Hamborg - Venedig vun'n Noorden un Bruuhuus vun de Hanse
Dörch de Fleete weer Hamborg de perfekte Ümslagsteed för Koorn un annere Woren ut de Ümgegend vun Hamborg un ümto un wieder weg.
Start: Steinstraße
De Naam vun de nd. „Steenstrate“ = Steinstraße wiest ut, dat düsse Straat al in dat 13. Johrhunnert plastert weer. Se weer de Anfang vun de ole Landstraat na Lübeek, de dör dat Steintor, dat later na Noorden versett worden is, un wieder över den Steindamm in de Vörstadt St. Georg leep.
Der Name der nd. "Steenstrate" = Steinstraße erinnert daran, dass sie schon im 13. Jahrhundert gepflastert wurde. Sie markierte den Beginn der alten Landstraße nach Lübeck, die durch das – später nach Norden versetzte – Steintor und weiter über den Steindamm in der Vorstadt St. Georg verlief.
The name of the Low German "Steenstrate" = Stone Street reminds us that it was already paved in the 13th century. It marked the beginning of the old country road to Lübeck, which ran through the stone gate - later moved to the north - and further over the stone dam in the suburb of St. Georg.
Springeltwiete
Bet 1323 hett düsse Gass noch Töpfertwiete un af 1337 Gröpertwiete heten. Düsse Handwarker harrn hier ehr Warksteden. Mnd. „Gröper“=Töpfer, de Pött ut Toon, de Gropen oder Grapen, maakt hett.
Bis 1323 hieß diese Gasse noch Töpfertwiete und ab 1337 Gröpertwiete, da diese dort ihre Werkstätten hatten. Mnd. "Gröper" = Töpfer, der irdene Kochgefäße, die Gropen oder Grapen herstellte.
Until 1323 this alley was still called Töpfertwiete and from 1337 Gröpertwiete, because they had their workshops there. Middle Low German "Gröper" = potter who made earthen cooking vessels, the Gropen or Grapen.
Altstädter Twiete
Dat Wort Twiete kennt wi in de nordnedderdüütschen, as ok in de west- und ostfälischen Dialekte vun Plattdüütsch. Torüch geiht dat op Middelnedderdüütsch "twîte“. Wo dat nu aver nau weg is, weet een nich nipp un nau. Wiel düsse Straten anschienend woll en lütten Padd twüschen twee Hüüs meent, kann dat ween, dat dat vun de enge Buwies in dat Middelöller kümmt. De Dacken vun de Hüüs weren baven breder un hebbt över dat Muerwark rutraagt. So is twüschen de Hüüs Platz kamen. De is vun de Navers bruukt worden, hett aver keeneen tohöört. Wiel Twieten oder Tweten lütte Padden sünd, warrt se in de Alldagsspraak na ehr Ümgeven nennt. To’n Bispill na de Navers („Bäckertwete“, „Fischertwiete“), Hüüs („Posttwete“, „Twete zur Synagoge“) oder na dat Utsehen („Altstädter Twiete“, „Lüttke Twiete“).
Das Wort Twiete ist sowohl nordniederdeutsch als auch west und ostfälisch belegt und geht auf mittelniederdeutsch "twîte" zurück. Die Wortherkunft ist nicht eindeutig geklärt. Unter Zugrundelegung der wahrscheinlichen Ausgangsbedeutung‚ Durchgang zwischen Häusern‘ ist es gut vorstellbar, dass solche schmalen Gänge, die zwischen zwei Häusern entstanden, wenn die Traufen über die Hausmauern hinausragten und damit zu einem kleinen Abstand zwischen den Gebäuden führten, von beiden Nachbarn genutzt wurden, aber keinem allein gehörten.
Da es sich bei Twieten um kleine Gassen handelt, werden sie umgangsprachlich nach den Gegebenheiten benannt. Etwa zu den Anwohnern („Bäckertwete“, „Fischertwiete“), anliegenden Gebäuden („Posttwete“, „Twete zur Synagoge“) oder zum Erscheinungsbild („Altstädter Twiete“, „Lüttke Twiete“).
