrgastunterstand an Haltestellen (überdacht und transparent) mit beleuchtetem Informationsaushang und Sitzgelegenheiten, zugänglich/lesbar für alle, mit einfach bedienbarem Fahrkartenautomaten.

Sharing Economy

Sharing Economy und SmartCity (Felix Binder/Tobias Pillmeier)

Für den nachfolgend dargestellten Entwurf wurde das Umfeld der neuen Baufakultät im Hinblick auf Potenziale der Sharing Economy und Smart City Anwendungen untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Bedarfsanalysen des Entwurfs ein.

Folgende Arbeitsschritte wurden durchgeführt:

  1. Umfeldplanung
  2. Smart City und Sharing Economy
  3. Problemstellung
  4. Lösung - Smart City
  5. Lösung - Sharing Economy
  6. Referenzbeispiele

Smart City und Sharing Economy

Städte stehen vor großen Herausforderungen, wie etwa der zunehmenden Knappheit von Ressourcen, zu deren langfristigen Lösung innovative Konzepte vonnöten sind. Smart Cities verwenden moderne Informations- und Kommunikations-technologien, um ihre Bürger dabei einzubeziehen, den städtischen Raum nachhaltig, sozial und ökologisch zu gestalten und ihre Dienstleistungen basierend auf den Bedürfnissen der Nutzer zu optimieren. Eine Stadt kann als Shareable City durch die Bereitstellung fortgeschrittener und gut funktionierender (ökonomischer und sozialer) Infrastruktur die verschiedenen Ansätze der Sharing Economy integrieren.

Problemstellung

Im Prinz-Karl-Viertel in Augsburg soll ein neuer Hochschulcampus für die Fakultät Architektur und Bau entstehen. Hierbei wurden die Probleme des jetzigen Campus analysiert. Durch eine an 135 Studierende gerichtete Umfrage stellte sich heraus, dass ca. 22 % für den Weg zur Arbeit länger als 30 Minuten benötigen und bei über 60% das Interesse besteht, eine Werkstudententätigkeit an der Hochschule auszuführen. An der Umfrage konnte man deutlich das Problem erkennen, dass es zu wenige Möglichkeiten am aktuellen Campus gibt, Werkstudenten-tätigkeiten auszuführen. Ein weiteres allgemeines Problem am jetzigen Campus stellt die Parksituation dar. Momentan sind zu wenig Parkmöglichkeiten vorhanden.

Lösung Smart City

Die umliegenden Tiefgaragen im Quartier sollen von Anwohnern, Studenten und Mitarbeitern geteilt werden. Während die Anwohner tagsüber größtenteils beim Arbeiten sind, können die Stellplätze für Studenten und Mitarbeiter der Hochschule genutzt werden. Die Kommunikation, über die freie Parkplätze zu finden sind, soll via App gesteuert werden. Für diese Lösung wurden die Tiefgaragenstellplätze in der Umgebung des Prinz-Karl-Viertels analysiert (hier rot abgebildet) und eine Umfrage an Studierende gerichtet, die abfragt, wer mit dem Auto an die Hochschule fährt.

Lösung – Sharing Economy

An der Hochschule sollen Shared Offices entstehen, die von Unternehmen angemietet werden können, um Arbeitsplätze für Werkstudenten aller Fakultäten der Hochschule Augsburg zu schaffen. Dadurch werden lange Fahrtwege vermieden und es fördert die Integration von Unternehmen in die Hochschule. Außerdem sollen neue Standorte für im Umkreis bereits bestehende Sharing Mobility Konzepte entstehen. Auf diese Weise wird das Car-Sharing, Bike-Sharing und die E-Scooter weiter verbreitet und fördert die Entwicklung einer Klimaneutralität.

Energiehaushalt

Optimierung von Energiebedarf und -angebot im Quartier

Ein Standort mit einem Radius von 500 Metern um den neuen Universitätscampus wurde betrachtet. Dieser Bereich umfasst 72 Siedlungsblöcke mit einer Gesamtbaufläche von 292.050 m².

Gebäudeanzahl und Dachflächen 219 Gebäude (19%) haben Photovoltaik auf dem Dach, 946 Gebäude (81%) noch nicht.

Die nebenstehende Karte zeigt die Adressen, an denen der Datenanbieter  infas 360  Photovoltaikanlagen auf Dächern im Umfeld der neuen Baufakultät in grün (Dachflächen-PV) registriert hat, bzw. Dachflächen ohne PV in rot. Die Lage der Punkte entspricht den im Datensatz angegebenen Adressort.

Basierend auf den Daten zur Angaben von infas 360 wurde unter Verwendung von Durchschnittswerten die Dachfläche berechnet, die mit PV belegt ist (57.605 m²) und der potenziell nutzbaren Dachfläche (333.045 m²) für PV gegenübergestellt. Die vorhandende Nennleistung der bestehenden PV liegt bei 1.825 kWp (Kilowatt-Peak). Es wird angenommen, dass pro m² 0,2 kWp Nennleistung erzielbar ist.  Berücksichtigt werden muss, dass durch Schornsteine, Dachgauben nur die Hälfte der Dachfläche nutzbar sein kann. Dadurch reduziert sich die potenzielle Nennleistung auf 33.304 kWp.

