Der Südfriedhof

Willkommen zu einem weiteren digitalen Rundgang über den Südfriedhof in Kalmar.

Der Friedhof heute

Der Südfriedhof Kalmars liegt am südlichen Ende der Schlossallee und ist Nachbar des Schlosses. Als der alte Friedhof zu klein für die wachsende Stadt wurde entwarf man den Südfriedhof und weihte ihn 1863 ein.

Dieser Friedhof ist ein typischer Friedhof für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er ist ein gut durchgeplanter Platz, wo man viel Wert darauf legte das Land so effektiv wie möglich zu nutzen. Die meisten Grabplätze waren solche die man kaufen konnte. Diese sind mit Kies belegt und mit niedrigen Hecken oder Zäunen umfasst. Die älteren noch erhaltenen Grabsteine sind meistens groß und sehr aufwendig gefertigt. Die Mitte des Friedhofs ist heute eine Grasfläche. Hier sind die sogenannten Liniengräber, wo die Grabsteine in langen Linien nebeneinander stehen. Heute gibt es in einigen Quartären vereinzelte Liniengräber.

Eines dieser Liniengrabgebiete ist der anonyme Grabplatz oder Gedenkhain. Auf den übrigen Liniengrabplätzen hat man begonnen neue Gräber zu erstellen.

Mitten auf dem Friedhof liegt die Kapelle, die zum Abschied nehmen und für Gedenkstunden genutzt wird.

Ein besonderer Teil des Friedhofs ist der jüdische Friedhof. Er liegt zur Klosterstraße (Klostergatan) hin. Der gesamte Friedhof hat Alleen und Baumkränze aus großen Linden. Die Bäume rahmen den Friedhof ein und schaffen im Sommer Schatten. Der Friedhof ist eine Verlängerung des Stadtparks, und verbindet diesen mit dem Kalmarsundspark (Kalmars Stadtpark). Somit ist der Friedhof ein beliebter Ort für Spaziergänge, der sowohl von „Einheimischen“ wie auch von Touristen genutzt wird.

Der Südfriedhof

Auf der Karte können Sie die Gräber des südlichen Friedhofs sehen. Sie können ranzoomen und ein Grab markieren, um so Information zu bekommen und ein Bild zu sehen.

Södra kyrkogårdens gravvårdar

Bevor der Friedhof gebaut wurde

Der Platz an dem heute der Südfriedhof liegt war einmal das Zentrum aller Geschehnisse. Mit seiner Lage vor dem Schloss sind hier alle Könige, Königinnen, und Adelsmänner die, die Stadt besuchten vorbei gekommen. Zu dieser Zeit stand hier der Dominikanerkonvent.

Der Konvent lag auf einem Teil des Friedhofs, der sich von der Schlossallee bis zur Kapelle in der Mitte des Friedhofs streckt. Unter der Kapelle liegen die Überreste der südlichen Stadtmauer. Ein kleineres Stück der Stadtmauer parallel zur Skansstrasse gelegen ist auch bewahrt. Er liegt unter der Erde in einer Linie mit der Kapelle, und weiter raus bis zur Verwaltung . Heute noch kann man, wenn man auf dem Südfriedhof gräbt, auf verschiedene Teile der Stadtmauer stoßen. 

PlaNach der Reformation im 16. Jahrhundert verschwand das Klostertum und der Konvent in Kalmar wurde geschlossen. Die Gebäude verschwanden und das Land wurde für den Gartenanbau und als Ställe für das Schloss genutzt. Der Platz war weiterhin zentral in der Stadt gelegen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts fasste man den Entschluss die Stadt umzusiedeln. Das hat einige Zeit gedauert, aber zu Ende des 17. Jahrhunderts war die Stadt auf Kvarnholmen angesiedelt. Das Schloss verlor seine Bedeutung durch den Frieden mit Dänemark (1645) als Schonen und Blekinge schwedisch wurden und die Grenze nicht länger bei Bröms südlich von Kalmar lag. In wenigen Jahrzehnten verloren die Altstadt, das Schloss und der Platz auf dem der heutige Südfriedhof liegt ihre zentrale Bedeutung und waren nun außerhalb der Stadt belegen. Während des 18.Jahrhunderts wurde die Altstadt langsam neu bebaut, das Zentrum lag jedoch weiter in Kvarnholmen. Man war allerdings sehr vorsichtig damit neue Häuser zu nahe am Schloss oder der Befestigungsmauer zu bauen. Für den Fall das die Stadt belagert werden würde, so sollten die Belagerer keine Möglichkeit haben sich in den Häusern zu schützen.

Doch Städte auf „die alte Weise“ zu belagern war unmodern geworden und in der Mitte des 19. Jahrhunderts überließ der Staat die sogenannten „Fortifikationsjordarna“ (Land das zur Befestigung der Stadt genutzt wurde) der Stadt Kalmar. Das war ein willkommener Zuwachs für die wachsende Stadt. Hier wurden nun viele der modernen Institutionen gebaut die eine Stadt wie Kalmar brauchte. Heute liegen von Norden nach Süden die Stagneliusschule, die Tullbroschule, das Gefängnis, der Bahnhof, der Stadtpark, das alte Lazarett und der Südfriedhof.

Der Friedhof erzählt

Die Geschichte des Friedhofs

Kyrkogården

Im Jahr 1863 wurde der Südfriedhof eingeweiht. Er ersetzte den alten Friedhof der während des 19. Jahrhunderts zu klein für die wachsende Stadt geworden war. Zum Ende der 1850er- Jahre brachen die Krankheiten Cholera, Ruhr und Pocken gleichzeitig aus. Darum musste akut ein neuer Friedhof geschaffen werden. Zur gleichen Zeit entschied der schwedische Staat dass die sogenannten „Fortifikationsjorden“ (Land das zur Befestigung der Stadt genutzt wurde) der Stadt überlassen werden sollten.

„Forifikationsjorden“ war unbebautes Land das die Stadt umgab, für den Fall das die Stadt belagert werden sollte. In der Mitte des 19.Jahrhunderts wurde das Belagern von Städten allerdings zu einer unmodernen Strategie, und zudem brauchte die Stadt Kalmar, wie viele andere schwedische Städte, dieses Land für wichtigere Dinge. Die „Forifikationsjorden“ wurden in Kalmar genutzt um mehr öffentliche Gebäude zu bauen. Auf diesem Land liegen heute von Norden nach Süden, die Stagneliusschule, die Tullbroschule, das Gefängnis, die Gleise und der Bahnhof, der Stadtpark, das alte Lazarett und der Südfriedhof. Für die wachsende Stadt waren dies wichtige und prestigevolle Gebäude.

Der Vermessungsingenieur Carl Jacob August Magnét bekam den Auftrag den neuen Südfriedhof zu zeichnen. Er schuf eine Anlage die dem Zeitgeist entsprach. Die Mehrzahl der Grabplätze konnten gekauft werden. Diese wurden Familiengräber, in variierenden Größen. Diese Plätze wurden mit Kies belegt, und wurden mit Hecken eingerahmt. Heute sind die meisten Gräber auf dem Südfriedhof von einer Alpenjohannisbeerhecke (Ribes Alpinum) umgeben. Es gibt aber auch Gräber die mit einem gusseisernen Zaun umgeben sind. In der Mitte der größeren Viertel waren ursprünglich die sogenannten Liniengräber angelegt. Diejenigen die sich keinen Grabplatz leisten konnten, konnten hier kostenlos oder für einen geringen Beitrag einen Grabplatz bekommen. So ein Platz wurde der Familie für 25 Jahre überlassen. Die Verstorbenen wurden in chronologischer Ordnung begraben, dem Todesdatum folgend. Verwandte konnten also nicht nebeneinander begraben werden. Grabsteine und andere Verzierungen der Grabplätze waren einfach. Viele dieser Gräber waren kleine Hügel mit Efeu bewachsen mit einem Holzkreuz geschmückt.

Die Grabsteine auf diesen Gräbern sind kleine und einfache Kopien der Grabsteine der Familiengräber. Heute sind viele der Liniengräber verschwunden, und nur vereinzelte Holzkreuze oder Grabsteine sind zwischen den Liniengräbern des Südfriedhofs zu finden. Heute werden hier neue Grabplätze überlassen. Schon nach 20 Jahren musste der Südfriedhof ausgebaut werden. Im Jahr 1889 wurde der südwestliche Winkel des Friedhofs fertiggestellt, der dem Friedhof die Form eines umgedrehten L´s gibt.

Die Kapelle

Mitten auf dem Friedhof liegt die Kapelle. Sie wurde vom Architekten Theodor Ankersvärd entworfen und wurde gleichzeitig mit dem Friedhof fertiggestellt. Die Kapelle ist im neugotischen Stil gebaut mit spitzen Fensterbögen. Da der Friedhof und auch die Domkirche ein Stück von der Stadt entfernt lagen, benötigte man eine kleinere Kapelle auf dem Friedhof. Hier konnten auch kleinere Begräbnisse abgehalten werden. Der Bau der Kapelle wurde von Geldern des Alkoholverkaufs finanziert. 