The word Twiete is used in North Low German as well as in West and East German and goes back to Middle Low German "twîte". The origin of the word is not clear. Taking the probable original meaning 'passage between houses' as a basis, it is quite conceivable that such narrow passages, which arose between two houses when the eaves protruded beyond the house walls and thus led to a small distance between the buildings, were used by both neighbours but belonged to neither alone.
Since twetens are small alleys, they are colloquially named after the circumstances. For example, to the residents ("Bäckertwete", "Fischertwiete"), adjacent buildings ("Posttwete", "Twete zur Synagoge") or the appearance ("Altstädter Twiete", "Lüttke Twiete").
Kattrepel
De Straat in de Ooltstadt gifft dat siet dat Johr 1278. Wat de Naam nau heet, is aver nich klar. In dat Verteken vun Stratennaams vun 1925 heet dat, dat de Kattrepel en aflegen un gruseligen Steed weer De Padd leeg in dat 13. Johrhunnert noch op de Butensiet vun de Stadtmuer.
De Wöör Kot = Schiet, Katze = Katte, Kate = Kaat oder ok mnd. repeln = balgen und Reep = Seil, mit dat utmeten warrt, wo breet en Huussteed is, sünd al rantrocken worden, womit de Naam verklaart warrn schull. So weer de Kattrepel en Steed, wo sik de Katten düchtig in de Wull harrn un sik kloppt hebbt.
Villicht kümmt de Naam aver ok vun de Ümgeven in’t Middeloller. Denn Katt oder Gatt heet ok Lock oder Brook. Also weer de Idee vun en aflegen lütten Padd in de Brook mööglich: dat Kattenlock.
Heel anners dinkt Jonas Ludwig Heß. He meent, dat Kattrepel vun „Kathedralen-Treppe“ kümmt, also den Stieg de na den Dom henleep. Den Dom gifft dat nich mehr.
Die Straße in der Altstadt wird seit dem 1278 belegt. Die Bedeutung des Namens ist jedoch schon seit längerer Zeit unklar. Im Verzeichnis der Straßennamenerklärungen von 1925 wird Kattrepel für einen abgelegenen, unheimlichen Ort gehalten, da der Weg im 13. Jahrhundert außerhalb der ältesten Stadtmauer lag.
Die Wörter Kot , Katze , Kate und Rep (Seil als Maß der Breite eines Katengrundstücks) sind schon zur Erklärung herangezogen worden, so dass es einleuchtend wäre, Kattrepel als Gegend zu bezeichnen, in der Katzen sich raufen (mnd. Katte = Katze, repeln = balgen).
Als weitere Deutung kann der Name auch auf einen Flurnamen zurückzuführen sein, denn Katt/ Gatt bedeutet auch Sumpf/Loch.
Vielleicht ist damit ein abgelegenes Sträßchen ("Katzenloch") gemeint. Eine weitere Annahme von Jonas Ludwig von Heß lautet allerdings, dass Kattrepel sich von "Kathedralen-Treppe", also dem Weg, der zum früheren Dom von Hamburg führte, herleite.
The street in the old town has been documented since 1278. However, the meaning of the name has been unclear for some time. In the 1925 list of street name explanations, Kattrepel is thought to be a remote, sinister place, as the road lay outside the oldest town wall in the 13th century.
The words Kot , Katze , Kate and Rep (rope as a measure of the width of a katen plot) have already been used to explain it, so it would be plausible to call Kattrepel an area where cats scuffled (mnd. Katte = cat, repeln = to scuffle).
As a further interpretation, the name can also be traced back to a field name, because Katt/Gatt also means swamp/hole.
Perhaps this refers to a remote little road ("Katzenloch"). Another assumption by Jonas Ludwig von Heß, however, is that Kattrepel derives from "Kathedralen-Treppe", i.e. the path that led to the former cathedral of Hamburg.