Gebäudebezogene bzw. siedlungsstrukturelle Wärmebedarfsanalyse

Die Wärmebedarfwerte wurden aus dem “ Leitfaden Energienutzungsplanung “ (S. 19) des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG) entnommen. Zur Verallgemeinerung und Vereinfachung wurden Gebäudetypen in Gruppen zusammengefasst und ihnen gleiche Wärmebedarfwerte zugeordnet. Nicht klassifizierte Gebäudetyp wurden nicht berücksichtigt. Als nächstes wurde der Gesamtenergiebedarf für jeden Siedlungsstrukturtypgebiet berechnet, um eine Wärmebedarfskarte zu erstellen.

Diese Orientierungswerte mussten im Folgenden auf die bei infas 360 verfügbaren Klassifikationen von Gebäudetypen übertragen werden. In diesem Arbeitsschritt mussten Interpretationen und Annahmen getroffen werden, um eine plausible Zuordnung vornehmen zu können.

Im nächsten Schritte wurden die so ermittelten Daten für die Siedlungsblöcke im Untersuchungsgebiet aufsummiert und in einer Wärmebedarfskarte dargestellt. Die nebenstehende Abbildung zeigt den Wärmebedarf in Megawattstunden pro Hektar und Jahr.

Mit der Potenzialberechnung für Photovoltaik und der Wärmebedarfskarte wurde in diesem Teilprojekt zwei wesentliche Bausteine der Energienutzungsplanung mit vorhandenen Daten durchgeführt. Die üblicherweise nachfolgenden Bearbeitungsschritte konnten aus Kapazitätsgründen nicht weitergeführt werden. Darüber hinaus bestehen mit dem Praxisleitfaden zur  kommunalen Wärmeplanung  neuere methodische Ansätze, die hier noch nicht eingesetzt wurden, aktuell aber an Relevanz gewinnen.

Energiedesign

(C. Fischer / F. Rack)

The Faculty - Klimaneutrales Energiedesign

Grundlagen und Ziele

Täglich wird man im Internet, in Zeitungen, im Fernsehen und anderen Medien mit der Thematik des Klimawandels und der Erderwärmung konfrontiert. Besonders durch die Klima-Bewegungen (z.B. Fridays for Future) ist in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für Klimaschutz gestiegen. Betrachtet man die Energiepolitik Deutschlands stellt man fest, dass hauptsächlich die Stromwende politisch diskutiert wird. Die thermische Energiewende, die einen Großteil des Primärenergieverbrauchs darstellt, gerät in Vergessenheit.

Die gesetzlichen Grundlagen (z.B. GEG) bilden derzeit keinen Grundstein, der mit den Klimazielen im Gebäudesektor übereinstehen. Folgender Gebäudeentwurf nutzt aktuelle Technologien, um den Energiebedarf des Gebäudes gering zu halten und die benötigte selbst zu erzeugen bzw. zu speichern.

Energiebedarf The Faculty I

  • Optimierung Tageslicht/ Verschattung um möglichst geringen Kühlenergiebedarf zu haben und Optimum an natürlichen Licht in den Wintermonaten.
  • Kombination aus freier (kanalgeführter) Lüftung in Verbindung mit vorkonditionierter Luft.
  • Reduktion des Energiebedarfs der Antriebstechnik durch Nutzung von freier Lüftung.
  • Heiz-Kühlsegel zur Beheizung der Räumlichkeiten und Kühlung in den Sommermonaten.
  • Speichermassen aus Bestandsgebäuden (Klinker, Betongefängnismauer) in Räume implementieren um angenehmes Raumklima zu schaffen

Energiebedarf The Faculty II (zum Überblenden mit dem Werkzeug in der Mitte des Bildes Ansicht einstellen)

Auswahl von hauptsächlich natürlichen bzw. nachwachsenden Rohstoffen zur Verarbeitung in Bauteilen. Zur Reduktion des Heizenergiebedarfs werden Bauteile in Passivhausqualität projektiert.

Auszug Hauptkomponenten (zum Überblenden mit dem Werkzeug in der Mitte des Bildes Ansicht einstellen)

  • Dach: 0,113 W/m²K
  • Außenwand: 0,11 W/m²K
  • Fenster: 0,6 W/m²K
  • Bodenplatte: 0,188 W/m²K

Ziele Technische Anlagen

  • -Minimierung Energiebedarf Lüftungsanlagen
  • Versorgungsstruktur auf Niedertemperatur-Wärme und Hochtemperatur-Kälte aufbauen
  • Kein NT-Kältenetz
  • Einbindung Erneuerbare Energien
  • Einbindung Rechenzentrum
  • Einbindung Tiefkühlräume Küche/Mensa
  • Tageslichtabhängige Beleuchtung
  • Vorausschauendes, hocheffizientes Energie-Management
  • Differenziertes Messkonzept als Grundlage für einen effizienten Betrieb und eine laufende weitere energetische Optimierung
  • CO2-gesteuerte Volumenstrom-Regelung der RLT-Anlagen in allen Bereichen
  • Nutzerinterface zur Integration der Nutzer in den Energieoptimierten Gebäudebetrieb (z. B. Empfehlung zur Lüftung in Abhängigkeit von Wetter/ Wetterprognose