Der Gedenkhain

In einem der größten Gräberviertel des Friedhofs ist heute der Gedenkhain gelegen. Er wurde 1974 angelegt und ist ein zeitgemäßer Zugewinn für den Friedhof. Sich in einem Gedenkhain begraben zu lassen wurde in den 70-ern modern, und viele solcher Gedenkhaine in Kalmar wurden während dieser Zeit angelegt. In einem Gedenkhain wird die Asche des Verstorbenen beigesetzt. Der Platz ist anonym, also wissen die Angehörigen nicht wo im Hain die Asche beigesetzt wurde. Es gibt auch kein Erinnerungsschild das darauf hinweisen würde wer in diesem Hain begraben liegt. Am Gedenkhain des Südfriedhofs gibt es Stellen an denen man Blumen und Kerzen stellen kann. Es gibt auch Bänke um sich eine Weile zu setzen, und auch eine Bronzestatue die ein flötenspielendes Mädchen darstellt. Diese Statue ist von Tomas Quarsebo entworfen worden.

Die Mauer des Friedhofs

Um den Südfriedhof herum zieht sich eine sogenannte Stützmauer die von einem angeschütteten Grashang gestützt wird. Die Außenseite der Mauer variiert in ihrer Höhe. Zum trockengelegten Wallgraben hin in Richtung Schloss ist sie sehr hoch, während die Mauer zur Klosterstraße heute kaum wie eine Mauer aufgefasst werden kann. Schaut man genau hin kann man alte Grabsteine in der Mauer verarbeitet finden. Diese kommen wahrscheinlich vom alten Friedhof. Grabsteine die niemand mehr haben wollte, oder die zerbrochen waren, wurden ganz einfach genutzt um die Mauer für den neuen Friedhof zu bauen.

Die Grabsteine auf dem Friedhof

Beispiele von Grabsteinen auf dem Südfriedhof

Der Südfriedhof wurde 1863 eingeweiht, und wird noch heute genutzt. Deswegen gibt es hier Grabsteine aus der gesamten Nutzungszeit. Die ältesten Grabsteine sind von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieses sind meistens große und aufwendig gearbeitete Steine. Granit ist das gewöhnlichste Material für die Grabsteine. Verschiedene Stile waren gleichzeitig modern. Einer der beliebtesten Stile war der Neuklassizismus. Eine typische neuklassizistische Dekoration sind Kolonnen, Urnen, Öllampen und Blattgirlanden. Die Steine sind glatt geschliffen. 

Ein anderer populärer Stil zu dieser Zeit ist die Nationalromantik. Auf dem Südfriedhof sieht man diesen Stil vor allem in den unregelmäßigen Steinen mit ihrer rauen Oberfläche, die einen an die Grabmonumente der Vorgeschichte erinnern sollen. 

Einige andere Steinmaterialien die man auf dem Friedhof sieht sind Sandstein, Kalkstein und Marmor. Diese sind allerdings nicht so gewöhnlich. Manchmal gibt es auch Steine in denen die Materialien Marmor und Sandstein kombiniert sind. Diese Grabsteine haben oft klassizistische Dekorationen oder auch neugotische Züge, wie z.B. spitze Kämme. Diese Grabsteine können auch mit Porzellanplatten, sogenannte Biskuiten, mit verschiedenen Motiven verziert sein.

Auf dem Südfriedhof gibt es auch Grabsteine aus Gusseisen. Dieses Material wurde während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts modern. Es wurde gerne für Treppen, Geländer, und verschiedene Verzierungen wie Urnen genutzt. Die gusseisernen Grabverzierungen sind entweder große Platten oder Kreuze im neugotischen Stil. Viele der Kreuze haben eine Dreipassform oder verschiedene Verzierungen in jedem Querarm des Kreuzes.

Um die Jahrhundertwende war Holz ein gewöhnliches Material für die Grabverzierungen der Liniengräber. Zwei ältere Holzkreuze aus dieser Zeit sind bis heute bewahrt geblieben und auf dem Südfriedhof zu sehen. Beide sind einfach und ohne jede Dekoration, dafür aber gestrichen. Die anderen Grabverzierungen der Liniengräber sind meistens aus schwarzem Granit. In ihrer Form sind sie oft Kopien der größeren und reicher verzierten Grabsteine.

Die großen und hohen Grabsteine wurden zwischen 1930-1940 durch niedrigere Steine ersetzt. Zu Beginn waren die Steine so breit, das sie eine ganze Seite des Grabplatzes eingenommen haben. Mit der Zeit wurden sie allerdings immer kleiner. Kolonnen konnten immer noch gewöhnliche Verzierungen sein, aber mit der Zeit verschwanden auch diese. In dem Schweden des „Volkheims“ war es nicht erwünscht irgendwie aufzufallen. Zur gleichen Zeit wie die Steine kleiner wurden verschwanden auch zum großen Teil die Titel und die Verzierungen wurden weniger aufwendig, dafür aber standarisiert. In den 1960er- und 70er Jahren sind die Steine rechteckig und mit einfachen Kreuzen, einem Sonnenaufgang oder einem Pinienhain dekoriert.

Während der 1990er Jahre und 2000 wurden die Steine noch kleiner, dafür aber freier in ihrem Ausdruck. Nun gibt es auch eine größere Variation des Steinmaterials, was Farbe und Struktur anbetrifft. Liegende Steine wurden schon immer genutzt, sind aber nun gewöhnlicher. Auch die Dekorationen variieren mehr. Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich ein Symbol, welches zu Lebzeiten etwas für den Toten Bedeutung hatte, auf einem Grabstein zu haben.

Die Symbole können dem Beruf des Verstorbenen assoziiert werden, wie z.B. ein Lastwagen oder ein Traktor, aber öfter spiegeln sie die Freizeitinteressen wie z.B. einen Hund, Noten oder einen Fußball.

Besondere Gräber

Hier können Sie besondere Menschen sehen, die auf dem Friedhof begraben sind, und über ihr Leben lesen.

Cecilia Fryxel, Lehrerin, 1806-1883

Cecilia Fryxel, Lehrerin, 1806-1883. Click to expand.

Cecilia Fryxel war zu Lebzeiten Kalmars bekannteste Frau. Sie war eine Vorreiterin in der Pädagogik und der Ausbildung für Mädchen. Sie hatte selbst als Gouvernante in reichen Familien gearbeitet.

Magnus Gudmundsson Fröberg

Magnus Gudmundsson Fröberg. Click to expand.

Magnus Gudmundsson Fröberg wurde auf einem Gut in Esbjörnsmåla in Urshult in Kronoberg im Jahr 1774 geboren. Er war intelligent, aber sein Vater ließ ihn nicht studieren. Er musste auf dem Familiengut arbeiten. Als er 13 Jahre alt war lief er von zu Hause weg, und wurde Schuhmacherlehrling. Nach einigen Jahren verwarf er den Beruf des Schuhmachers und arbeitet auf verschiedenen Gütern. Durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit, und der Hilfe anderer Menschen arbeitete er sich nach oben. Das Lesen hatte er zu Hause gelernt, aber um das Schreiben und Rechnen zu lernen bekam er Hilfe von einem Priester. 1799 kam er, nachdem er an verschiedenen Höfen in Blekinge und dem südöstlichen Småland hatte, nach Kalmar. In Kalmar arbeitete er zuerst als Inspektor auf dem Gut Ebbetorp, und danach als Inspektor auf dem Gut Skälby welches zu der Zeit im Besitz des Bezirksverwalters war.

Der Ostindienreisende Gustav Theodore Hellström (1851- 1882)

Der Ostindienreisende Gustav Theodore Hellström (1851- 1882). Click to expand.

Unter einem Grabstein, geformt wie ein abgebrochener Baumstamm, ruht ein Mann der in seinem kurzen Leben einiges erlebt hat.

Karl „Kalle Masse“ Magnusson (1873- 1943)

Karl „Kalle Masse“ Magnusson (1873- 1943). Click to expand.

1905 gab es einen Streik in der Dampfmühle in Kalmar. Die Arbeiter wollten sich in einer Gewerkschaft organisieren, aber der Vorsitzende der Mühle, John Jeansson verweigerte das. Der Streik hielt gute 8 Monate an. Die Arbeiter bekamen Unterstützung von gewerkschaftlich organisierten Fahrern, die sich weigerten die Waren der Mühle zu fahren.

Manne Hofrén (1895-1975)

Manne Hofrén (1895-1975). Click to expand.