Schopenstehl
Wo de Naam vun weg is, is nich seker. Dat mag sien, dat is en Kortform vun Schöppen- oder „Schöffenstegel“. De Stegel weer denn de Tripp oder Stieg, de vun de Mannslüüd bi dat Gericht (Schöffen) bruukt worden is, wo se na den deper legenen Fischmarkt henkemen. Dor is fröher Gericht hollen worden. En anner Theorie seggt, dat geiht op hd. „Schupfenstuhl“ torüch. Dat weer in´t Middelöller en Foltergerät, mit dat Halunken in dat Water vun de Reichenstraßenfleet dükert worden sünd.
Die Herkunft des Namens ist unsicher: Möglicherweise handelt es sich um eine Verkürzung von Schöppen- oder „Schöffenstegel“, wobei Stegel hier eine Treppe oder einen steilen Weg bezeichnet, der von den Gerichtsherren (Schöffen) benutzt wurde, um vom Rathaus zum tiefer gelegenen Fischmarkt zu gelangen, der in alter Zeit auch als Gerichtsstätte diente. Eine andere Theorie führt das Wort auf den „Schupfenstuhl“ zurück, eine Vorrichtung, mit der verurteilte Straftäter im Mittelalter ins Wasser des nahegelegenen Reichenstraßenfleets getaucht wurden.
The origin of the name is uncertain: it is possibly a shortening of Schöppen- or "Schöffenstegel", whereby Stegel here refers to a staircase or a steep path used by the lords of the court (Schöffen) to get from the town hall to the lower-lying fish market, which in ancient times also served as a courtroom. Another theory traces the word back to the "Schupfenstuhl", a device used in the Middle Ages to immerse convicted criminals in the water of the nearby Reichenstraßenfleet.
Niedernstraße
De "Nedderstraat" hett ehrn Naam, dorvun, dat se de deper legene Parallelstraat vun de Steenstraat is.
Die mnd. "Nedderstraat" bekam ihren Namen, weil sie tiefer als die parallel liegende Steinstraße liegt.
The Middle Low German "Nedderstraat" got its name because it is lower than the parallel Steinstraße.
Depenau
Deep heet hd. "tief" un en Au is hd. "größerer Bach". Dat mag sien un de Naam betreckt sik op en Siedenarm vun de Bill.
Nd. "Deep" = Tief un "Au"= größerer Bach. Der Name bezieht sich möglicherweise auf einen Seitenarm der Bille.
Low German "Deep" = deep and "Au" = larger stream. The name possibly refers to a branch of the Bille.
Hopfensack
De velen Straten, de sik op Hoppen betreckt, heet nich ahn Sinn so. In dat 14. Johrhunnert weer Hamborg mit sien meist 500 lütten Bruereen DAT Bruuhuus vun de Hanse.
Die vielen Straßen, die sich auf den Hopfen beziehen, haben ihre Namen zu Recht. Im 14.Jahrhundert galt Hamburg mit seinen fast 500 kleinen und großen Brauereien als Brauhaus der Hanse.
The many streets that refer to hops have their names with good reason. In the 14th century Hamburg, with its almost 500 small and large breweries, was considered the brewing centre of the Hanseatic League.
Meßberg
In dat Johr 1458 findt sik dat eerste Mal de Naam "mesberch" un 1538 "meszberge" in Hamborg. En nd. "Meßbarg" = Mistberg, "Misthaufen" för jeedeneen, gifft dat in dat Middeloller al in vele grote Städer as vundag ok Mülldeponien. Se sünd faken dichtbi Marktsteden oder Ümslagsteden. De Meßberg in Hamborg weer een vun de fief Hauptmarktsteden in de Ooltstadt. De Hannelslüüd weren ut de Ümgegend un hebbt Melk, Eier oder Bodder verköfft. De Melk wörr to´n Deel mit richtige Melk-Ewer, över de Elv na Hamburg bröcht.
Im Jahr 1458 werden die Bezeichnungen "mesberch" un 1538 "meszberge" in Hamburg die ersten Male erwähnt. Öffentlich nd. "Messbarge"= Mistberge, Misthaufen, gab es in vielen größeren mittelalterlichen Städten so wie heute Mülldeponien. Diese waren häufig in der Nähe von Markt- oder Umschlagplätzen. Der Meßberg in Hamburg war einer der fünf Hauptmarkplätze der Altstadt. Die Händler kamen aus der Umgebung und vekauften Milch, Eier oder Butter. Die Milch kam u.a. mittels spezieller Schiffe, der Milch-Ewer, über die Elbe nach Hamburg.