Wärmequellen

  • Wärmequelle Erdsonden
  • Hohe & konstante Quelltemperaturen (10-15ºC)
  • Freie Kühlung möglich 

Vorgaben:

  • Ausgeglichene Energiebilanz
  • RZ vereinfacht Prozess
  • Genehmigungsprozess über Bergrecht
  • Verfügbare Fläche

Offene Fragen:

  • Ergiebigkeit Untergrund -> Anzahl Erdsonden
  • Klärung durch Thermal-Response-Test

Optimierung Lüftungsanlage: Konzeption

  • RLT-Anlagen mit 2facher WRG zur Entfeuchtungs-Kälterückgewinnung
  • Adiabate Befeuchtung der Abluft für zusätzliche Temperaturdifferenz
  • Verbleibender Wärme-/ Kältebedarf über Direkt-Verdampfer mit PV-Strom Entfeuchtung der Zuluft wenn Außentemperatur > 20ºC und Luftfeuchte > 10,5 g/kg, zur Vermeidung von Kondensation an Kühldecken
  • RLT-Anlagen mit 2facher WRG als Kälterückgewinnung
  • Adiabate Befeuchtung der Abluft für zusätzliche Temperaturdifferenz
  • Verbleibender Kältebedarf für Entfeuchtung
  • Verbleibenden Wärmebedarf nach WRG
  • Kühlung der der Zuluft wenn Außentemperatur > 24ºC (wenn kein Entfeuchtungsbedarf) durch Adiabate Befeuchtung der Abluft und WRG als Kälterückgewinnung
  • Kein zusätzlicher Kältebedarf
  • Einbindung der Nutzer durch Nutzerinformation über aktuelle Wettersituation und Betriebsweise der Lüftungsanlage
  • Keinen Betrieb der Lüftungsanlage bei Außentemperaturen zwischen 17ºC und 24ºC (wenn kein Entfeuchtungsbedarf) (Fensterlüftung)

Gebäudeautomation - Raumsteuerung (siehe Erläuterungen zum vorherigen Bild)

Gebäudeautomation - Raumsteuerung

  • Betriebsparameter-Temp. AU >20°C und Luftfeuchte >10,5 g/kg: Entfeuchtungsbetrieb (RLT + KD)
  • Temp. AU >24°C (und kein Entfeuchtungsbetrieb): Luftkühlung über adiabate Fortluftkühlung (RLT + KD)
  • Temp. AU >24°C und >17°C (und kein Entfeuchtungsbetrieb): Lüftung ausgeschaltet (nur HKD aktiv)
  • Temp. AU <17°C: Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Heizbetrieb (RLT + HD)
  • Raumbediengerät als Nutzerinterface mit optischer und akustischer Signalisierung von Änderungen
  • Vermeidung von unerwünschten Raumklimasituationen über Fensterkontakte

Energiebedarfsberechnung

  • Auf Basis von Erfahrungswerten (VDI 3807) wurden sämtliche Energiebedarfe für den Campus bestimmt.
  • Die Lüftungsgeräte und die Volumenströme wurden über die Nutzungszeiten der Räumlichkeiten optimiert
  • Sonderräume wie das Rechenzentrum sind in die Berechnung mit eingeflossen.

Energieerzeugung Standort I

Die Globalstrahlungsanalyse sämtlicher Gebäudeaußenflächen zeigt auf, dass die Einstrahlung auf den Dächern wesentlich höher ist, als an den Fassaden. Als Ziel wird weiter verfolgt einen Großteil der Dachflächen zur Energieerzeugung zu nutzen. Zusätzlich werden die umlaufenden Balkone am Fußpunkt mit einem PV-Band versehen.

Es werden extensiv begrünte Dächer mit einer Ost-West-Aufstellung projektiert, sodass zum einen der Tagesgang der Erzeugung optimiert wird. Zum anderen wird der positive Effekt (Kühlung der PV-Module im Sommer) der extensiven Begrünung auf die Module genutzt. Die Ost-West-Aufstellung ermöglicht einen höheren Ertrag, als eine reine Südaufstellung, da die Dachfläche stärker belegt werden kann (Annahme: 60% der Dachfläche).

Energieerzeugung Standort II

Die Berechnung zeigt auf, dass die Fassaden nur einen geringen Anteil (11 %) an der Stromerzeugung haben. Die Photovoltaik kann bilanziell 104 % der benötigten Endenergie zur Verfügung stellen.

Energieerzeugung Standort II (Fortsetzung)

Energiebedarf, Verteilung der Stromerzeugung und Vergleich zwischen Erzeugung und Bedarf.

Energiespeicherung I (zum Überblenden mit dem Werkzeug in der Mitte des Bildes Ansicht einstellen)

Die Basis für die Dimensionierung der PV-Anlage liegt auf der Grundannahme, der Solarstudie der HTW-Berlin (2 kWp-Leistung pro 1 MWh-Verbrauch) einen Autarkiegrad von ca. 70 % zu erreichen. Prinzipiell ist das Primärziel den produzierten Strom möglichst direkt zu nutzen, sofern dies nicht möglich ist, wird ein Kurzzeitspeicher zwischengeschaltet, der bei maximaler Füllung den Langzeitspeicher mit der Power-to-X Technologie aktiviert. Die Langzeitspeicherung weist geringe Wirkungsgrade auf, sodass nur eine bilanzielle Autarkie möglich ist, denn die Be-und Entladeprozesse sind energieintensiv. Die Langzeitspeicher wurden auf Basis der GES-Simulation eines Hörsaales dimensioniert und über einen Flächenfaktor korrigiert.