Manne Hofrén war Kalmars erster Landeskurator und hat viel für die Forschung über die Stadt Kalmar und ihrer Umgebung getan. Er wurde in Härnösand  geboren, wo er auch aufwuchs. 1922 bekam er den Auftrag dem Verein für archäologische und geschichtliche Artefakte des Regierungsbezirks Kalmar zu helfen die Sammlungen des Kalmarer Schlosses zu sortieren. Er machte ganz eindeutig einen guten Eindruck, denn 2 Jahre später wurde er zum Intendanten des Vereins ernannt und einige Jahre später zum Landeskurator.

Familie Kreuger

Familie Kreuger. Click to expand.

Die Namen Ivar und Torsten Kreuger sind für immer mit der schwedischen Wirtschaft sowie der großen ökonomischen Weltdepression zwischen 1920-1930 verknüpft. Beide waren Söhne von Ernst August Kreuger und Jenny Forsman und beide sind in Kalmar geboren. Ernst August startete die Streichholzfabrik in Kalmar.

Familie von Krusenstierna

Familie von Krusenstierna. Click to expand.

Die Familie von Krusenstierna war groß mit vielen Verzweigungen. In diesem Grab ruhen Philip und Hermina von Krusenstierna und ihre Haushälterin Hulda Nydell.

Henning und Signe Kullzén

Henning und Signe Kullzén. Click to expand.

n Kalmar gibt es ein Haus, das auf Grund der Menschen die dort einmal gelebt und gearbeitet haben einen besonderen Glanz hat. Es ist das Kullzénska Haus in der Kaggensgatan. Heute gibt es dort einen Antikhändler ein Antiquariat und ein Café.

Simon und Rosalie Levin

Simon und Rosalie Levin. Click to expand.

Der jüdische Friedhof in Kalmar wurde zu Beginn 1870 gegründet. Zu der Zeit gab es noch keine jüdische Gemeinde, aber 1889 wurde Kalmars jüdische Gemeinde gegründet. Die treibende Kraft eine Gemeinde zu gründen und einen jüdischen Friedhof anzulegen war Simon Levin.

Vermessungsingenieur CJA Magnét (1804-1867)

Vermessungsingenieur CJA Magnét (1804-1867). Click to expand.

Carl Jakob August Magnét lebte von 1804 bis 1867. Er war Vermessungsingenieur und bekam den Auftrag den Südfriedhof zu zeichnen. Neben seiner Tätigkeit als Vermesser arbeitete er auch als Kontrolleur für Gewichte. Damit man nicht betrügen konnte mussten Maße und Gewichte regelmäßig kontrolliert werden. Ein Stempel war der Beweis dafür das Maße und Gewichte vom Kontrollanten zugelassen waren.

Der Gedenkstein

Der Gedenkstein. Click to expand.

Nach dem 2. Weltkrieg hat Schweden ehemalige Gefangene aus den Konzentrationslagern in Empfang genommen. Das waren Juden aber auch Menschen die aus anderen Gründen in diesen Lagern gefangen waren. Am 1 Juli 1945 kam der erste Transport mit dem Lazarettschiff Prinz Carl. Die ehemaligen Gefangenen wurden direkt zum Badehaus auf Kvarnholmen geschickt um sich waschen zu können. Alle wurden untersucht, und diejenigen die ansteckende Krankheiten hatten wie Typhus oder Tuberkulose wurden in das Epidemiekrankenhaus nach Lindö gebracht. Diejenigen die nicht krank waren wurden in der Stadt einquartiert, die Frauen im alten Krankenhaus in der Schloßallee und die Männer in der Vasaschule.Viele der ehemaligen Gefangenen kamen aus osteuropäischen Ländern, wie Ungern, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei. Die meisten waren zwischen 20- und 30 Jahren alt und kamen aus den Lagern Bergen-Belsen oder Auschwitz. Im Sommer 1945 kamen mehrere Transporte mit Gefangenen und Ende Juli 1945 hat die Stadt 163 Männern und 130 Frauen geholfen. Diejenigen die sich erholt hatten wurden im August in verschiedene Sammellager in Schweden geschickt. Man versuchte jede Nationalität an einem Ort zu sammeln, um die Hilfsarbeit zu erleichtern. Vielen von den Menschen die nach Kalmar kamen ging es allerdings sehr schlecht. Einige sind schon auf der Reise gestorben, und andere starben während ihrer ersten Zeit in Kalmar. Auf dem jüdischen Friedhof hat man die Flüchtlinge von jüdischer Herkunft die in Kalmar verstorben sind in einem gemeinsamen Grab gesammelt und einen Gedenkstein errichtet. Einen ähnlichen Platz für diejenigen die Christen waren gibt es auf dem Nordfriedhof. Auf dem jüdischen Friedhof hat jeder der Verstorbenen einen eigenen kleinen Grabstein mit seinem Namen und den Geburts- und Sterbedaten bekommen. Die meisten die hier begraben sind, sind um die 20- Jahre alt, und verstarben 1945. Die älteste Frau die dort begraben ist wurde 1907 geboren und die jüngste Person wurde 1930 geboren, und ist also mit nur 15 Jahren verstorben.

Nisbethska

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Die Nisbethska Schule war eine bekannte Schule in Kalmar. Sie wurde 1862 von Fredegunda Nisbeth gegründet. Zu Anfang fand der Unterricht in der Wohnung der Familie statt, und die Schüler waren Kinder von Freunden und Bekannten. Als Fredegunda 1875 starb übernahm ihre ältere Schwester Georgina die Leitung. Unter ihrer Zeit wuchs die Schule, und wurde bekannt.

Der Waffenverweigerer Richard Almskoug

Der Waffenverweigerer Richard Almskoug. Click to expand.

Derjenige der sich dem Militärdienst verweigert wird ein Waffenverweigerer. Einer der ersten Waffenverweigerer Schwedens war Richard Almskoug von Kalmar.

Jonny Roosval

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Auf Jonny Roosvals Grabstein steht: „Genialer Forscher, inspirierender Lehrer, der Wiederentdeckter des schwedischen Mittelalters“.

Die Familie Palme

Die Familie Palme. Click to expand.

Die Familie Palme war während des 19.Jahrhunderts eine der führenden Familien Kalmars. Hier im Familiengrab ruhen der Landesrichter und Landessekretär Christian Adolf Palme (1811-1889). Er war zwei Mal verheiratet. Und seine zweite Frau Augusta Johanna Amalia geborene Hasselquist, liegt auch in diesem Grab begraben. Seine erste Frau, Sophie Louis, geborene Nordenankar, liegt auf dem alten Friedhof begraben. Christian Adolf engagierte sich in vielen großen Projekten der Stadt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts. Engagierte er sich zum Beispiel für den Bau der Eisenbahn zwischen Kalmar und Emmaboda die Gründung der Sparbank in Kalmar und die Gründung der Dampfmühle. Er war interessiert an Kultur und engagiert in der Gründung des Theaterunternehmens in Kalmar und der Musikgesellschaft. Die Familie wohnte einige Zeit im Kreugerschen Haus das dort lag wo heute das Hotel Witt zu finden ist. Das Haus wurde in den 1970- er Jahren zu seiner heutigen Adresse versetzt, Norra Långgatan.

"Die Kafferfrau Sara + 1903“ steht auf dem kleinen schwarzen Grabstein

"Die Kafferfrau Sara + 1903“ steht auf dem kleinen schwarzen Grabstein. Click to expand.

Im Herbst 1862 kam Sara Makatamele nach Kalmar. Zu dem Zeitpunkt war sie ca. 17 Jahre alt, und war schwanger mit ihrer Tochter Emelie „Millan“ Boy. Sara kam aus der Provinz Transvaal. Als kleines Mädchen wurde sie von den Boer gefangen und als Sklavin verkauft. Sie hat mehrere Male ihren Besitzer gewechselt. Zu guter Letzt kam sie zur der Familie des Generalkonsuls Alrik Forssman wo sie vier Jahre arbeitete bevor die Familie entschied nach Schweden zu ziehen.

Die Schwestern Anna und Alva Winell

Die Schwestern Anna und Alva Winell. Click to expand.

In Kalmar gab es viele begabte Fotografen, zwei davon sind Anna und Alva Winell.

Johan und Emma Jeansson

Johan und Emma Jeansson. Click to expand.

Zu Ende des 19. Jahrhunderts war Johan Jeansson einer der bedeutendsten Kaufmänner in Kalmar. Er wurde früh Waise und zog zu seinem Onkel nach Kalmar. Johan fing an mit Getreide zu handeln und besaß unter andrem die Dampfmühle in Kalmar.

John und Sigrid Jeansson

John und Sigrid Jeansson. Click to expand.

Mühle-Jeansson wurde John Jeansson genannt, weil er erfolgreich die Dampfmühle in Kalmar betrieb.