The terms "mesberch" and "meszberge" were first mentioned in Hamburg in 1458 and 1538 respectively. Public Low German "Messbarge" = dung heap, there were rubbish dumps in many larger medieval towns, just as there are today. These were often located near makrt or transshipment points. The Meßberg in Hamburg was one of the five main market places in the old town. Traders came from the surrounding area to buy milk, eggs or butter. Among other things, the milk came to Hamburg via the Elbe by means of special ships, the Milch-Ewer.
Bild: Gemälde Meßberg von Elias Galli, † etwa um 1700 - pincerno, Bild-PD-alt, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2920763
Dovenfleet
Blangen de velen Hörns un Winkel in de enge Ooltstadt geev dat siet dat Middelöller bet in dat 17. Johrhunnert mit de Dovenfleet noch en Waterstraat, de aver keen Gatt na de Alster, Bill oder Elv harr. Mnd. dof oder dov = "taub, leer", ahn To- un Affloop. Düsse Fleet is aver 1878 dichtkippt worden. De Straat is dormit breder worden un hett den Naam Dovenfleet kregen.
Neben der verwinkelten und dicht bebauten Straße in der Altstadt gab es bis ins 17. Jahrhundert mit dem Dovenfleet einen abgedämmten Wasserarm, der keinen weiteren Zufluss hatte. Mnd. dof oder dov = taub, leer, ohne Zu- und Abfluß.
Dieser Wasserarm wurde 1878 zugeschüttet und die breiter gewordene Straße erhielt den Namen Dovenfleet.
Next to the winding and densely built-up street in the old town, there was a dammed-up water arm until the 17th century. dof or dov = dew, empty, without inflow and outflow.
This water arm was filled in in 1878 and the widened street was named Dovenfleet.
Zippelhaus
Düsse besünnere Naam kümmt vun mnd. Sipolle = "Zwiebel" un vundag nd. Zippel. An düsse Steed is 1535 für de Grööntüüchhöker ut Bardowick en grote Schüün buut wordenn. Dor hebbt se dat Grööntüüch lagert, wat se nich verköfft hebbt. To en groten Deel hebbt de Lüüd ut Bardowick Zippeln verköfft un dat hebbt nich de Mannslüüüd maakt, sunnern de Fruunslüüd. De sünd ok jümmers opfolen mank de anneren: se hebbt ehr Körv free baven op ehr Köpp drogen.
Der ungewöhnliche Name hat seinen Ursprung im mittelniederdeutschem. Sipolle = Zwiebel = Zippel. Hier wurde 1535 für die bardowieker Gemüsehändler ein großer Schuppen gebaut, damit das unverkaufte Gemüse gelagert werden konnte. Überwiegend bestand das Gemüse aus Zwiebeln. Der Gemüsehandel wurde nur von Frauen ausgeführt. Auffallend waren die bardowieker Frauen, da sie ihre Körbe frei auf dem Kopf transportierten.
The unusual name has its origins in Middle Low German. Sipolle = onion = Zippel. A large shed was built here in 1535 for the bardowiek greengrocers so that unsold vegetables could be stored. The vegetables consisted mainly of onions. The vegetable trade was only carried out by women. The bardowiek women were conspicuous because they carried their baskets freely on their heads.
Neuer Wandrahm
Wand kümmt nicht vun Muer, sunnern vun mnd. Want = "Tuch, Gewand". De Wandrahmen sünd Holtrahmen ween, de fast an´n Boden verankert weren. Dor hebbt de Wandsnieder de Döker to’n dröög warrn fast maakt. Dorför harrn se de al mit Seep, Farvmiddel un Holtkämme trakteert.
Wand kommt von mnd. Want= Tuch, Gewand. Wandrahmen waren fest im Boden verankerte Holzrahmen, die von Wandschneidern für die mit Seife, Färbemitteln und Holzkämme behandelte Tücher nach dem Wässern zum Trocknen aufgestellt waren.