Energiespeicherung II

Volumenspezifische Energiespeicherung in kWh/m³ (el.)

Regenwassernutzung

Regenwasser ist ein wichtiger Teil im Wasserkreislauf. Es füllt Gewässer auf und trägt so zu ihrem Erhalt bei. Ein nachhaltiger Umgang mit Regenwasser im Projekt The Faculty hilft Mensch und Umwelt hinsichtlich des Klimawandels einen resilienten Campus zu entwerfen.

Bewertung: 

  • geringer Wasserbedarf für Garten und adiabate Kühlung
  • maximale Einsparung bei WC-Spülung möglich
  • Einsatz in Mensa nur unter hohen Hygieneauflagen möglich
  • Zweite Aufbereitungsstufe wie bei Adiabatik notwendig

Weitere Faktoren

Haltestellen

Mobilitätsoptionen im öffentlichen Nahverkehr: Erreichbarkeit und Bedienungshäufigkeit

(Ferdinand Schuster, Jan Wiesmüller)

Umfrage unter Studierenden der Fakultät Architektur und Bauwesen Um herauszufinden weshalb der ÖPNV nicht von Allen genutzt wird, haben wir uns mit der Frage beschäftigt was die Hinderungsgründe dafür sind.

Fazit: Vor allem liegen die Probleme bei dem schlecht ausgebauten ÖPNV auf dem Land. Oft waren die Hinderungsgründe keine nahen Haltestellen am Wohnort, zu lange Fahrtzeiten und zu viele Umstiege. Allerdings gibt es auch Probleme wie zu hohe Fahrpreise und die Unpünktlichkeit der Verkehrsmittel, welche nicht im Zusammenhang mit dem Ausbau des ÖPNV auf dem Land stehen.

ÖPNV-Netz

Da der neue Campus bereits sehr gut an das bestehende ÖPNV Netz angeschlossen ist, macht es unser Erachtens keinen Sinn die Strecken und Haltestellen zu verändern. Zudem geht aus der vorherigen Umfrage heraus, dass die Hinderungsgründe meistens durch das schlecht ausgebaute Netz auf dem Land und nicht in der Stadt bedingt sind. Das zukünftige Gebäude ist in direkter Nähe zur Haltestelle Haunstetter Straße. Dort halten drei verschiedene Regionalzuglinien, zwei unterschiedliche Straßenbahnlinien und eine Nachtbuslinie. Dementsprechend beschäftigen wir uns näher mit der bereits bestehenden Haltestelle.

Im Link  hier  befinden sich die detaillierten Pläne für die nebenstehende Abbildung des Liniennetzes.

Die nebenstehende Abbildung zeigt die Wegebeziehungen zwischen der Haltestelle Haunstettener Straße, den beiden bestehenden Campusteilen 1 und 2 sowie der geplanten neuen Baufakultät am Campus 3.

Bestandsaufnahme Haunstetter Straße

An den Bahngleisen 1,2,3 und 4 halten die Regionalzuglinien R1, R2 und R11. Darunter läuft quer dazu die Haunstetter Straße. Dort halten an Haltestellen A und B die Tramlinien 2 und 3. Direkt an der Straße hält die Nachtbuslinie 94 an Bussteig C und D. Vor Allem sind die Tramhaltestellen sehr eng und klein gestaltet. Dort ist nur wenig Platz und während dem Hochschulbetrieb ist die Haltestelle häufig überfüllt. Da über der Haltestelle die Zuggleise verlaufen, fällt nur wenig Tageslicht ein. Die Beleuchtung ist relativ dunkel und es liegt viel Abfall und Taubenkot am Boden.

"Taubenkot und Abfall verdrecken Unterführung am Bahnhof Haunstetter Straße" "Der Bahnhof Haunstetter Straße hat ein Schmutzproblem: Die Unterführung ist stellenweise von Taubenkot völlig verdreckt. Die Tiere sitzen auf großen Reklametafeln und verunreinigen das Pflaster, auf dem Fahrgäste auf die Straßenbahn warten oder zu den Bahngleisen gehen. Netze und Taubenspikes scheinen nur bedingt zu nutzen. Offenbar animiert der Vogelkot wartende Fahrgäste, Zigarettenkippen und Abfall ebenfalls auf den Boden zu entsorgen." Fridtjof Atterdal, Augsburger Allgemeine

Um herauszufinden welche Verbesserungen der Haltestelle Haunstetter Straße von den Studenten gewünscht sind, haben wir eine weitere Umfrage erstellt. Hierbei haben wir die Beseitigung des Taubenkots und Abfalls als Antwortmöglichkeit ausgelassen, da dies in unseren Augen ein offensichtliches Problem ist.

Fazit: Zu erkennen war, dass an allen Verbesserungsvorschlägen Interesse besteht, weshalb wir im Nachfolgenden positive Referenzbeispiele aufgeführt haben. Am schwierigsten erscheint es uns, die Sitzplätze zu erweitern, da der Platz dafür leider sehr begrenzt ist.