Ragnar und Tyra Jeansson

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Der große Bruder John Jeansson war Vorsitzender der Dampfmühle. Ragnar wurde vor allem bekannt für seine Aktiengesellschaft „Kokos und Margarine AG Svea“. In Kalmar führte er den Namen Margarin- Jeansson um ihn von seinen Brüdern unterscheiden zu können.

Cecilia Fryxel, Lehrerin, 1806-1883

 Cecilia Fryxel  war zu Lebzeiten Kalmars bekannteste Frau. Sie war eine Vorreiterin in der Pädagogik und der Ausbildung für Mädchen. Sie hatte selbst als Gouvernante in reichen Familien gearbeitet.

Cecilia interessierte sich für die Auferstehungskirche und wollte Missionarin werden. Sie studierte an einer Missionarsschule in Basel, aber ihr Gesundheitszustand hinderte sie am Reisen. Auf dem Rückweg von Basel studierte sie eine neue Schulform, das Mädchenpensionat, was es zu dieser Zeit nur in Deutschland und in der Schweiz gab. Diese Idee nahm sie mit nach Schweden. Mit der finanziellen Hilfe von Freunden gründete sie Schwedens erstes Mädchenpensionat in Helsingborg. Nach einigen Jahren konnte sie mit der Hilfe von Freunden aus Kalmar das Eigentum Rostad kaufen, und so noch ein Mädchenpensionat einrichten. Es war das dritte im Land.

Das Mädchenpensionat in Rostad war sehr beliebt, und Cecilia führte es bis 1877. Sie schenkte Rostad dem Staat, der die Mädchenschule in eine Schule für Lehrerinnen umwandelte.

Magnus Gudmundsson Fröberg

Magnus Gudmundsson Fröberg wurde auf einem Gut in Esbjörnsmåla in Urshult in Kronoberg im Jahr 1774 geboren. Er war intelligent, aber sein Vater ließ ihn nicht studieren. Er musste auf dem Familiengut arbeiten. Als er 13 Jahre alt war lief er von zu Hause weg, und wurde Schuhmacherlehrling. Nach einigen Jahren verwarf er den Beruf des Schuhmachers und arbeitet auf verschiedenen Gütern. Durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit, und der Hilfe anderer Menschen arbeitete er sich nach oben. Das Lesen hatte er zu Hause gelernt, aber um das Schreiben und Rechnen zu lernen bekam er Hilfe von einem Priester. 1799 kam er, nachdem er an verschiedenen Höfen in Blekinge und dem südöstlichen Småland hatte, nach Kalmar. In Kalmar arbeitete er zuerst als Inspektor auf dem Gut Ebbetorp, und danach als Inspektor auf dem Gut Skälby welches zu der Zeit im Besitz des Bezirksverwalters war.

Während seiner Zeit dort hatte er Kapital zusammengespart, und begann mit verschiedenen Waren wie Schnupftabak, Tabak, Knöpfen und Büchsen zu handeln. Die Geschäfte gingen auf und ab, aber er gab nicht auf. Er konnte nach einiger Zeit die Arbeit als Inspektor aufgeben und sich ganz dem Handel widmen. Er verschaffte sich ein Geschäft in Kalmar. Allerdings war er größten Teils am Export von Holzwaren und Dünungsmittel, aus alten Tier- und Menschenknochen hergestellt, interessiert. Magnus Fröberg heiratetete Christina Elisabeth Lindberg. Die beiden hatten keine Kinder. Das dass Paar Fröberg wohlhabend war, war allgemein bekannt. Als Magnus 1842 starb, besaß er ein Vermögen von einer halben Million Kronen. Das war ein großes Vermögen zu dieser Zeit. In seinem Testament verfügt er darüber, dass ein großer Teil seines Vermögens unter verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen aufgeteilt werden soll. Mit dem Rest des Vermögens, 186 000 Kronen, wurde die Fröberg Stiftung gegründet. In Norrgård, ein Eigentum was Fröberg besaß, wurde eine Erziehungsanstalt für Jungen gebaut, die Norrgårdanstalt. Hier sollten vernachlässigte und schwer erziehbare Jungen zu moralischen, nützlichen und fleißigen Menschen erzogen werden. Die Norrgårdsanstalt wurde bekannt in Kalmar. Hier wuchs unter anderem der Waffenverweigerer Richard Amskoug auf. Ab 1929 arbeitete man daran auch eine Anstalt für Mädchen einzurichten. 1942 zog man zu dem neugebauten Gudmundsgården.

Der Ostindienreisende Gustav Theodore Hellström (1851- 1882)

Unter einem Grabstein, geformt wie ein abgebrochener Baumstamm, ruht ein Mann der in seinem kurzen Leben einiges erlebt hat.

Gustav Theodore Hellström wurde 1851 in Kalmar geboren. Er war der Sohn des Schneidermeisters Lars Gustav Hellström aus Stockholm und seiner Frau Catharina Helena Hultström aus Ljungby. Die Familie wohnte im Stadteil Blockmakaren, nördlich vom Larmtorget gelegen. Gustav Theodor folgte nicht in den Fußspuren seines Vaters, er wurde kein Schneider. Das Lernen fiel im leicht und er besuchte 6 Jahre die Sekundarschule in Kalmar. Als er die sechste Klasse abgeschlossen hatte machte er sich auf die Reise seines Lebens, nach Ostindien.

Mit Ostindien ist die Inselwelt zwischen Asien und dem Festland von Australien gemeint, also was wir heute als die Philippinen, Malaysia, Osttimor und Papua Neu Guinea kennen. Da diese Gegend als erstes von den Niederlanden kolonisiert wurde wird sie auch manchmal das niederländische Ostindien genannt.

Wohin genau Gustav Theodor reiste wissen wir nicht. Ein Zeitungsbricht der schwedischen Volkszeitung von 1882 berichtet das er sich hochgearbeitet hat, vom Arbeiter zum Bahningenieur und das er im Ausbau des Gleisnetzes involviert war. Er war sehr erfolgreich und konnte ein großes Vermögen ansparen, was er 1881 zurück mit zurück nach Kalmar brachte.

Ein glückliches Ende hat seine Geschichte allerdings nicht. Als er zurück nach Kalmar kam war er krank. Er verbrachte einige Zeit in einem Kurhaus in Aachen in Deutschland als Versuch wieder gesund zu werden. Im Januar 1882 kam er zurück nach Kalmar und starb nur wenige Tage später an Hirnhautentzündung.

Karl „Kalle Masse“ Magnusson (1873- 1943)

1905 gab es einen Streik in der Dampfmühle in Kalmar. Die Arbeiter wollten sich in einer Gewerkschaft organisieren, aber der Vorsitzende der Mühle, John Jeansson verweigerte das. Der Streik hielt gute 8 Monate an. Die Arbeiter bekamen Unterstützung von gewerkschaftlich organisierten Fahrern, die sich weigerten die Waren der Mühle zu fahren.

Die Gewerkschaften mahnten zum landesweiten Boykott von Produkten aus der Mühle und sammelten Geld für die Streikenden.

Der Anführer der Arbeiter war  Karl „Kalle Masse“ Magnusson . Er wurde 1873 in Kritianopel geboren. Die Familie zog nach Kalmar. Karl ging in den Fußtapfen seines Vaters und wurde Mühlenarbeiter. Der Streik, den Karl Magnussen anführte war groß, aber die Leitung der Mühle schaffte es trotzdem weiter zu produzieren, da man „Streikbrecher“ einsetzte.

Als die Kassen der Streikenden leer waren, waren sie gezwungen den Streik zu beenden. Viele Arbeiter haben nach dem Streik ihren Arbeitsplatz wiederbekommen, aber nicht Kalle-Masse. Es wird gesagt, dass John Jeansson so wütend war, dass er dafür sorgte, dass kein Arbeitgeber in ganz Kalmar Kalle Masse anstellte. Kalle Masse bekam Hilfe von der Arbeiterbewegung und konnte so als Hausmeister im Volkpark und im Haus des Volkes arbeiten. Zu dieser Anstellung gehörte eine Hausmeisterwohnung, in der er mit seiner Familie wohnte. Es war eine spannende Zeit in 1910-20 er Jahren. Viele Berühmtheiten der Arbeiterbewegung wie Hjalmar Branting, Kata Dahlström, Hinke Berggren und Per Albin Hansson reisten durch das Land und hielten Reden auf Zusammenkünften in Volkparks. Zudem traten bei solchen Zusammenkünften auch mehr oder wenige bekannte Künstler auf.

1912 wurde Kalle Masse Politiker in der sozialdemokratischen Partei in Kalmar. Zur gleichen Zeit war John Jeansson im Parlament für die rechte Partei. Zu dieser Zeit saßen alle Parlamentsmitglieder von einem Bezirk auf der gleichen Bank. Kalle Masse saß von 1912- 1935 in der zweiten Kammer,- und von 1936-1943 in der ersten Kammer des Parlaments.

