Schweizer Atomkraftwerke

Ermittlung von Gefahrenradien und die Standortsuche für ein neues Atomkraftwerk in der Schweiz

Fragestellung/Projekt: Eine GIS-Analysearbeit zum Thema Atomkraftwerke in der Schweiz, die sich auf die Ermittlung von Gefahrenradien und die Standortsuche für ein neues Atomkraftwerk konzentriert.

Einführung

Könnte so ein möglicher Ausbau der Atomenergie in der Schweiz aussehen?

Die Meinungen zum Bau neuer Atomkraftwerke (AKW) in der Schweiz sind stark gespalten. Einerseits existieren Verbote zum Bau von AKWs und andererseits besteht die Notwendigkeit neue Energiequellen zu erschliessen. Lediglich 30% der Bevölkerung sind Befürworter des Ausbaus der Atomenergie der Schweiz. In diesem Projekt ermitteln wir einen optimalen Standort für ein neues AKW, unter Berücksichtigung der folgenden Kriterien: Naturschutzgebiete, Gewässer, Bevölkerungsdichte.

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Aktuelle AKWs in der Schweiz

Die drei Atomkraftwerke der Schweiz und deren Gefahrenradien (Karte 1)

Die vorliegende Karte zeigt eine geografische Informationssystemanalyse (GIS) der Atomkraftwerke in der Schweiz: Beznau, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, wobei letzteres nicht mehr in Betrieb ist. Die Karte veranschaulicht die Gefahrenradien, die um die Kernkraftanlagen gelegt wurden, um potenzielle Risikobereiche für die Bevölkerung und Umgebung zu kennzeichnen.

Man sieht die zwei unterschiedliche Gefahrenzonen: Der rote Radius symbolisiert die höchste Gefahrenzone mit einem Umkreis von 3 Kilometern, wo im Falle eines schweren Unfalls eine sofortige Evakuierung notwendig werden könnte, um Früh-Todesfälle durch akute Strahlenkrankheit zu vermeiden. Der orange Radius hingegen markiert eine erweiterte Zone von 20 Kilometern, in der das Risiko zwar geringer ist, jedoch Vorsichts- und Schutzmassnahmen immer noch geboten sind. Alle diese Radien wurden mit hilfe der Pufferfunktion, ohne die Beachtung eines Windes, berechnet.

Voraussetzungen für neue AKW's

Zusammenführung der Kriterien

Standortsuche für ein neues Atomkraftwerk (Karte 6)

Die zusammengeführte Karte integriert alle kritischen Kriterien für die Standortwahl eines neuen Kernkraftwerks in der Schweiz: Bevölkerungsdichte, großen Seen und Naturschutzgebieten sowie Flussnähe.

Die perfekten Standorte lassen sich an den Schnittpunkten dieser Kriterien identifizieren: Sie liegen in den hellen Quadranten, mit einer Bevölkerung kleiner als 20'000, die nicht durch grüne oder blaue Farben überlagert werden. Diese Standorte sind weit genug von dicht besiedelten Städten, großen Seen und Naturschutzgebieten entfernt, um im Falle eines Unfalls das Risiko für Menschen und Umwelt zu minimieren, bieten jedoch gleichzeitig Zugang zu Flusswasser für Kühlzwecke.

Standortsanalyse

Optimale Standorte (Karte 7)

Um nicht nur eine grafische Analyse zu erstellen, haben wir mithilfe des Tools ''nach Attributen und Position suchen'', jene Bevölkerungsfelder herausgefiltert, in denen die vorher genannten Voraussetzungen vorliegen. Das neue AKW sollte daher innerhalb des 2km Puffers an einem Fluss liegen und in einem der grünen Quadrate sein. Die meisten optimalen Standorte befinden sich in den zentral Alpen. Dies ist hauptsächlich auf die geringe Bevölkerungsdichte zurückzuführen (siehe Karte 6) . Letzteres führt zu einer geringeren Gefährdung für die Menschen. 

Windsituationen Gösgen

mSv ist eine Einheit für Strahlung | kBq steht für eine bestimmte Menge einer radioaktiven Substanz ( https://institutbiosphere.ch/wa_files/EUNUPRI-2019v01.pdf )

Aufgrund der unterschiedlichen Winde, die täglich in der Schweiz herrschen, haben wir den Wind bei der Berechnung der Gefährdungsgebiete vernachlässigt. Die folgende Galerie zeigt anhand von 18 verschiedenen Winddaten in Europa die Ausbreitung einer nuklearen Wolke nach einer Kernschmelze in Gösgen. In den unterschiedlichen Szenarien könnte dies bis zu 25 Millionen Todesopfer in ganz Europa zur Folge haben.

Fazit

Vergleich aktuelle AKW (Karte 8)

Die aktuellen AKW sind nach unseren Kriterien nicht optimal plaziert, da unsere Kriterien die wirtschaftliche Rentabilität vernachlässigen. Bei der Platzierung neuer AKWs in den Alpen müsste zusätzliche Infrastruktur für Kühlung und Energietransport geschaffen werden. Andererseits könnten die Folgen einer Kernschmelze in diesem Gebiet deutlich gemildert werden, da sich Winde in den Alpentälern langsamer ausbreiten. Dies würde auch zu einer verlängerten Evakuierungszeit führen, die potenziell Millionen von Menschenleben retten könnte.

Könnte so ein möglicher Ausbau der Atomenergie in der Schweiz aussehen?