Begrünung

Unter dem Motto „Greener Linien“ setzen die Wiener Linien laufend Projekte um, die die Öffis noch klimafreundlicher machen. In einem innovativen Pilotprojekt entsteht daher gegenüber vom Parlament eine neue begrünte Straßenbahn-Haltestelle.

 „Wir kämpfen mit einer Vielzahl von Maßnahmen gegen klimawandelbedingte Hitzeinseln in unserer Stadt. Begrünungen bei Öffi-Haltestellen spenden Schatten und helfen so die Umgebungstemperatur zu senken, ein aktiver Beitrag für die Klimamusterstadt Wien. Zudem trägt ein bunt blühendes Dach sowie begrünte Wände an Haltestellen auch zur optischen Aufwertung bei“ (Stadträtin Ulli Sima)

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Beleuchtung

Haltestelle Münchner Freiheit: Aus 18 dreigeteilten Stützen entwickelt sich eine gewölbeförmige Dachkonstruktion über 73 auf 31 Meter. Über die sternförmigen Öffnungen des Daches im Bereich der Stützen fällt Tageslicht unter die Dachkonstruktion. An der Dachkonstruktion selbst werden neben den notwendigen Fahrleitungsdrähten auch Ausstattungselemente und Beleuchtungskörper abgehängt. Bei dem Tragsystem handelt es sich um ein Flächentragsystem.

Fahrradstellplätze

BIKE+RIDE-OFFENSIVE: Sammelschließanlagen sind ab sofort bestellbar. Die Deutsche Bahn und das Bundesumweltministerium sorgen mit der gemeinsamen Bike+Ride-Offensive für mehr Fahrradabstellmöglichkeiten an Bahnhöfen. Ab sofort können Kommunen auch den Anlagentyp Sammelschließanlage über einen Rahmenvertrag beschaffen. Ziel ist es, Fahrgästen den Umstieg vom Fahrrad als Zubringer auf die Bahn zu erleichtern. Bis Ende 2022 sollen deutschlandweit bis zu 100.000 zusätzliche Radabstellplätze entstehen.

Bessere Fußweginfrastruktur

Die U-Bahn-Linie 5 verbindet den Frankfurter Hauptbahnhof mit dem Stadtteil Preungesheim im Norden. Um einen möglichst fließenden Übergang von Haltestelle, Gehweg und umgebendem Straßenraum zu erreichen, wurden die Bahnsteige der Haltestelle Glauburgstraße leicht ansteigend ausgeführt: Die äußeren Segmente sind 60 cm hoch, der Mittelteil 80 cm. Rampen und Treppen führen hinauf. Der Gehwegbelag setzt sich auf dem Bahnsteig fort, Grünflächen und ein taktiles Leitsystem ergänzen ihn. In der Mitte der beiden Bahnsteige befindet sich jeweils eine Überdachung als Wetterschutz für die Wartenden. Sie wirkt wie eine gefaltete Skulptur aus Metall.

Mobilitätsmanagement

(Lukas Frey, Maximilian Käser, Daniel Kutscher, Sebastian Brieden)

Umfrageergebnisse – Mobilitätsmanagement

Für das Mobilitätsmanagement wurden Fragen für eine Umfrage unter Studierenden gestellt und 121 Antworten ausgewertet. Die folgenden Ausführungen stellen die Ergebnisauswertung mit einer Interpretation dar, die in die Entwurfslogiken für die neue Baufakultät einfließen.

Die erste Abbildung zeigt den Modal Split, d.h. die Verteilung der von den Studierenden in der Umfrage angegebenen Verkehrsoptionen, die für den Weg zur Hochschule derzeit genutzt werden.

Im folgenden wurden die Studierenden gefragt, welche Möglichkeiten für einen Verzicht auf das Auto für sie ausschlaggebend wären.

Ein Großteil der Autofahrer wünscht sich eine bessere Bus und Bahn Infrastruktur. Ca. 70% der Studierenden würden ohne Auto zur Hochschule kommen, wenn der ÖPNV regelmäßiger fahren würde und die Haltestelleninfrastruktur besser wäre. Man kann darauf schließen das ein Ausbau des ÖPNV den Parkplatzbedarfs des Campusses deutlich reduziert und Studierende häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Campus fahren würden.

  • Ca. 10% der Studierenden würden die Möglichkeit des Bike-Sharings nutzen, sollte die Infrastruktur besser ausgebaut sein.
  • Ca. 15% würden Ihr Auto im Stadtrand stehen lassen und über Park und Ride Parkplätz zur Hochschule gelangen.
  • Lediglich 16% würden gar nicht auf ihr Auto verzichten.

Zusammenfassend lässt sich sagen das ein Großteil des Verkehrsaufkommen zur Hochschule sich durch ein besseres Mobilitätsmanagement verhindern lassen würde und man die benötigte Stellplatzanzahl der Hochschule von 1 Stellplatz pro 10 Studierenden reduzieren könnte.

Im folgenden werden die Fragen 4,5 & 6 der Umfrage analysiert.