Karl Magnusson machte auch politische Karriere in Kalmar. 1919 wurde er das erste Stadtratsmitglied für die sozialdemokratische Partei. Diesen Posten behielt er bis zu seinem Tod 1943.

Manne Hofrén (1895-1975)

Manne Hofrén war Kalmars erster Landeskurator und hat viel für die Forschung über die Stadt Kalmar und ihrer Umgebung getan. Er wurde in Härnösand  geboren, wo er auch aufwuchs. 1922 bekam er den Auftrag dem Verein für archäologische und geschichtliche Artefakte des Regierungsbezirks Kalmar zu helfen die Sammlungen des Kalmarer Schlosses zu sortieren. Er machte ganz eindeutig einen guten Eindruck, denn 2 Jahre später wurde er zum Intendanten des Vereins ernannt und einige Jahre später zum Landeskurator.

Nebenbei arbeitete er auch als Stadtbibliothekar. Sein Interesse für Kulturgeschichte und Kunst war umfangreich. 1937 legte er seine Promotion mit dem Thema  „Güter und Wohnplätze“ vor. Es handelte um die Gutkultur im Regierungsbezirk Kalmar zwischen den Jahren 1650 – 1850. Diese Promotion ist heute noch wichtig für das Verständnis über viele große Güter und Höfe in und um Kalmar herum.

Familie Kreuger

Die Namen Ivar und Torsten Kreuger sind für immer mit der schwedischen Wirtschaft sowie der großen ökonomischen Weltdepression zwischen 1920-1930 verknüpft. Beide waren Söhne von Ernst August Kreuger und Jenny Forsman und beide sind in Kalmar geboren. Ernst August startete die Streichholzfabrik in Kalmar.

Der Name Kreuger wird deutsch betont, aber in Kalmar wurde er schon immer wie „Kröger“ ausgesprochen. Die Familie kam 1720 nach Kalmar, als ein Bäcker mit dem Namen Kreuger eine Bäckerei in Kalmar eröffnete. Mit der Zeit werden die Familienmitglieder sehr erfolgreich und wohlhabend.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts gründete Per Edvard Kreuger zusammen mit seinem Schwager Joseph Adam Jennings die Rederei Kreuger& Jennings. Es wurde eine von Kalmars größten Redereien und man segelte bis nach Nord- und Südamerika. Per Edvard interessierte sich auch für die Streichholzindustrie und besaß die Fredriksdahls Streichholzfabrik. Er war mit Carolina Amalia von Sydow verheiratet, die auch aus Kalmar stammte. Beide sind hier beigesetzt und waren die Großeltern von Ivar und Torsten.

Auf dem Südfriedhof ist auch der Künstler Nils Kreuger beigesetzt. Er war Cousin mit Ernst August und hat sich mit seiner Kunst einen Namen gemacht.

Familie von Krusenstierna

Die Familie von Krusenstierna war groß mit vielen Verzweigungen. In diesem Grab ruhen  Philip  und Hermina von Krusenstierna und ihre Haushälterin Hulda Nydell.

Hermina von Krusenstierna war die Tochter von Major Carl von Krusenstierna und seiner Frau Louise. Die Familie wohnte auf dem Britthelska Hof. Dieser Hof lag dort wo heute die Schlossallee liegt, auf gleicher Höhe wie das heutige Kunstmuseum. Als 1874 die Bahnstrecke nach Emmaboda ausgebaut wurde wollte die Stadt Kalmar einen neuen Verlauf der Schlossallee bauen. Nach einigen gerichtlichen Verhandlungen enteignete die Stadt Kalmar den Britthelska Hof und die Familie war gezwungen umzuziehen. Hermina kaufte einen Hof in der Altstadt, dieser Hof heißt heute Krusenstierna Gården.

Hermina wird als fröhlich und gerade heraus beschrieben, herzlich, praktisch und ökonomisch. Als ihre Mutter starb kümmerte sie sich um ihre Geschwister und den Haushalt. Das Interesse für Gartenarbeit hatte sie von ihrer Mutter. Noch als die Familie im Brittelska Hof gelebt hat war der Garten wichtig für die Versorgung der Familie. Trotz des adligen Namens und der Anstellung des Vaters im Militär war man nicht reich.

Als Hermina 50 Jahre alt war heiratete sie ihren Cousin Philip, da

„er ihr leid tat, weil er etwas wunderlich war und sich keiner der Geschwister um ihn kümmerte“

Philip wurde in Karlskrona geboren, und verlor schon früh seine Eltern. Er lebte eine lange Zeit bei Herminas Eltern. Dann wählte eine Militärlaufbahn und wurde Leutnant. Nach einem Vergiftungsskandal mit verdorbenen Konserven, stellte man ihn vors Kriegsgericht und machte ihn verantwortlich. Philip war ein großherziger aber beeinflussbarer Mensch. Wahrscheinlich wollte er niemandem ein Leid zufügen; im Gegenteil. Er war davon überzeugt, das es draußen im Feld einfacher ist sich von Konserven zu ernähren. Als er zurück nach Kalmar kam und Hermina heiratete arbeitete er für die Haushaltsorganisation.

Bei Hermina arbeitete eine Magd mit dem Namen Lina Nydell. 1875 zog Linas Halbschwester Hulda auf den Hof. Hulda hatte Probleme mit ihren Augen und Hermina bezahlte für ihre Untersuchungen. Philip und Hermina mochten Hulda sehr gerne und wollten sie adoptieren, aber die anderen Familienmitglieder verboten das. Trotzdem erbte Hulda 1915 den Krusenstiernska Gården. Als Hulda verstarb erbte die Stadt Kalmar den Hof. Heute wird er von einer Stiftung gepflegt. Im Sommer ist er für Besucher geöffnet das man sehen kann wie die Bürger in Kalmar zu Ende des 19. Jahrhunderts gelebt haben.

Im Gartencafé kann man einen Kaffee trinken. Seit einigen Jahren wird jeden Sommer ein Freilufttheater aufgeführt.

Henning und Signe Kullzén

n Kalmar gibt es ein Haus, das auf Grund der Menschen die dort einmal gelebt und gearbeitet haben einen besonderen Glanz hat. Es ist das Kullzénska Haus in der Kaggensgatan. Heute gibt es dort einen Antikhändler ein Antiquariat und ein Café.

Das Haus gehörte lange Zeit dem Geschwisterpaar  Henning und Signe Kullzén . Sie hatten jeder ein eigenes Geschäft im Erdgeschoss des Hauses und wohnten über ihren Geschäften. Henning verkaufte Bücher und Briefmarken, und Signe hatte einen Papierhandel.

Henning wurde 1896, - und Signe 1898 geboren. Signe hatte eine Zwillingsschwester mit dem Namen Rut. Aber Rut starb als 20-jährige an einer Lungenentzündung. Die Eltern hießen Karl und Karolina. Der Vater war Buchdrucker und zog nach Kalmar als er 1891 die Möglichkeit bekam eine Druckerei zu kaufen. 1910 kaufte er das Haus das heute als das Kullzénska Haus bekannt ist.

1925 wurde die Druckerei von Hennings und Signes älterem Bruder Karl übernommen. Als junge Frau arbeitete Signe bei einer Bank in Kalmar, aber 1939 übernimmt sie von ihrem Bruder den Papierhandel.

Die beiden Geschwister waren in Kalmar bekannt. Es gibt viele Erzählungen wie es war Signes  Papierhandel  zu besuchen. Das Geschäft war vollgestopft, aber Signe wusste genau wo alles lag. Sie war dafür bekannt schöne Lesezeichen zu haben, aber es kam auf ihre Laune an ob man eins kaufen durfte oder nicht. Überlegte man zu lange welches der schönen Lesezeichen man haben wollte, wurde sie wütend und verkaufte nichts. Henning und Signe sind auch dafür bekannt, das sie sich weigerten ihr Haus zu verkaufen. Zu Beginn der 1960-er Jahre sollte der ganze westliche Teils des Viertels aufgekauft werden, um alle alten Häuser abzureißen und ein neues Domus Kaufhaus zu bauen. Man bot den Geschwistern eine große Summe Geld an, aber sie weigerten sich zu verkaufen. Das Domus Kaufhaus wurde gebaut, aber in der einen Ecke des Gebäudes steht heute noch das Kullzénska Haus.

Henning Kullzén verstarb im Juni 1985 und nur wenige Monate später verstarb auch Signe.

Simon und Rosalie Levin

Der jüdische Friedhof in Kalmar wurde zu Beginn 1870 gegründet. Zu der Zeit gab es noch keine jüdische Gemeinde, aber 1889 wurde Kalmars jüdische Gemeinde gegründet. Die treibende Kraft eine Gemeinde zu gründen und einen jüdischen Friedhof anzulegen war  Simon Levin .