Wand comes from mlg. Want= cloth, garment. Wand frames were wooden frames firmly anchored in the ground, set up by wall cutters for the cloths treated with soap, dyes and wooden combs to dry after being soaked.
Brook
Op Nedderdüütsch is een "Brook" = Sumpf, Moor.
Im Niederdeutschen bezeichnet "Brook" einen Sumpf oder ein Moor.
In Low German, "brook" refers to a swamp or bog.
Pickhuben
Mnd. „Pick“ = Pech und mnd. „Huben“ = "Häupter, Köpfe". Över de Straat Pickhuben gifft dat twee Vertellsels: Eenmal hett se ehr Naam kregen, wiel de Schippbuer dor ehr Pick lagert hebbt oder anners, wiel dor en Richtsteed weer, wo de verordeelten Halunken ehr Haar afschoren un de Kopphuud mit Pick bestreken kregen hebbt. Dat heet, dat ok Liekedeler-Kaptein Klaus Störtebeker hier so behannelt worden is.
Mnd. „Pick" = Pech und mnd. "Huben"= Köpfe, Häupter - Über die Straße Pickhuben gibt es zweierlei Geschichten: Entweder hat sie ihren Namen von den Pechvorräten, die die ansässigen Schiffbauer dort lagerten oder von einer Richtstätte, wo die Verurteilten kahlgeschoren und mit Pech bestrichen wurden. Angeblich ist dies auch dem Liekedeeler-Kapitän Klaus Störtebeker hier passiert.
Mnd“. Pick" = pitch mnd. Huben"= heads - There are two different stories about the street Pickhuben: Either it got its name from the pitch stocks that the local shipbuilders stored there or from a place of execution where the condemned were shaved and smeared with pitch. Allegedly, this is also what happened to the Liekedeeler captain Klaus Störtebeker here.
Bei den Mühren
Mnd. „Mühren“ = Mauern. Siet dat 13. Johrhunnert sünd düsse Mühren överall dort buut worden, wo de Stadt keen natürliche Schuul harr, as to´n Bispeel dörch Gravens, Fleeten oder de Alster. Dat geev ok keen Stadtmuer oder Wälle mit Scheetbastionen. In dat 16. Johrhunnert sünd denn noch de Korten Mühren dorto kamen. Beide Straten sünd in de Ooltstadt.
Mnd. „Mühren“ = Mauern. Seit dem 13. Jahrhundert wurden diese Mühren überall dort gebaut, wo die Stadt nicht auf natürliche Weise durch Gräben, Fleete oder Alster geschützt wurde. Auch fehlten hier die Bollwerke (Stadtwälle) mit ihren Bastionen. So entstanden auch im 16. Jahrhundert die "Kurzen Mühren". Beide Straßen befinden sich in der Altstadt.
Mnd. „Mühren“ = walls. Since the 13th century, these walls were built everywhere where the city was not naturally protected by ditches, canals or the Alster. The bulwarks (city ramparts) with their bastions were also missing here. This is also how the "Kurzen Mühren" were built in the 16th century. Both streets are located in the old town.
Mattentwiete
De Straat leep na de Wischen in den Brook, wo dat Wicheln geev. Se liggt in de Ooltstadt un heet al siet dat 14. Johrhunnert so as vundag. Vörher harr se ok annere Namen. 1299 hett se Salinghertwiete heten. „Salhen“ is afleit vun lat. „Salig“ för Wichel. De Mattenmaker hebbt de Twiegen vun de Wicheln för ehr Matten bruukt. 1362 warrt de Straat denn Harenetwiete oder Haartwiete nennt. Mnd. „Haar/Haren/Hor“ bedüüdt hier nu Dreck un Mess. Achteran is dat denn aver de Mattentwiete worden.
Die Straße führte nach den Wiesen im Brook, wo es Weidenbäume gab. Sie befindet sich in der Altstadt und wird seit Mitte des 14. Jahrhunderts so genannt. Davor hatte sie verschiedene Namen. 1299 hieß die Straße Salinghertwiete. Salhen - lateinisch Salig = Weiden. Die Mattenmacher benutzten Weiden zur Herstellung ihrer Ware. 1362 nannte man die Straße Harenetwiete oder Haartwiete. Haar bedeutet in diesem Fall Dreck oder Schmutz. Danach blieb der Name Mattentwiete.