4. Welche PLZ hat dein Wohnort?

Die Karte zeigt das Kartierungsergebnis für 119 Umfrageteilnehmer als größenskalierte Punkte von einem Studierenden (kleinster Punkt) bis zu 10 Studierenden (größter Punkt) mit Wohnort in der gleichen Postleitzahl. Die am weitesten entfernten Wohnorte sind Wolframs-Eschenbach in der Nähe von Ansbach im Norden des Kartenausschnitts bzw. Lindeberg im Allgäu im Südwesten in Nähe des Bodensees.

Zoomen Sie in den Ausschnitt, um die Verteilung in und um das Ballungszentrum Augsburg besser zu erkennen.

In der Frage 5 wurde gefragt, ob die Personen mit dem ÖPNV zur Hochschule anreisen. Diejenigen, die mit Nein geantwortet haben, wurden in Frage 6 gefragt, warum sie nicht mit dem ÖPNV zur Hochschule fahren. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass von 134 Befragten 83 Personen den ÖPNV nutzen und 52 nicht mit dem ÖPNV zur Hochschule anreisen.

Wie aus der Umfrage hervorgeht, besteht die eine Gruppe aus Personen die in Augsburg wohnen und nah genug an der Hochschule wohnen um nicht mit dem ÖPNV anzureisen. Diese Gruppe bevorzugt das Fahrrad oder geht zu Fuß. Die problematische Gruppe, die mit dem Auto anreist, gibt als Hauptproblem die lange Reisezeit und die hohen Kosten des ÖPNV‘s an. Bei dieser Gruppe handelt es sich um Personen, die entweder in Randgebieten von Augsburg oder in umliegenden Kommunen wohnen. Eine Möglichkeit, um die Kosten für die Studierenden zu senken, wäre es, entweder den Geltungsbereich des Semestertickets auch auf umliegenden Gebiete auszuweiten oder das für den Mai angekündigte 49€ Ticket in das Semesterticket zu integrieren. Zusätzlich sollte eine Abwägung stattfinden das Stadtbahnnetz auf umliegenden Gebiete zu erweitern (Gersthofen, Kissing, etc.)  oder eventuelle Schnellbusse anzubieten, die mit weniger Stopps das Stadtzentrum ansteuern.

Die nebenstehende Abbildung zeigt, welche Wegebeziehungen für das Gelände der neuen Baufakultät angenommen und im Entwurf berücksichtigt werden.

Denkmalschutz

Denkmal und Ort am Prinz-Karl-Gelände (Ferdinand Schuster, Jan Wiesmüller, Christian Fischer, Florian Rack)

Überblick des geschichtlichen Hintergrunds

  • 1882-1884: Neubau in Massivbauweise mit Beton-/Ziegelgewölbedecken mit vorgeblendetem Klinkermauerwerk, Nutzung als Infanteriekaserne und Einzug des 3. Infanterieregiments
  • 1885: Namensgebung „Prinz Karl von Bayern Kaserne“
  • 1935 bis 1945: Nutzung als Militärgebäude durch Nationalsozialisten•1950: Nutzung durch US Armee
  • 1969 bis 1992: Nutzung durch Bundeswehr
  • 1979: Denkmalschutz für das Gebäude in der Schertlinstraße•1980: Notbedachung
  • 1994: Eigentum der Stadt Augsburg
  • 1997: Modernisierung Nutzung durch Geschäfte, Büros, Arztpraxen und einem Restaurant
  • 2004: Umbau des Hauptgebäudes und Neubau einer Tiefgarage
  • 2008: Aufstockung der Seitenrisaliten

Die Prinz-Karl-Kaserne ist eine ehemalige Kaserne im Augsburger Stadtteil Hochfeld. Ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts für die bayerische Armee gebaut, wurde es erstmals nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der US-Garnison Augsburg und ab Ende der 1960er Jahre von der Bundeswehr genutzt.

Heute befindet sich an dieser Stelle das nach der Kaserne benannte Fürsten-Karl-Viertel.

Die Kaserne wurde 1882 für das 3. Königlich Bayerische Infanterie-Regiment errichtet, das seit 1806 in Augsburg stationiert war. Ein Teil des Kasernengeländes – damals noch am Stadtrand – war als  Erweiterungsfläche des evangelischen Friedhofs vorgesehen.

Am 4. April 1885 benannte König Ludwig II. von Bayern die Generalkaserne „Prinz-Karl-Kaserne“ und kam damit dem Wunsch des Obersten und Regimentschefs von Parseval nach.

In den folgenden Jahrzehnten wurde das Kasernengelände durch verschiedene Anbauten erweitert

1935, zwei Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933, wurde es in „Infanterie-Bataillon“ umbenannt.

Ab 1950 wurde das Gelände von der US-Armee genutzt und 1969 an die Bundeswehr übergeben – dabei wurde es in „Prinz-Karl-Kaserne “ umbenannt. Bis zum endgültigen Abzug der Bundeswehr im Jahr 1992 waren sämtliche Augsburger Bundeswehrdienststellen in Teilen der Kasernengebäude untergebracht, die restlichen Bauten wurden dem Verfall überlassen.

1994 erwarb die Stadt Augsburg das Gelände aus dem Besitz der Bundesrepublik und wandelte es in den folgenden Jahren in das 10,5 Hektar große, gleichnamige „Prinz-Karl-Viertel“ um.