Simon Levin wurde 1836 in Wützna/Polen geboren. Laut ihm kam er schon als 11-jähriger nach Kalmar, und war zu der Zeit der erste bekennende Jude in Kalmar. Diese Information hört sich etwas merkwürdig an, aber klar ist das er schon sehr früh nach Kalmar kam. Er wurde Kaufmann und Großhändler. 1886 heiratete er Rosalie Rosin in Delitsch (Deutschland). Simons Handel war erfolgreich. 1904 gründete Simon zusammen mit seinem Sohn Sigismund die Firma AB Sig. Die Firma konzentrierte sich auf den Großhandel. Man importierte Arbeitskleidung, wie z.B. Overalls aus den USA. Zuerst befand sich die Firma in der Södra Långgatan 10, zog aber dann ins Stoffhaus, was in der gleichen Straße lag um. Nach Simons Tod beginnt man in der Firma selber Arbeitskleidung und Damenkleidung, mit dem Namen Ellkå Konfektion, herzustellen. Dieses Geschäft bestand bis zu den 1970ern.

Vermessungsingenieur CJA Magnét (1804-1867)

Carl Jakob August Magnét lebte von 1804 bis 1867. Er war Vermessungsingenieur und bekam den Auftrag den Südfriedhof zu zeichnen. Neben seiner Tätigkeit als Vermesser arbeitete er auch als Kontrolleur für Gewichte. Damit man nicht betrügen konnte mussten Maße und Gewichte regelmäßig kontrolliert werden. Ein Stempel war der Beweis dafür das Maße und Gewichte vom Kontrollanten zugelassen waren.

CJA war mit Emilia Magnét geborene Levin verheiratet. Sie hatten drei gemeinsame Kinder, und wohnten im Blockmakaren Viertel am Larmtorget. Da CJA den Friedhof zeichnen und entwerfen durfte, kann man sich denken, das er seinen Grabplatz selbst aussuchen durfte.

Der Gedenkstein

Nach dem 2. Weltkrieg hat Schweden ehemalige Gefangene aus den Konzentrationslagern in Empfang genommen. Das waren Juden aber auch Menschen die aus anderen Gründen in diesen Lagern gefangen waren. Am 1 Juli 1945 kam der erste Transport mit dem Lazarettschiff Prinz Carl. Die ehemaligen Gefangenen wurden direkt zum Badehaus auf Kvarnholmen geschickt um sich waschen zu können. Alle wurden untersucht, und diejenigen die ansteckende Krankheiten hatten wie Typhus oder Tuberkulose wurden in das Epidemiekrankenhaus nach Lindö gebracht. Diejenigen die nicht krank waren wurden in der Stadt einquartiert, die Frauen im alten Krankenhaus in der Schloßallee und die Männer in der Vasaschule.Viele der ehemaligen Gefangenen kamen aus osteuropäischen Ländern, wie Ungern, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei. Die meisten waren zwischen 20- und 30 Jahren alt und kamen aus den Lagern Bergen-Belsen oder Auschwitz. Im Sommer 1945 kamen mehrere Transporte mit Gefangenen und Ende Juli 1945 hat die Stadt 163 Männern und 130 Frauen geholfen. Diejenigen die sich erholt hatten wurden im August in verschiedene Sammellager in Schweden geschickt. Man versuchte jede Nationalität an einem Ort zu sammeln, um die Hilfsarbeit zu erleichtern. Vielen von den Menschen die nach Kalmar kamen ging es allerdings sehr schlecht. Einige sind schon auf der Reise gestorben, und andere starben während ihrer ersten Zeit in Kalmar. Auf dem jüdischen Friedhof hat man die Flüchtlinge von jüdischer Herkunft die in Kalmar verstorben sind in einem gemeinsamen Grab gesammelt und einen Gedenkstein errichtet. Einen ähnlichen Platz für diejenigen die Christen waren gibt es auf dem Nordfriedhof. Auf dem jüdischen Friedhof hat jeder der Verstorbenen einen eigenen kleinen Grabstein mit seinem Namen und den Geburts- und Sterbedaten bekommen. Die meisten die hier begraben sind, sind um die 20- Jahre alt, und verstarben 1945. Die älteste Frau die dort begraben ist wurde 1907 geboren und die jüngste Person wurde 1930 geboren, und ist also mit nur 15 Jahren verstorben.

Nisbethska

Die Nisbethska Schule war eine bekannte Schule in Kalmar. Sie wurde 1862 von Fredegunda Nisbeth gegründet. Zu Anfang fand der Unterricht in der Wohnung der Familie statt, und die Schüler waren Kinder von Freunden und Bekannten. Als Fredegunda 1875 starb übernahm ihre ältere Schwester Georgina die Leitung. Unter ihrer Zeit wuchs die Schule, und wurde bekannt.

Georgina Nisbeth war als dickköpfige und willensstarke Frau bekannt. Sie war auch stark engagiert Frauen eine Möglichkeit für bessere und höher qualifizierte Ausbildung zu geben. Die Ansprüche in ihrer Schule waren hoch. Die Lehrer der Schule meinten, die Hausaufgabenverhöre seien besonders wichtig. Den Schülerinnen ging es da wohl etwas anders. Vor jeder Unterrichtsstunde musste ein Schüler (Wochenwacht) alle Namen seiner Mitschüler ordentlich auf eine Griffeltafel schreiben. Wenn es dann zum Hausaufgabenverhör kam machte die Lehrerin einen Strich für jeden Fehler den eine Schülerin machte oder für jede Antwort die er nicht geben konnte. Nach Anzahl der Striche wurde dann das Verhör benotet. Musik war wichtig für Georgina, denn sie selbst hatte Musik in Wien studiert. In ihrer Schule gaben die Schülerinnen oft kleinere Konzerte und nahmen so Geld für die Schule ein. Im Jahr 1902 gab Georgina Nisbeth die Leitung der Schule ab. Von nun an wird die Schule Elementarschule für Mädchen genannt. Die Schule bestand in verschiedener Gestalt, bis in die 1960-er Jahre, wurde dann aber 1967 geschlossen. Das Nisbethska Haus war das letzte Gebäude in dem sich die Schule befand. Es wurde zwischen 1906-07 erbaut und ist in der Linnéstraße im Stadtteil Malmen zu finden.

Im Familiengrab ruht auch Alma Nisbeth eine jüngere Schwester Georginas. Sie hat Georgina mit der Leitung der Schule geholfen. Dieses ganz besonders während Georginas letzter Zeit an der Schule. Alma war Lehrerin und unterrichtete in verschiedenen Fächern, wie Englisch, Geographie, Gesang, Rechtschreibung, Lesen (laut lesen) und Astronomie. 

Der Waffenverweigerer Richard Almskoug

Derjenige der sich dem Militärdienst verweigert wird ein Waffenverweigerer. Einer der ersten Waffenverweigerer Schwedens war Richard Almskoug von Kalmar.

Richard wurde 1887 in ärmlichen Verhältnissen geboren. Die Familie hatte damit zu kämpfen sich zu versorgen, und deswegen wurde er in die Erziehungsanstalt Norrgård für Jungen geschickt. Hier erlernte er das Schuhmacherhandwerk. Schon früh engagierte er sich in Kalmars sozialistischer Jugendvereinigung und dem Widerstand gegen Krieg und Gewalt.

1909 sollte Richard, wie andere junge Männer, gemustert werden. Das machte er in Hultsfred, aber dann weigerte er sich die Uniform zu tragen, mit der Motivation „Ich verweigere mich den Mördermantel zu tragen“. Zu dieser Zeit war es ein verbrechen den Militärdienst zu verweigern, und deswegen wurde Richard zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe musste er in Västerviks Gefängnis absitzen. Man weiß nicht ob er schon vor seiner Gefängniszeit an Tuberkulose erkrankt war, oder ob er während dessen krank wurde. Er bekam auf jeden Fall nicht die Pflege die er benötigt hätte und verstarb im Gefängnis.

Seinen Kameraden glückte es seinen Leichnam nach Kalmar zu bekommen. Sie hatten eine große  Manifestation  zu seinem Begräbnis. Der Sarg wurde von Kvarnholmen bis zum Südfriedhof, in einem Zug von Kameraden der sozialistischen Jugendvereinigung, getragen. Tausende Neugierige folgten dem Zug zum Friedhof. Man hatte vorher bestimmt, dass man keinen Priester haben wollte, aber das akzeptierte die Kirche nicht. Als der Priester das Begräbnis ausführen wollte, begannen die Kameraden die „Internationale“ zu singen. Das führte zu einem großen Tumult, und einige der Kameraden wurden später zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Der Grabstein mit dem eingemeißelten abgebrochenen Gewehr auf Richards Grab kam erst 25 Jahre später an seinen Platz. Ein Steinmetz aus Stockholm, der Mitglied bei den Syndikalisten war, fertigte den Grabstein. Der Stein wurde mit einem Dampfschiff nach Kalmar transportiert. Unter allen Grabsteinen, des Südfriedhofs, stellt dieser Stein etwas ganz besonderes dar. Er ist nicht nur ein Monument über Richard Almskoug, sondern auch eine Erinnerung an eine andere Zeit.  