The street led to the meadows in the Brook, where there were pastures. It is located in the old town and has been so called since the middle of the 14th century. Before that it had various names. In 1299 the street was called Salinghertwiete. Salhen - Latin Salig = willows. The mat makers used willows to produce their goods. In 1362 the street was called Harenetwiete or Haartwiete. Hair in this case means dirt or filth. After that, the name Mattentwiete remained.
Deichstraße
De Rieg vun Börgerhüser an de "Deichstraße" steiht - as de Naam seggt - op en Diek twüschen Straat un Nikolaifleet. In dat late Middellöller un de fröhe Neetied sünd op de Dieken Hüüs buut wordenn. Dat weer nödig, denn de Hannel vun de Hansekooplüüd in Hamborg hett Geld un Lüüd antrocken un de Ooltstadt weer nich groot noog för all de Minschen.
Das Ensemble der Bürgerhäuser an der Deichstraße steht – wie der Name auch sagt – auf einem Deich zwischen Straße und Nikolaifleet. Im späten Mittelalter un der frühen Neuzeit wurden die Grundstücke auf den Deichen mit Gebäuden bebaut, da Hamburg durch zunehmenden Handel einen enormen Aufschwung nahm und in der Stadt bald ein Platzmangel herrschte.
The ensemble of town houses on Deichstraße stands - as the name also suggests - on a dike between the street and Nikolaifleet. In the late Middel Ages and the early modern period, the plots of land on the dykes were developed with buildings, as Hamburg was booming with increasing trade and there was soon a shortage of space in the city.
Kleiner Burstah
Dat heet, dat de Beerbruer un de Buern sik mal as dull in de Wull kregen hebbt un se sik düchtig kloppt hebbt. De Beerbruer schüllt ropen hebben: „ Bur stah!“ = "Bauer, bleib stehen!" Vundag warrt aver annahmen, dat Burstah "Bürgergestade" heet. Vun nd. „Bur“ = Bauer un mnd. „Stah“ = Stade, Ufer, Gestade, dormit klor is, dat hier Scheep anleggt. Al siet den Anfang vun dat 14. Johrhunnert gifft dat den Namen „Bi de Burstah“.
Eine Legende besagt, dass es einst zwischen Bierbrauern und Bauern zu einem handfesten Streit gekommen war, weshalb die Brauer riefen nd. "Bur stah!" = Bauer, bleib stehen!. Doch heute ist man davon überzeugt, dass Burstah „Bürgergestade“ bedeutet, von nd. "Bur" = Bauer und nd. "Stah" = Stade, Ufer, Gestade, um den Charakter der Anlegestelle zu betonen. Bereits seit Anfang des 14. Jahrhunderts ist der Name „Bi de Burstah“verbürgt.
Legend has it that there was once a heated argument between brewers and farmers, which led the brewers to shout nd. "Bur stah!" = farmer, stop!. But today one is convinced that Burstah means " Citizen's Gestade", from nd. "Bur" = farmer and nd. "Stah" = stade, bank, shore, to emphasise the character of the landing stage. The name "Bi de Burstah" has been documented since the beginning of the 14th century.
Hopfenmarkt
De Marktsteed hett den Naam vun ehr Bestimmen in dat 14. Johrhunndert kregen: De Hannel mit Hoppen. Vörher het se blots „Ne’er Markt“ heten. Op den Hopfenmarkt warrt buten hannelt. De velen Straten, de sik op Hoppen betrecken, heet nich ahn Sinn so. In dat 14. Johrhunnert weer Hamborg mit sien meist 500 lütten Bruuhüs dat Bruuhuus vun de Hanse. De Bruuhüüs sünd faken dicht an de Fleete buut worden. De Bruer dörfen keen Water ut en Born to’n Bruen nehmen. Blots dat schietige „krüdig-görig“ Water vun de Fleete weer verlöövt. Wenn een doch Bornwater namen hett, is de Bedriev dichtmaakt warrn.