Justizvollzugsanstalt

Die Teilanstalt II und die Jugendarrestanstalt befanden sich auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Karl-Kaserne im Augsburger Hochfeld und wurden dort nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 eingerichtet. Während für die Anstalt II ein Gebäude umgebaut wurde, war das für die Jugendanstalt nicht nötig. Sie befand sich in der ehemaligen Arrestanstalt der Kaserne. Mit der Eröffnung der neu gebauten Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen im Jahre 2015 wurde in der Folge alle Häftlinge verlegt und die Justizvollzugsanstalt Augsburg bis 2016 geschlossen.

Architektur

Maximilianstil: Als Maximilianstil bezeichnet man den Baustil in Bayern zur Zeit des Königs Maximilians II., der von 1848 bis 1864 regierte. Der Maximilianstil war vom historisierenden Stil der Neugotik beeinflusst. Merkmale:

  • die Skelettbauweise unter Verwendung von Gusseisen
  • die vorherrschende Vertikalität
  • die spitzbogige Arkatur als Leitmotiv
  • die Verkleidung der Fassaden mit Terrakotta,
  • der helle, heitere, fast graphische Gesamtcharakter
  • die unterschiedliche Geschosseinteilung von Schauseite  und Innenbau

Sanierung des Baudenkmals

Was ist zu beachten?

  • Energieberater, Bausachverständigen oder Architekten konsultieren
  • Jede Denkmalsanierung ist im Vorfeld genehmigungspflichtig
  • Charakter und Erscheinung der Immobilie durch die Altbausanierung darf nicht verändert werden
  • Alte Kastenfenster oder eine Stuckfassade müssen erhalten bleiben
  • Geringe Energiekosten lassen sich mit dem Erhalt der historischen Bausubstanz vereinen
  • Hohes Energieeisparungspotential
  • Werden größere bauliche Veränderungen vorgenommen, müssen die betroffenen Bauteile bestimmte U-Werte für den Wärmedurchgang einhalten
  • Es gibt spezielle Denkmal-PV-Module
  • Der Staat stellt unterschiedliche Förderprogramme

Wo gibt es Probleme?

  • U-Werte schwer zu erreichen ohne Außenwanddämmung Dicke Innenwanddämmungen notwendig Innenwanddämmung nur möglich, wenn keine Stuckarbeiten vorhanden Dachsanierung oft statisch (problematisch) Entstehung hohe Kosten und Zeitaufwände Oft Differenzen zwischen Denkmalbehörde und Architekten Die Denkmal-Strukturen dürfen nicht verändert werden (Wände, Optik etc.)

Beispiel 1: The faculty – Baucampus Augsburg (Autoren: D. Nieroba / C. Fickler)

Die Planung des neuen Baucampus bedarf einer genaueren Betrachtung des denkmalgeschützten Gebäudes im Süd-Osten des Grundstücks. Die Erhaltung ist erstrebenswert.

Legende: rot = thermische Hülle; schwarz = Bestand

Beispiel 1 (Fortsetzung): Sanierungsvorschläge

  • Anbringung eines 4 cm dicken Wärmedämmputz (WLG 050) auf 16 cm dicken Holzfaserdämmplatten (WLG 035) an den Innenwänden
  • Reduzierung U-Wert auf 0,17 W/m²K
  • Dämmung Dach und Bodenplatten
  • Durch An/Aufbau wird die längste Fassadenseite aus der thermischen Hülle genommen (Reduzierung Wärmeverluste, Erhalt Bestandsfassade)
  • Erlebbarkeit der Bausubstanz durch Anbau im Westen
  • Einbau Hackschnitzelanlage mit Lager im Keller des Gebäudes
  • Aufbringung PV-Anlage auf Dachaufstockung

Beispiel 1 (Fortsetzung): Ergebnis

  • Erreichung eines KfW 55 EE Standards
  • Primärenergiebedarf: 68,16 kWh/m²a

Beispiel 2: Strategien zur Einbindung der JVA in das Konzept „The Faculty“ (Autoren: Wiesmüller/Schuster)

  • Gestaltung von Innenwänden in Klinkeroptik (ähnlich der Fassade der JVA). Positive Synergieeffekte: Akustik und Speichermasse im Gebäude
  • Umfunktion von Beton Fertigteilwänden (ehem. Gefängnismauern) zu Kunstwerken / Sitzgelegenheiten im Außenbereich
  • Durchwegung und Bezug zum Park, In-Wert-Setzung des Biotops
  • Einbindung der ehem. JVA ins Gesamtkonzept über Stege

Beispiel 3: Integration des Denkmals in den Entwurf (Autoren: Binder/Pillmeier)

Der Denkmalschutz dient dem Schutz von Kulturdenkmälern und kulturhistorisch relevanten Gesamtanlagen (Ensembleschutz). Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass Denkmäler dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört werden und so diese zumeist architektonisch ausgeführten Kulturgüter dauerhaft gesichert werden. Das Einbeziehen der Denkmäler im Prinz-Karl-Viertel hatte große Wichtigkeit bei diesem Entwurf. Der Grundgedanke ist es, die Blick- und Wegbeziehung zum Grundstück herzustellen und zu erhalten, sodass die Denkmäler ein bedeutenden Teil des Entwurfs darstellen und ebenso ein Kontrast zwischen Neubau und Denkmal hergestellt wird.