Jonny Roosval

Auf Jonny Roosvals Grabstein steht: „Genialer Forscher, inspirierender Lehrer, der Wiederentdeckter des schwedischen Mittelalters“.

Es war aber nicht nur seine Forschung die ihn berühmt machte. Jonny wurde in Kalmar geboren, und war der Sohn von John Roosval und Johanna Kramer. Er war der Jüngste von fünf Geschwistern. Als er sechs Jahre alt war wurde sein Vater angezeigt, Geld von der Privatbank Kalmar unterschlagen zu haben. Dort arbeitete er als Direktor der Bank.

Es konnte niemals bestätigt werden, dass es wirklich so war, aber der Druck unter dem John Roosval stand ließ ihn an Herzversagen sterben.

Die Witwe musste, mit ihren Kindern, das gemeinsame zu Hause verlassen, und das Meiste was sie besaßen verkaufen. Man zog nach Stockholm wo Jonny in die Schule ging.

Er war ein begabter Schüler und studierte später an der Universität. Seine Fächer waren Philosophie, Latein, Französisch, Ästhetik, Literaturgeschichte,  Kunstgeschichte  und nordische Sprachen. Er mochte es gesehen zu werden und wollte gerne jemand von Bedeutung sein, vielleicht als Revanche für das was seinem Vater passiert war.

1899 reiste er nach Berlin um einerseits Kunstgeschichte zu studieren und andererseits als Privatlehrer für einen Jungen Namens Rolf de Maré zu arbeiten. Rolf war der Sohn des Kammerherren Henrik de Maré und der Gräfin Ellen von Hallwyl.

Während dieser Zeit wurden E llen und Jonny  ein Paar, was natürlich ein großer Skandal war. Ellen war verheiratet und zudem 12 Jahre älter als Jonny. Es dauerte 10 Jahre bis Ellen sich von ihrem Mann scheiden lassen und Jonny heiraten konnte. Ellen war die Tochter von Wahlter und Wilhelmina Hallwyl, die den Hallwylschen Palast in Stockholm gebaut haben. Sie haben die Sammlungen die heute im Museum zu sehen sind erschaffen.

Jonnys akademische Karriere war sehr erfolgreich. Er wurde Professor in Kunstgeschichte an der Universität in Stockholm, und er war ein sehr beliebter Lehrer. Nachdem Ellen und Jonny geheiratet hatten machten sie viele gemeinsame Reisen. Ihr Interesse für Kunstgeschichte brachte sie nach Gotland wo sie die Villa Muramaris bauten. 1952 starb Ellen, und Jonny hatte Muramaris als seinen ersten Wohnsitz. Ein Jahr nach Ellens Tod heiratete er, die Krankenschwester die Ellen gepflegt hatte, Agneta Lindén.  Jonny  starb 1965 in Visby in einem Alter von 86 Jahren. Er wurde im Grab der Familie Roosvalt auf dem Südfriedhof in Kalmar beigesetzt. Hier ruht auch seine zweite Frau Agneta, währen seine erste Frau Ellen auf Gotland begraben ist.

Die Familie Palme

Die Familie Palme war während des 19.Jahrhunderts eine der führenden Familien Kalmars. Hier im Familiengrab ruhen der Landesrichter und Landessekretär  Christian Adolf Palme  (1811-1889). Er war zwei Mal verheiratet. Und seine zweite Frau Augusta Johanna Amalia geborene Hasselquist, liegt auch in diesem Grab begraben. Seine erste Frau, Sophie Louis, geborene Nordenankar, liegt auf dem alten Friedhof begraben. Christian Adolf engagierte sich in vielen großen Projekten der Stadt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts. Engagierte er sich zum Beispiel für den Bau der Eisenbahn zwischen Kalmar und Emmaboda die Gründung der Sparbank in Kalmar und die Gründung der Dampfmühle. Er war interessiert an Kultur und engagiert in der Gründung des Theaterunternehmens in Kalmar und der Musikgesellschaft. Die Familie wohnte einige Zeit im Kreugerschen Haus das dort lag wo heute das Hotel Witt zu finden ist. Das Haus wurde in den 1970- er Jahren zu seiner heutigen Adresse versetzt, Norra Långgatan.

Im Familiengrab ruht auch Sven Palme (1854-1934). Er wurde in Kalmar geboren, aber lebte größtenteils in Stockholm. Als junger Mann war Sven Palme beim Militär und nach seiner Militärkarriere gründete er die Versicherung AB Thule. Er war außerdem liberaler Reichstagsabgeordneter. Sven Palme war der Großvater Olof Palmes.

"Die Kafferfrau Sara + 1903“ steht auf dem kleinen schwarzen Grabstein

Im Herbst 1862 kam  Sara Makatamele  nach Kalmar. Zu dem Zeitpunkt war sie ca. 17 Jahre alt, und war schwanger mit ihrer Tochter Emelie „Millan“ Boy. Sara kam aus der Provinz Transvaal. Als kleines Mädchen wurde sie von den Boer gefangen und als Sklavin verkauft. Sie hat mehrere Male ihren Besitzer gewechselt. Zu guter Letzt kam sie zur der Familie des Generalkonsuls Alrik Forssman wo sie vier Jahre arbeitete bevor die Familie entschied nach Schweden zu ziehen.

In Kalmar kümmerte sich die Stadtmission um  Sara und ihre Tochter „Millan“ . Sie lernten schwedisch und bekamen christlichen Unterricht. Sie wurden in der Domkirche getauft und Sara wurde1865 konfirmiert. Die Rektorin der Mädchenschule, Fräulein Cecilia Fryxell, kümmerte sich besonders um Sara. Sara wohnte und arbeitete bei Cecilia Fryxell, und ihre Tochter wuchs in der Familie des Eisenhändlers Borell auf. Cecilia und Sara wurden mit der Zeit gute Freundinnen. Zeitzeugen sprachen über die gute Pflege die Sara ihrer alternden Freundin Cecilia zukommen ließ.

Sara war eine der wenigen Personen in Kalmar mit afrikanischem Ursprung. Es wird erzählt, als sie 1862 in Kalmar an Land stieg, gab es fast einen Aufstand, da alle sie sehen wollten. Mit der Zeit bekam sie den Kosenamen „schwarze Sara“.

Der Ausdruck „kaffer“ ist heute ein herabwertendes Wort. Warum dieses Wort auf Saras Grabstein geschrieben steht, und ob Sara es vielleicht selber gewählt hat, wissen wir nicht.

Im gleichen Grabviertel wie Sara liegt auch ihre Tochter Millan begraben.

Die Schwestern Anna und Alva Winell

In Kalmar gab es viele begabte Fotografen, zwei davon sind Anna und Alva Winell.

Wir wissen, dass die Geschwister in Östergötland geboren sind. Der Vater war Gutsbesitzer und betrieb mehrere Höfe. In der Familie gab es drei Mädchen und zwei Jungen.

Anna wurde 1867 geboren und 1900 arbeitete sie als Gehilfin im Atelier der Schwestern Vallgren in Oskarshamn. Hier machte  Anna  auch ihre Ausbildung. 1902 zog Anna nach Kalmar und übernahm das Jahr darauf das Atelier des bekannten Fotografen John Dryselius. Einige Jahre später zog auch Alva nach Kalmar und arbeitete bei ihrer Schwester im Atelier.

Der Beruf des Fotografen war einer der wenigen Berufe die auch Frauen ausüben durften. Zudem war es ein Beruf der von zu Hause aus ausgeführt werden konnte. Im Bezirk Kalmar wurden viele Fotoateliers von Frauen betrieben. Außer den Schwestern Winell, arbeiteten auch viele Frauen im Fotoatelier das am Ollsonschen Hof in Torsås lag.

Zu dieser Zeit arbeiteten Fotografen fast ausschließlich mit Porträts. Mit denen konnte man Geld verdienen. Zum eigenen Zeitvertreib und manchmal auch als Auftrag fotografierte man verschiedene Teile der Stadt. Hier in Kalmar gibt es viele schwarz weiß Fotografien die dokumentieren wie sich die Stadt entwickelt hat. Die Schwestern Winell haben viele Fotos der Stadt geschossen, bekannt sind sie jedoch für ihre Fotografien von Kunstwerken und Glaskunst. Da sie so ein Talent für gerade diese Art der Fotografie zeigten, wurden sie von der Glashütte Orrefors angestellt , um deren Glaskunst und Kunstwerke zu fotografieren. Glas zu fotografieren war nicht leicht, da das Licht im Glas reflektiert doch die Schwestern beherrschten eine besondere Technik um das zu vermeiden. Wie sie das machten weiß jedoch niemand, denn die Fotos wurden hinter verschlossenen Türen geschossen, wo niemand außer den beiden anwesend sein durfte. 