Der Markt erhielt im 14.Jahrhundert den Namen nach seiner damaligen Bestimmung, dem Handel mit Hopfen. Vorher hieß er "Neuer Markt". Auf dem Hopfenmarkt fand der Handel mit Hopfen im Freien statt.
Die vielen Straßen, die sich auf den Hopfen beziehen, haben ihre Namen zu Recht. Im 14.Jahrhundert galt Hamburg mit seinen fast 500 kleinen und großen Brauereien als Brauhaus der Hanse. Die Brauereien lagen meist in der Nähe der Fleete, weil es verboten war, das Wasser aus den Brunnen zum Brauen zu entnehmen. Nur das fäkalhaltige "würzig-aromatische" Wasser der Fleete durfte verwendet werden. Bei Zuwiderhandlung - Schließung des Betriebes.
The market was named in the 14th century after its purpose at the time, the trade in hops. Before that it was called "Neuer Markt". At the hop market, the trade in hops took place in the open air.
The many streets that refer to hops have their names with good reason. In the 14th century Hamburg, with its almost 500 small and large breweries, was considered the brewing centre of the Hanseatic League. The breweries were usually located near the canals because it was forbidden to take water from the wells for brewing. Only the faecal "spicy-aromatic" water from the Fleete could be used. In case of violation - closure of the enterprise.
Hahnentrapp
Wat de Naam nau heet, is nich seker. Villicht vun mnd. „Han“ = hooch un mnd. „Trapp“ = Treppe. In dat 11. Johrhunnert geev dat an düsse Steed en hoge Stieg, de na en Stausee henleep, de as Schul vör en Alster-Flood anleggt worden weer. Aver een weet ok, dat de Straat 1607 as „Hanspa“ un 1667 as „Hahntrapp“ nennt warrt. Höhnerhannelslüüd hebbt hier dat Seggen nq ehr Buden hat. „Trapp“ kann een dann ok as „Spa“ = Spur verstahn. Also de Spoor, den de Höhner un annere Vögel achterlaten hebbt. Dat kann ok sien un de de Naam hangt vellicht ok mit de Längde tohoop. De lütte Straat is twüschen Großer Burstah un Hopfenmarkt. Se weer also as lütt as de Trapp = Schritt, Tritt vun een Hahn. Uplest kann dat aver ok vun flämische Weberslüüd kamen. De sünd in dat 16. Johrhunnert na Hamburg kamen un warrt mnd. „Handdrapper“ = Tuchwirker nennt.
Die Bedeutung des Namens ist unklar. Möglicherweise: mnd.“ Han" = hoch und mnd. "Trapp" = Treppe. Im 11. Jahrhundert soll hier eine hohe Treppe gebaut worden sein, die zu einem Stausee führte, der zum Schutz vor der Alster angelegt worden war. Bekannt ist aber auch, dass die Straße 1607 als "Hanspa" erwähnt wird und 1667 als "Hahntrapp". Geflügelhändler sollen hier ihre Stände gehabt haben. "Trapp" wird deshalb als „Spa“ = Spur ausgelegt. Diese Version spricht von einer Spur, die das Geflügel hinterließ. Der Name hängt vielleicht auch mit der Länge zusammen. Das kleine Gässchen befindet sich zwischen Großer Burstah und dem Hopfenmarkt. Es wurde als so klein angesehen, wie der Tritt (Trapp) eines Hahnes. Zu guter Letzt könnte der Name auch auf flämische Weber zurück zu führen sein. Sie siedelten sich hier im 16. Jahrhundert an und wurden als "Handdrapper" = Tuchwirker bezeichnet.