Beispiel 3 (Fortsetzung): Grundriss

Um das Zusammenspiel von Denkmal und Neubau zu fördern, wurden immer zwei Gefängniszellen der alten JVA zu einem größeren Raum verändert. Bei dem neu entstehenden Campus sind in diesen Räumen dann sogenannte „Shared Offices“ geplant, die Unternehmen anmieten können und dann Studenten für diese Unternehmen eine Werkstudententätigkeit ausführen. Außerdem werden die alten Fenster des Denkmals nun umfunktioniert zu Durchgängen in den Neubau. Dort befinden sich weitere Arbeitsplätze und Besprechungsboxen die von Unternehmen und Studenten genutzt werden können.

Beispiel 3 (Fortsetzung): Adressbildung

Um das Denkmal in den künftigen Campus zu integrieren, schließt der Neubau direkt an die Westfassade des Denkmals an. Dadurch entsteht im Innenraum eine spannende Auseinandersetzung zwischen Bestand und Neubau. Die großflächige Glasfassade und eine Glasfuge im Dach sorgen für eine gute Tageslichtversorgung. Durch die Transparenz und das niedrigere Dach des Neubauanschlusses, ordnet sich der Neubau dem Denkmal unter. Im Erdgeschoss sollen Shared Offices entstehen. Um die Zellenstruktur der ehemaligen JVA beizubehalten, bleibt in der Mitte des Raumes ein Innenwandstück erhalten. Durch Durchbrüche in den Innenwänden werden aus den ehemaligen Gefängniszellen attraktive Büroräume. Auch an der Außenwand sind große Wanddurchbrüche geplant, um die großen Büroflächen mit ausreichend Tageslicht zu versorgen. Im Obergeschoss soll eine Übernachtungsunterkunft Platz finden. Um auch in diesen Räumlichkeiten eine gute Tageslichtversorgung zu bieten, werden die Fensteröffnungen nach unten vergrößert, die historischen Fenstersturze bleiben aber erhalten.

Beispiel 4: Piktogramm für einen ausgewählten Entwurf (Entwurf: F. Schuster / J. Wiesmüller)

Beispiel 5: Einbindungsstrategie der ehemaligen JVA (Autoren: C. Fischer, F. Rack)

Sinnvolle Nutzung bei möglichst wenig Eingriff in die Gesamtkonstruktion durch:

  • Durchgezogenes Lichtband im vorgesetzten Gebäudekörper in Fassade und Dach um eine gewisse „Distanz“ zum Denkmal zu wahren und eine gute Versorgung mit Tageslicht sicher zu stellen.
  • Die Orthogonalität des Gesamtgeländes wird durch den Anschluss mit dem Gebäudekörper unterbrochen und eine Einbindung in die neue Struktur gegeben.
  • Anbindung über vorgesetzten Gebäudekörper und Anschluss über Stege.
  • Öffnung (und Nutzung) der ehem. JVA Räumlichkeiten durch bodentiefe Öffnung der Zellenfenster (Fassadendurchbruch) in jeder zweiten Zelle
  • paarweise Verbindung der Zellen durch teilweises Entfernen der Trennwände um besser nutzbare Räumlichkeiten zu schaffen.
  • Erhalten des Flurcharakters des Zellentrakts durch erhalten der niedrigen originalen Zellentüren und Nutzung der Flure als zusätzliche Ausstellungs- und Präsentationsflächen.
  • 60mm Innendämmung an den Außenwänden um einen Mindestdämmstandard zu erreichen und trotzdem die äußere Gestalt des Sichtmauerwerks zu erhalten. Dämmung der obersten Geschossdecke mit maximal möglicher Dämmstärke.
  • Nutzung der Räumlichkeiten als studentische Arbeitsbereiche, Rückzugsmöglichkeit für Modellbau, kleine Kochmöglichkeit für Studenten und temporäre Übernachtungsmöglichkeit (vgl. Grundrisse v. Planlayout).

Autoren

(Hinweis: Bei Überschneidungen wurden Inhalte redaktionell zusammengeführt bzw. gekürzt)

Stadtgrün

Florian Rack | Christian Fischer

Walkability

Dorothea Nieroba | Christian Fickler

Sharing Economy

Felix Binder | Tobias Pillmeier

Energiehaushalt

Ksenia Lebedeva

Haltestellen

Ferdinand Schuster, Jan Wiesmüller

Mobilitätsmanagement

Lukas Frey |Maximilian Käser |Daniel Kutscher|Sebastian Brieden

Denkmalschutz

Ferdinand Schuster, Jan Wiesmüller, Florian Rack, Christian Fischer, Felix Binder, Tobias Pillmeier

Ausgewählte Routen für die Ortsbegehung mit dem Walkability Route Audit Tool (WRAT)

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Attraktivität je Route

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Komfort je Route

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Direktheit je Route

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Sicherheit je Route

Netzdiagramm zur Darstellung der Bewertungen der Kategorie Zusammenhalt je Route

Netzdiagramm zur Darstellung der Gesamtbewertungen über alle Kategorien je Route

Überwindbarkeit von Bordsteinhöhen für unterschiedliche Radradien.

Bordsteinabsenkung für barrierefreie Fußgängerüberquerungen

Ansätze zur Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit im öffentlichen Stadtraum

The Faculty - Klimaneutrales Energiedesign