Johan und Emma Jeansson

Zu Ende des 19. Jahrhunderts war  Johan Jeansson  einer der bedeutendsten Kaufmänner in Kalmar. Er wurde früh Waise und zog zu seinem Onkel nach Kalmar. Johan fing an mit Getreide zu handeln und besaß unter andrem die Dampfmühle in Kalmar.

Im April 1859 heiratete er  Emilia „ Emma“ Parrow  die Tochter eines Kapitäns aus Kalmar. Die frisch vermählten wohnten in der Södra Långgatan, und hier wurden auch die ersten vier Kinder der Familie geboren. Da die Familie wuchs ließen Johan und Emma eine Villa in der Schlossallee bauen. Heute ist es das Hauptgebäude des Schlosshotels. Hier wurden weitere 9 Kinder geboren. Von den dreizehn Kindern überlebten zehn ihre Eltern Johan und Emma. Für eine so große Familie wurde auch die Villa zu eng, und man zog nun in das Fröbergska Haus am Larmtorget um. Heute liegt dort das O`Learys und Ernesto.

Johan war einer der reichsten Personen in Kalmar. Er besaß mehrere Geschäfte und hatte viele Vertrauensaufträge. Johan und Emma spendeten viel Geld für wohltätige Zwecke. Die bekannteste Spende ist wohl, die Finanzierung des Stadtparks.1896 starb Johan, im Alter von 65 Jahren. Emma blieb im Fröbergsken Haus wohnen, die meisten ihrer Kinder wohnten mit ihren Familien in der Nähe von Kalmar. 1901 stand das Fröberska Haus in Flammen und Emma musste Hals über Kopf mit ihren Angestellten das Haus verlassen.

Zusammen mit einigen ihrer Söhne gründete sie die Immobilienfirma „Emma und Söhne AG“. Diese Gesellschaft baute ein neues Haus auf den Platz des abgebrannten Hauses. Das Haus wurde das „Emma und Söhne Haus“ (auf schwedisch EOS: Emma och söner) genannt. Der Name wurde später, als das Warenhaus Ludvig dort einzog, zu Ludvigshaus geändert.

1928 verstarb Emma im Alter von 96 Jahren betrauert von 10 Kindern, 40 Enkelkindern und 38 Urenkeln.

John und Sigrid Jeansson

Mühle-Jeansson wurde John Jeansson genannt, weil er erfolgreich die Dampfmühle in Kalmar betrieb.

John war ein Mitglied der bekannten und sehr vermögenden Kalmarfamilie Jeansson. Er war das fünfte Kind von Johan und Emma Jeansson und wurde 1865 geboren. Nach seiner Ausbildung, die er sowohl in Schweden wie auch im Ausland absolvierte kam er nach Kalmar und wurde ein Teil des Familiengeschäfts. Ab 1889 war er Verwalter und Vorsitzender der Dampfmühle in Kalmar. Den Posten als Vorsitzender übernahm er als sein Vater 1896 starb. Unter der Führung von John wuchs das Geschäft. Er schaffte zum Beispiel eine Reismühle und neue Maschinen an. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Dampfmühle eine Kapazität um 150 Tonnen Weizen pro Tag und 140 Tonnen Roggen pro Tag mahlen zu können. Die Produkte der Mühle waren sehr bekannt. John war auch der Vorsitzende der Mülenindustribetreiber. Erst im Jahr 1952 übergab er die Mühle seinem Sohn Birger.

Im Jahr 1893 heiratetet  John Sigrid Maijström  die Tochter des Leiters der Navigationsschule in Kalmar. Sie bekamen vier Kinder, wovon zwei in den Fußspuren ihres Vaters gingen, Birger und Ebbe. John und Sigrid hatten eine Wohnung im Komplex der Dampfmühle am Skeppsbrokaj aber sie bauten sich ein Sommerhaus am „Svensknabben“ was damals wie heute sehr bekannt ist. Dort feierte man große Feste und hatte Festmahlzeiten. John wurde 1899 britischer Vize Konsul, einen Posten den er bis 1947 behielt.

John Jeansson war ein Geschäftsführer der alten Schule. Er sah es als eine Selbstverständlichkeit an sich um seine Arbeiter zu kümmern doch von der gewerkschaftlichen Organisation von Arbeitern, die immer mehr wuchsen, hielt er nicht viel.

1905 versuchte ein Großteil der Arbeiter der Dampfmühle sich gewerkschaftlich zu organisieren, und als John Jeansson sich weigerte das zu unterstützen brach ein langwieriger Streik aus. John war nicht nur Vorsitzender der Dampfmühle, er war auch Politiker und hatte verschiedene Vertrauensaufträge.

Ragnar und Tyra Jeansson

Der große Bruder John Jeansson war Vorsitzender der Dampfmühle.  Ragnar  wurde vor allem bekannt für seine Aktiengesellschaft „Kokos und Margarine AG Svea“. In Kalmar führte er den Namen Margarin- Jeansson um ihn von seinen Brüdern unterscheiden zu können.

Ragnar Jeansson war das elfte Kind von Johan und Emma. Er wurde 1873 geboren. Genau wie seine anderen Brüder bekam er eine gute Ausbildung im Handel und Geschäftswesen nach seiner Ausbildung bekam er eine Anstellung bei seinem Vater Johan. Aber Ragnar wollte gerne sein eigener Chef sein, und das erste Geschäft das er gründete war die Hafermühle Svea, mit der Zeit kam die Svea Öl Fabrik und die Marzipan AG hinzu. Einige Zeit besaß er auch die Nygärds Ziegelfabrik.

Er heiratete  Tyra Bruun , die Tochter eines Großhändlers aus Kalmar. Die Familie, Ragnar und Tyra Jeansson, wohnte an verschiedenen Plätzen in sowohl Kalmar wie auch in Stockholm, bis Ragnar einen Hof in Berga Dorf, nördlich von Kalmar kaufte. Tyra war in verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen in Kalmar engagiert.

Ragnar verstarb 1942 und Tyra 1953.

Der jüdische Friedhof

Der jüdische Friedhof, im Anschluss an den Südfriedhof wurde 1871 angelegt. Die Initiative kam von Simon Levin. Die Juden die in Kalmar wohnten mussten sich bis dahin an die jüdische Gemeinde in Karlskrona wenden. Der jüdische Friedhof ist teilweise von der Mauer des Südfriedhofs, und teilweise von einer hohen Mauer zur Skansgatan hin umgeben. In der Mauer an der Skansgatan gibt es einen Eingang zum Friedhof.

Die Stadtmauer als Nachbar

Im Anschluss an den Friedhof im Westen gibt es einen bestehenden Rest der mittelalterlichen Stadtmauer. Diese Mauer umgab die gesamte mittelalterliche Stadt und schneidet heute durch den Südfriedhof.

Der Friedhof

Bis zum Jahre 1965 wurde der Friedhof von der jüdischen Gemeinde gepflegt danach übernahm die Friedhofsverwaltung in Kalmar die Pflege. 1992 wurde die jüdische Gemeinde in Kalmar aufgelöst, aber der Friedhof ist nach wie vor in Gebrauch.

Verzierungen

Die Grabsteine sind sowohl in hebräischer Sprache, wie auch im lateinischen Alphabet geschrieben. Eine jüdische Tradition ist es einen kleinen Stein auf den Grabstein zu legen. Heute wird der Friedhof von der Friedhofsverwaltung in Kalmar gepflegt.

Das Mittelalterliche Kalmar auf dem Südfriedhof

Wie sah das mittelalterliche Kalmar aus? Ziehen Sie die Liste in die Mitte der Karte, um die Vergangenheit mit der Gegenwart zu vergleichen.

Möchten Sie mehr über einen anderen Friedhof wissen? 

Kontakt

Kontaktinformationen bei Fragen

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten wie der Friedhof heute gepflegt und genutzt wird, kontaktieren Sie:

Birgitta Linåker

Leiter Bestattungs- und Servicebetrieb

Schwedische Kirche Kalmar Pastorat

E-post: birgitta.linaker@svenskakyrkan.se

Telefon 0480-421481

Om du vill veta mer om gravarna och gravinventeringen, kontakta:

Magdalena Jonsson

Antiquariat aufbauen

Kalmar läns museum

E-post: magdalena.jonsson@kalmarlansmuseum.se

Telefon 0480-451313

Om du vill veta mer om den digitala berättelsens uppbyggnad, kontakta:

Nicholas Nilsson

Archäologe; GIS Koordinator

Kalmar läns museum

E-post: nicholas.nilsson@kalmarlansmuseum.se

Telefon 0480-451335