The meaning of the name is unclear. Possibly: mnd." Han" = high and Mnd. "Trapp" = stairs. In the 11th century, a high staircase is said to have been built here that led to a reservoir built to protect against the Alster. It is also known that the street is mentioned in 1607 as "Hanspa" and in 1667 as "Hahntrapp". Poultry traders are said to have had their stalls here. "Trapp" is therefore interpreted as "Spa" = track. This version speaks of a trace left by poultry. The name is perhaps also related to the length. The small alley is located between Großer Burstah and Hopfenmarkt. It was considered as small as the footstep (trapp) of a cock. Last but not least, the name could also be traced back to Flemish weavers.They settled here in the 16th century and were called "hand drappers" = cloth weavers
Neß
Siet dat 13. Johrhunnert gifft dat düsse Straat. De Naam mnd. „Neß“ steiht för en Stück Land, dat rutkiekt un is dat eerste Mal 1266 nennt worden. Bekannter as düsse lütte Straat is aver seker de Hamburger Stadtdeel Blankenese, de ok düsse Beteken in sien Naam driggt .
Seit dem 13. Jahrhundert ist die Straße nachgewiesen. Die verwendete Flurbezeichnung mnd. "Neß" bedeutet soviel wie vorspingendes Landstück und wurde bereits 1266 erwähnt. Bekannterer Namensträger dieser Flurbezeichnung als die kleine Straße ist aber sicher der Hamburger Stadtteil Blankenese.
The street has been documented since the 13th century. The used field name mnd. "Neß" means as much as projecting piece of land and was already mentioned in 1266. However, the Hamburg district of Blankenese is certainly better known as the bearer of this name than the small street.
Brodschrangen
De Naam vun de Straat wiest dorop hen, dat hier in dat Middelöller de Bäcker mit ehr Verkoopboden und -dischen ween sünd. Schrangen hett op Middelnedderdüütsch egens mal soveel as "Schranke" heten. De Bedüden is later ok op Tische oder Tresen övergahn. Dormit hebbt de Kooplüüd ehr Rebeet markeert. Dat is wichtig to weten, denn de Backstuuven sünd in de Große Bäckerstraße ween.
Der Straßenname weist darauf hin, dass in dieser Straße im Mittelalter Bäcker ihre Stände aufgebaut hatten. Das mittelniederdeutsche Wort "Schrangen",ursprünglich Schranke, weitete zu dieser Zeit seine Bedeutung auch auf Tische oder Tresen aus, mit denen die Händler ihren Verkaufsbereich markierten. Das ist wichtig zu wissen, denn die Backstuben befanden sich in der Großen Bäckerstraße.
The street name indicates that merchants set up their stalls in this street in the Middle Ages. The Middle Low German word "Schrangen", originally Schranke, extended its meaning at this time to tables or counters with which the merchants marked their sales area. This is important to know because the bakeries were located in Große Bäckerstraße.
Zollbrücke
De Zollenbrücke in Hamborg is 1633 över dat fröhere Fleet in de Gröningerstraße buut warrn. An’t Nikolaifleet in de Ooltstadt is se de ollste Brüch, de dat in de Binnenstadt vun Hamborg noch gifft. En eerste Brüch is 1355 as mnd. „Tollnebrugghe“ = Zollenbrücke nennt worden. De Naam hett sik op dat Tollhuus för de Schauenburger Toll betrocken, dat dicht bi weer. Dat weer een (Waren-)-Transittoll de betahlt warrn müss.
Die Zollenbrücke in Hamburg ist eine 1633 erbaute Brücke über das ehemalige Fleet der Gröningerstraße. Am Nikolaifleet in der Altstadt gelegen, ist sie die älteste erhaltene Brücke im Stadtbereich. Ein Vorgängerbau wurde 1355 erstmals als Zollenbrücke (Tollnebrugghe) erwähnt. Der Name bezog sich auf das in der Nähe gelegene Zollhaus für den Schauenburger Zoll, eine Art (Waren-)Transitzoll von Fremden erhoben.
The Zollenbrücke in Hamburg is a bridge built in 1633 over the former Fleet of Gröningerstraße. Located on Nikolaifleet in the old town, it is the oldest surviving bridge in the city area. A predecessor structure was first mentioned in 1355 as Zollenbrücke (Tollnebrugghe). The name referred to the nearby customs house for Schauenburg customs, a kind of (goods) transit duty levied on foreigners.
Footloop: Dat ole Gängeveertel un Fleete